Die fantastische Reise der Vögel

Die fantastische Reise der Vögel

Die fantastische Reise der Vögel

Die fantastische Reise der Vögel – Originaltitel: Earthflight – Regie: John Downer – Drehbuch: – Kamera: Christian und Paola Moullec; Michael W. Richards, Philip Dalton, Neil Rettig, Richard Cook, Richard Jones, Roger Horrocks, Jeremy Braben – Schnitt: Stuart Napier, Imogen Pollard – Musik: Will Gregory, Steven Faux, BBC National Orchestra of Wales – Sprecher: David Tenant (englisch) / Udo Wachtveitl (deutsch) – 2012; 90 (TV) / 270 (DVD) Minuten

Inhaltsangabe

Das Besondere an den hier gezeigten Aufnahmen ist die Perspektive: Die Kamera fliegt mit Vögeln beispielsweise an der Insel Mont Saint-Michel vorbei, durchs Monument Valley oder unter der Brooklyn Bridge hindurch. Möglich wurde dies durch den Einsatz von Drohnen (ferngesteuerten Attrappen), Ultraleichtflugzeugen und an Vögeln befestigten Minikameras. Diese Sicht ist atemberaubend ...
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Kritik

Inhaltlich ist "Die fantastische Reise der Vögel" nicht überzeuend; wer aber in wunderbaren Bildern aus einer uns normalerweise nicht zugänglichen Perspektive schwelgen möchte, wird überwältigt sein.

In jahrelanger Arbeit filmte das Team auf verschiedenen Kontinenten Vögel. Das Besondere an den Aufnahmen ist die Perspektive: Die Kamera fliegt mit Vögeln beispielsweise an der Insel Mont Saint-Michel vorbei oder unter der Brooklyn Bridge hindurch. Möglich wurde dies durch den Einsatz von Drohnen (ferngesteuerten Attrappen), Ultraleichtflugzeugen und an Vögeln befestigten Minikameras – wie in „Nomaden der Lüfte“.

Diese Sicht ist atemberaubend. Dabei suggeriert „Die fantastische Reise der Vögel“ jedoch, dass wir das sehen, was auch die Tiere wahrnehmen. Selbstverständlich ist das irreführend. Dass den Vögeln auch im Kommentar immer wieder eine menschliche Sichtweise unterstellt wird, ist ärgerlich.

Die Riesensturmvögel wissen genau, wann die jungen Seelöwen erstmals ins Wasser gehen. […] Für ihre Nahrungssuche brauchen sie Komplizen: Schwertwale.

Außerdem fehlt es in „Die fantastische Reise der Vögel“ an einem systematischen Ansatz. Der Film springt zwischen den Kontinenten hin und her, ohne dass sich ein roter Faden erkennen lässt. Wir sehen, wie Delfine Sardinenschwärme vor

Südafrika aus der Tiefe des Meeres nach oben treiben und Kaptölpel sich dann an der Jagd nach den Fischen beteiligen. Eine Million Schneegänse sammeln sich in Nordamerika. Unzählige Flamingos lassen den alkalischen Bogoriasee im östlichen Arm des Ostafrikanischen Grabenbruchs von oben rosa aussehen. In Baja California weichen Pelikane über das Wasser fliegenden Rochen aus. Wir durchqueren mit Schneegänsen das Monument Valley und fliegen mit Kranichen über Herden weißer Wildpferde in der Camarque hinweg. Arakangas vertreiben im Regenwald Mülleramazonen, um Lehm fressen zu können, der Giftstoffe im Fressen neutralisiert. Geier machen sich an einem Strand in Costa Rica über die frisch gelegten Eier von Oliv-Bastardschildkröten her. Orcas bzw. Schwertwale zerfleischen junge Robben in der Brandung.

Fazit: Inhaltlich ist „Die fantastische Reise der Vögel“ nicht überzeugend; wer aber in wunderbaren Bildern aus einer uns normalerweise nicht zugänglichen Perspektive schwelgen möchte, wird überwältigt sein.

„Die fantastische Reise der Vögel“ / „Federleicht und flügelweit. Die fantastische Reise der Vögel“ gibt es als Fernsehfilm (90 Minuten) bzw. dreiteilige Fernsehserie (270 Minuten), als DVD und als Blu-Ray-Disc (270 Minuten). Außerdem hat John Downer ein Buch zum Film veröffentlicht: „Vogel-Perspektiven“ (Übersetzung: Bärbel Oftring, blv, München 2012, 240 Seiten, ISBN: 978-3-8354-0966-8, 39.95 €).

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2014

Matthias Politycki - Weiberroman
Mit einem originellen Aufbau und geschliffenen Formulierungen, Tragikomik und Wortwitz sorgt Matthias Politycki im "Weiberroman" für ein intelligentes Lesevergnügen.
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.