Sleepy Hollow

Sleepy Hollow

Sleepy Hollow

Sleepy Hollow - Originaltitel: Sleepy Hollow - Regie: Tim Burton - Drehbuch: Andrew Kevin Walker, nach "Die Legende von Sleepy Hollow" von Washington Irving - Kamera: Emmanuel Lubezki - Schnitt: Chris Lebenzon - Musik: Danny Elfman - Darsteller: Johnny Depp, Christina Ricci, Miranda Richardson, Michael Gambon, Casper van Dien, Jeffrey Jones, Christopher Lee, Richard Griffiths, Ian McDiarmid, Michael Gough, Marc Pickering, Lisa Marie, Steven Waddington, Christopher Walken, Claire Skinner u.a. - 1999; 105 Minuten

Inhaltsangabe

Weil Constable Ichabod Crane mit der penetranten Forderung nach wissenschaftlichen Ermittlungsmethoden seinen Kollegen bei der Kriminalpolizei in New York lästig fällt, wird er 1799 in die abgelegene Kleinstadt Sleepy Hollow strafversetzt, wo ein geheimnisvoller Reiter drei Bewohnern den Kopf abgeschlagen hat.

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Kritik

"Sleepy Hollow" ist eine gruselige Horrormär, aber Tim Burton bricht das Grauen durch ein wenig Ironie. Wichtiger als die Handlung sind die mit viel Liebe zum Detail gestalteten Bilder und die dichte Atmosphäre.
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New York City, 1799. Weil Constable Ichabod Crane (Johnny Depp) mit der penetranten Forderung nach wissenschaftlichen Ermittlungsmethoden und den fortwährenden Protesten gegen erzwungene Geständnisse seinen Kollegen bei der Kriminalpolizei lästig fällt, wird er von Richter Burgomaster (Christopher Lee) in die abgelegene Kleinstadt Sleepy Hollow strafversetzt, wo ein geheimnisvoller Reiter innerhalb von vierzehn Tagen drei Bewohnern den Kopf abgeschlagen hat: dem reichen Gutsherrn Peter Van Garrett (Martin Landau), dessen Sohn Dirk (Robert Sella) und der Witwe Emily Winship (Keeley O’Hara).

Argwöhnisch belauern die Patrizier in Sleepy Hollow den Besserwisser aus New York.

Ichabod erfährt, dass nur die enthaupteten Leichen der Opfer gefunden wurden, nicht aber die Köpfe. Die Bewohner sind überzeugt, dass auch dem Mörder der Kopf fehlt. Es soll sich um einen hessischen Söldner handeln, der von seinen Gegnern mit seinem eigenen Schwert geköpft wurde und im düsteren Wald begraben ist. Natürlich glaubt Ichabod solche Spukgeschichten nicht und sucht nach einer vernünftigten Aufklärung der Mordfälle: „Der Täter ist ein Mensch aus Fleisch und Blut, und ich werde ihn überführen.“

Bevor Ichabod eine Spur des Serienmörders findet, wird der Diener Jonathan Masbath (Mark Spalding) enthauptet. Dessen junger Sohn (Marc Pickering) will dem Constable helfen, den Täter zur Strecke zu bringen.

Nach der Beerdigung Masbaths blickt Bürgermeister Samuel Philipse (Richard Griffiths) sich ängstlich um, während er Ichabod zuflüstert, dass sich in den vier Gräbern nicht vier, sondern fünf Leichen befinden. Der Constable lässt die Mordopfer exhumieren. Er seziert die Frauenleiche und stellt fest, dass Emily Winship schwanger war.

Kurz darauf sieht Ichabod, wie ein kopfloser Reiter (Christopher Walken) dem Bürgermeister den Kopf abschlägt, diesen mit seinem Schwert aufspießt und davongaloppiert.

In einer Höhle stoßen Ichabod und Masbaths Sohn auf eine Frau, die sich wie eine Hexe verhält und ihnen verrät, wo das Grab des hessischen Söldners ist. Als sich die beiden auf den Weg machen, schließt die junge Adelige Katrina Anne Van Tassel (Christina Ricci) sich ihnen an. An der angegebenen Stelle finden sie die Köpfe der Getöteten in den blutigen Wurzeln eines mächtigen Baumes, in dem Ichabod eine Pforte zwischen zwei Welten vermutet. Während sie davor stehen, bricht plötzlich der Rappe mit dem kopflosen Reiter aus dem Baumstamm hervor.

