Der Swimmingpool

Der Swimmingpool

Der Swimmingpool

Der Swimmingpool - Originaltitel: La Piscine - Regie: Jacques Deray - Drehbuch: Jean-Emmanuel Conil - Kamera: Jean-Jacques Tarbes - Schnitt: Paul Cayatte - Musik: Michel Legrand - Darsteller: Romy Schneider, Alain Delon, Maurice Ronet, Jane Birkin, Paul Crauchet, Steve Eckardt u.a. - 1968; 110 Minuten

Inhaltsangabe

Ein junges Paar verbringt die Ferien in einem Landhaus an der Côte d'Azur. Das erotische und müßiggängerische Idyll wird zerstört, als unerwartet ein alter Freund der beiden mit seiner Tochter auftaucht und sich hinter der Fassade der Freundschaft Eifersucht, Hass und Rachegefühle aufbauen ...
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Kritik

Die Vierecksgeschichte "Der Swimmingpool" wirkt wie ein Kammerspiel. Das Geschehen spiegelt sich vorwiegend in den Mienen und Gesten der hervorragenden Schauspieler ab.
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Marianne (Romy Schneider) und Jean-Paul (Alain Delon) verbringen ihre Ferien im Landhaus eines verreisten Freundes bei St. Tropez.

Da taucht unerwartet der Plattenproduzent Harry (Maurice Ronet) auf. Er handelt sich um einen langjährigen Freund Jean-Pauls, und Marianne war seine Geliebte, bis sie vor zwei Jahren bei ihm Jean-Paul kennen lernte. Harry bringt seine 18-jährige Tochter Penelope (Jane Birkin) mit, von deren Existenz weder Jean-Paul noch Marianne vorher etwas wussten. „Eine Jugendsünde“, erklärt der Playboy achselzuckend.

Eigentlich wollte Harry dem befreundeten Paar nur einen kurzen Besuch abstatten, denn er ist unterwegs, um Penelope Italien und Südfrankreich zu zeigen. Aber Marianne lädt die beiden ein, zu bleiben.

Eifersüchtig belauert Jean-Paul Marianne und Harry. Seinerseits fühlt er sich von Penelope betört, und nach einigen Tagen verführt er sie – teils aus Rache, teils aus Neigung. Das bleibt den beiden anderen nicht verborgen. Marianne versichert Jean-Paul, er sei frei und ungebunden. Harry beschließt wütend, am nächsten Morgen mit seiner Tochter weiterzureisen.

Während Marianne und Penelope schlafen gehen, fährt Harry zu Freunden nach St. Tropez, und Jean-Paul betrinkt sich nach langer Zeit erstmals wieder. In der Nacht kommt Harry ebenfalls betrunken zurück, rammt mit seinem teuren Sportwagen das Tor und gerät mit Jean-Paul in Streit. Der erfolgreiche Plattenproduzent verachtet seinen ehemaligen Freund, der vergeblich versucht hatte, einen Roman zu schreiben. Weil er ihm sonst nicht gewachsen sei, glaubt Harry, habe Jean-Paul sich an seiner Tochter vergriffen. Als er nach ihm schlägt und Jean-Paul ausweicht, verliert er das Gleichgewicht und stürzt in den Swimmingpool. Unter dem Alkoholeinfluss friert er und vermag kaum zu schwimmen – aber jedes Mal, wenn er an den Rand kommt, stößt Jean-Paul ihn zurück. Schließlich drückt er ihm den Kopf unter Wasser, bis er sich nicht mehr bewegt.

Jean-Paul holt die Leiche aus dem Wasser, entkleidet sie und wirft sie wieder in den Swimmingpool. Die gebrauchten Sachen versteckt er im Keller. Dann holt er ein frisches Hemd und eine Hose aus Harrys Zimmer und legt sie an den Rand des Swimmingpools, damit es so aussieht, als habe Harry nachts noch ein Bad genommen und sei dabei ertrunken.

Am anderen Morgen findet Marianne den Toten.

Die Polizei geht von einem Unfall aus, doch nach der Beerdigung taucht Inspektor Lefèbre (Paul Crauchet) in dem Landhaus auf. Ihm ist in dem Polizeibericht aufgefallen, dass Harry eine teure, nicht wasserdichte Armbanduhr trug und das Hemd am Rand des Swimmingpools keine Schweißspuren aufwies, also frisch war. Das passt nicht zu der These, Harry habe nach seiner Rückkehr ein Bad genommen. Lefèbre glaubt, dass jemand Harry ins Wasser stieß und ertränkte.

Marianne erinnert sich, dass Harry am Abend vor seinem Tod ein weißes Hemd getragen hatte. Das Hemd, das man am Swimmingpool fand, war dagegen blau. Sie sagt zwar nichts zu dem Inspektor, aber nachdem er gegangen ist, stellt sie Jean-Paul zur Rede, und der gesteht ihr, was in der Nacht geschah.

Inspektor Lefèbre ahnt, dass Marianne den Mörder deckt, aber sie verrät nichts, und seine Ermittlungen verlaufen ergebnislos.

Penelope kehrt zu ihrer Mutter in die Schweiz zurück. Jean-Paul und Marianne reisen ebenfalls ab, doch Marianne weigert sich, zu ihm ins Auto zu steigen und telefoniert stattdessen nach einem Taxi, das sie zum Bahnhof bringen soll.

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Die Handlung – keine Dreiecks-, sondern eine Vierecksgeschichte – spielt sich vorwiegend am Swimmingpool eines Landhauses bei St. Tropez ab und wirkt wie ein Kammerspiel. Oberflächlich sieht es in „Der Swimmingpool“ zunächst wie eine Idylle der Erotik und des Müßiggangs aus; unterschwellig bauen sich jedoch Eifersucht, Hass und Rachegefühle auf, die in einem Mord eskalieren. Das Geschehen spiegelt sich vorwiegend in den Mienen und Gesten der hervorragenden Schauspieler ab.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2003

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