Thomas (Sean Stephens), der kleine Sohn der Hebamme Elizabeth Killian (Claire Skinner), muss mit ansehen, wie der furchtbare Reiter in sein Elternhaus eindringt und seinen Vater (Steven Waddington) und seine Mutter köpft, bevor er auch ihn aus seinem Versteck zerrt und tötet. Katrinas Verlobter, Brom Van Brunt (Caspar Van Dien) stellt sich dem durch Sleepy Hollow galoppierenden Reiter mutig in den Weg und schießt mit seinem Gewehr auf ihn, aber dem Untoten können die Kugeln nichts anhaben. Wütend tötet er Brom und sticht Ichabod mit seinem Schwert nieder.

Seltsamerweise blutet Ichabods Wunde kaum, und er erholt sich von der schweren Verletzung.

Bei Notar James Hardenbrook (Michael Gough) entdeckt der junge Masbath eine Aktentasche seines Vaters, die ein Testament enthält, in dem der alte Van Garrett kurz vor seinem Tod statt seines Sohnes Emily Winship und deren ungeborenes Kind als Alleinerben einsetzte. Außerdem befindet sich in der Tasche eine Urkunde über die Eheschließung Van Garretts und Emily Winships. Der greise Notar gibt zu, die Dokumente zugunsten von jemand anderem unterschlagen zu haben, und Ichabod begreift, dass nicht nur Hardenbrook schwieg, sondern auch Reverend Steenwyck (Jeffrey Jones), der das Paar getraut hatte, der Bürgermeister, der davon wusste, und der Arzt Dr. Thomas Lancaster (Ian McDiarmid), der die Schwangere untersucht hatte. Man habe doch nichts von den Mordabsichten geahnt, klagt der Notar. Jemand muss die vier Patrizier in der Hand haben, überlegt der Constable. Vermutlich die Person, die vom Tod des Gutsherrn und seiner Erben profitiert: Van Garretts nächster Verwandter, Balthus Van Tassel (Michael Gambon).

Sobald Ichabod und der junge Masbath den Notar verlassen haben, erhängt dieser sich.

Katrina glaubt fest an die Unschuld ihres Vaters und verbrennt heimlich Papiere, die ihn belasten könnten.

Ichabod beobachtet Lady Mary Van Tassel (Miranda Richardson), die es im Wald mit Reverend Steenwyck treibt, sich während des Akts in die Hand ritzt und das Blut über seinen nackten Rücken rinnen lässt. Als ihr Mann sie nach der Handverletzung fragt, lügt sie, sie habe sich versehentlich mit dem Küchenmesser geschnitten. Mit entsetzt aufgerissenen Augen sieht Balthus Van Tassel, wie sie sich nach Heilkräutern bückt, während der kopflose Reiter naht. Er gibt seinem Pferd die Sporen, galoppiert in den Ort zurück und alarmiert die Bewohner, die sich mit ihm in die Kirche flüchten, während ihm der Untote folgt. Aus Angst will Dr. Lancaster seine Sünden bekennen, aber Reverend Steenwyck nimmt ein Kreuz von der Wand und schlägt ihn damit tot. Balthus Van Tassel erschießt Steenwyck und läuft eine Treppe zur Empore hinauf, ohne auf das Fenster hinter ihm zu achten. Da bricht der kopflose Reiter eine spitze Zaunlatte ab, bindet ein Seil daran und schleudert sie mit solcher Kraft durchs Fenster, dass sie Van Tassel durchbohrt. Der Reiter zieht den Sterbenden ins Freie, bis dieser sich im Zaun verfängt. Da schlägt er ihm den Kopf ab und galoppiert in den Wald.

Offenbar hat Ichabod den Falschen verdächtigt. Entsetzt verbrennt er sein Notizbuch und packt überstürzt seine Sachen für die vorzeitige Abreise. Der junge Masbath durchschaut, dass Ichabod in Katrina verliebt ist und sie zugleich für die Schuldige hält, die den kopflosen Reiter durch einen Zauber dirigiert. „Keine Maske ist so gefährlich wie die der Tugend“, erklärt ihm Ichabod. In der Kutsche fällt dem Constable auf, dass man die Indizien auch anders deuten kann. Möglicherweise ist Katrina unschuldig wie ihr Vater und darüber hinaus in höchster Gefahr. Unverzüglich lässt er den Kutscher wenden. Wieder zurück in Sleepy Hollow, öffnet er die Särge der noch nicht beerdigten Opfer, bis er Lady Van Tassels kopflose Leiche findet. Rasch merkt er, dass die Hand erst verletzt wurde, als die Frau bereits tot war!

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Katrina fällt kurz in Ohnmacht, als ihre totgeglaubte Stiefmutter ins Zimmer tritt. Mary Van Tassel erzählt spöttisch, dass ihr Ehemann vor dem kopflosen Reiter geflohen war, bevor dieser sie erreichte – und ihr nichts tat, denn sie besitzt den Schädel des hessischen Söldners und hat ihn deshalb in ihrer Gewalt. Anschließend schlug sie ihrer Dienerin Sarah (Jessica Oyelowo) mit einem Beil den Kopf ab, ritzte die Hand der Toten und wechselte ihre Kleider, damit es so aussah, als sei sie selbst dem Untoten zum Opfer gefallen. Sie gesteht ihrer Tochter, dass sie und ihre Schwester als Kinder nach dem Tod ihrer mittellosen Eltern von dem hartherzigen Gutsherrn Peter Van Garrett vertrieben wurden. Zufällig begegneten sie im Wald dem vor seinen Feinden fliehenden hessischen Söldner. Der legte den Finger auf den Mund, aber Mary zerbrach einen Zweig und zeigte durch das Knacken seinen Verfolgern den Weg. Sie überwältigten den Unglücklichen und schlugen ihm mit seinem eigenen Schwert den Kopf ab. Den stahl Mary aus dem Grab. Sie schwor, sich an Van Garrett zu rächen und einmal die reichste Frau von Sleepy Hollow zu werden. Als Katrinas Mutter erkrankte, gab sie sich als Pflegerin aus, und nachdem sie Lady Van Tassel ins Grab gebracht hatte, gewann sie deren Witwer für sich. So wurde sie Katrinas Stiefmutter. Nachdem der kopflose Reiter unter ihrem Befehl den alten und den jungen Van Garrett umgebracht hatte, fand sie heraus, dass nicht – wie erwartet – Balthus Van Tassel, der nächste Verwandte der beiden, das Gut erbte, sondern Emily Winship, die heimliche Ehefrau Peter Van Garretts. Also befahl sie den dritten Mord. Bewohner von Sleepy Hollow, die etwas über die Zusammenhänge erfuhren, mussten ebenfalls sterben. Nicht einmal ihre eigene Schwester, die als Hexe in einer Höhle im Wald gelebt hatte, verschonte sie. Die vier Patrizier hatte sie in der Hand: Bürgermeister Samuel Philipse und Notar James Hardenbrook fürchteten sich vor ihr, den Arzt Dr. Thomas Lancaster hatte sie bei der Unzucht mit ihrer Dienerin Sarah ertappt und Reverend Steenwyck war ihr in seiner sexuellen Gier hörig geworden. – Bevor sie das Zimmer betrat, hatte sie dem kopflosen Reiter befohlen, Katrina zu töten, denn erst wenn ihre Stieftochter tot ist, kann sie ihren Mann beerben.

Ichabod und der junge Masbath fliehen mit Katrina auf das Dach einer Mühle. Als der kopflose Reiter das Innere des Gebäudes in Brand steckt, klettern sie aufs Dach und klammern sich an die langsam rotierenden Flügel, bis sie dicht über dem Boden sind und abspringen können. Im Wald, vor dem Baum des Todes, holt der Reiter sie ein. Lady Van Tassel taucht ebenfalls dort auf. Im letzten Augenblick entwindet Ichabod ihr den Schädel und wirft ihn dem Untoten zu. Sobald dieser sich den Schädel auf die Schultern gesetzt hat, nimmt er die Gestalt des hessischen Söldners an, packt Lady Van Tassel und reitet mit ihr in den Baum hinein.

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Durch eine 1799 veröffentlichte Kurzgeschichte von Washington Irving (1783 – 1859) wurde Tim Burton zu diesem Film inspiriert. „Sleepy Hollow“ ist eine gruselige Horrormär, aber Tim Burton bricht das Grauen durch ein wenig Ironie. Wichtiger als die Handlung sind die mit viel Liebe zum Detail gestalteten Bilder und die dichte Atmosphäre.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2004

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