Tod im Park

Tod im Park

Tod im Park

Originaltitel: Tod im See - Regie: Martin Eigler - Drehbuch: Sven Poser und Martin Eigler - Kamera: Wedigo von Schultzendorff - Schnitt: Dirk Grau - Musik: Wilhelm Stegmeier - Darsteller: Barbara Rudnik, Harald Schrott, Meral Perin, Dieter Mann, Birke Bruck, Thorsten Merten, Christina Grosse, Hermann Beyer, Peter Kurth u.a. - 2003; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Hannah, eine in Schwerin geborene Frau, die als Kind mit ihrer Mutter in die Bundesrepublik gekommen war, kehrt vierzig Jahre später in ihre Geburtsstadt zurück, weil ihr seit damals dort zurück gebliebener Vater gestorben ist. Als man ihn verdächtigt, vor seinem Tod eine Frau ermordet zu haben, begreift Hannah, dass sie nichts über ihren Vater weiß.

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Kritik

"Tod im Park" ist ein spannender Thriller und handelt zugleich von einer Frau, die herauszufinden versucht, wie ihr Vater war, den sie als Kind zum letzten Mal gesehen hat. Martin Eigler hat die mehrgleisige Geschichte betont sachlich inszeniert.
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Hannah Schwarz (Barbara Rudnik) ist Psychologin beim Bundeskriminalamt in Wiesbaden, hat aber gerade eine Auszeit genommen. Sie wuchs in Schwerin auf. Da ihre Mutter es in der DDR nicht aushielt, setzte sie sich 1961 mit ihrer damals siebenjährigen Tochter in die Bundesrepublik ab, während ihr Ehemann Leo, ein überzeugter Sozialist, zurückblieb und weiter als Polizeibeamter für das Regime arbeitete. Hannahs Mutter starb vor eineinhalb Jahren an Krebs. Mit ihrem Vater, der nach der Wende aus dem Polizeidienst entlassen worden war, hat Hannah seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr.

Als Leo Schwarz seiner Tochter unvermittelt eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlässt – „Die Vergangenheit holt mich wieder ein. Ich wäre froh, wenn du kommen und mir helfen könntest“ – zögert sie. Wenige Tage später erfährt Hannah von Suse Richter (Birke Bruck), der langjährigen Hausverwalterin ihres Vaters, dass er im Sterben liegt. Da fährt sie sofort los. Aber sie kommt zu spät: Leo ist bereits gestorben, an einem Herzinfarkt, wie es heißt.

In den Unterlagen ihres Vaters findet Hannah einen Zeitungsausschnitt über die Ermordung einer etwa dreißigjährigen Frau namens Katharina Helmer vor fünf Tagen im Schlosspark. Offenbar hatte der Mörder das Opfer gefesselt, tagelang gequält und ins Wasser getaucht, bevor er die nackte Leiche in den Park legte. Die Kriminalkommissarin Katharina Petrescu (Meral Perin) leitet die Ermittlungen und fragt auch Hannah über ihren Vater aus. Er hat sich verdächtig gemacht, weil er mehrmals am Tatort beobachtet wurde, in der Pathologie zur Leiche der Frau vorzudringen versuchte und zu einem Zeitpunkt im Polizeipräsidium war, als dort Unterlagen verschwanden. Tatsächlich findet Hannah in Leos Wohnung polizeiliche Dokumente, Fotos und eine alte Tonbandspule. Sie versteckt die Sachen vor der Hausdurchsuchung bei Suse Richter.

Auch Staatsanwalt Martin Beus (Dieter Mann), der vor Jahrzehnten mit Leo Schwarz zusammengearbeitet hatte, fragt Hannah nach ihrem Vater aus, aber sie verschweigt, was sie weiß und versucht, sich selbst ein Bild zu machen.

Bei der Beerdigung des Mordopfers beobachtet Hannah Raik Schleusser (Thorsten Merten), der offenbar mit ihrem Vater bis zuletzt eng befreundet war und am Grab Maria Helmer (Christina Grosse) kennen lernt, die Schwester der Toten.

Als noch eine Frau im Park tot aufgefunden wird und man annehmen muss, dass es sich um die Tat eines Serienmörders handelt, streicht Katharina Petrescu Leo Schwarz von der Liste der Verdächtigen. Gegen den Willen des Staatsanwalts ersucht sie Hannah, sich mit ihrer Erfahrung als Polizeipsychologin in den Fall einzuschalten und dabei mit dem Kriminalbeamten Konrad Fuchs (Harald Schrott) zusammenzuarbeiten.

Karl Benthin (Peter Kurth), der Ehemann des zweiten Mordopfers, wird als Verdächtiger verhaftet. Im Verhör findet Hannah heraus, dass er seine Frau tatsächlich umbrachte, weil sie als Prostituierte gearbeitet hatte. Dabei ahmte er den vorhergehenden Mord im Schlosspark nach, um den Eindruck einer Serie vorzutäuschen und den Verdacht von sich abzulenken. In der Nacht versucht er sich das Leben zu nehmen und wird bewusstlos ins Krankenhaus gebracht.

Der Mord an Merle Benthin scheint aufgeklärt zu sein; wer aber ist der Mörder im Fall von Katharina Helmer?

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Nachdem Suse Richter ein altes Spulentonbandgerät besorgt hat, hört Hannah das Band ab, das sie in der Wohnung ihres Vaters fand. Es handelt sich offenbar um die Aufnahme eines Jungen, der von fortwährenden Vergewaltigungen durch einen Mann berichtet und klagt, dass seine Mutter nichts dagegen unternommen habe.

Bei ihren weiteren Nachforschungen stößt Hannah auf einen Mordfall aus dem Jahr 1977. Das Opfer hieß Emma T. Das in der Polizeiakte fehlende Foto der Toten fand sie in den Unterlagen ihres Vaters. Als Mörder verurteilt wurde ein gewisser Peter Armknecht (Hermann Beyer), der inzwischen in einem Altenheim lebt. Hannah sucht ihn auf. Er erzählt ihr, Leo habe damals herausgefunden, dass er über längere Zeit hinweg immer wieder einen Jungen vergewaltigt hatte. Da er für die Stasi gearbeitet habe und das Thema Pädophilie tabu gewesen sei, habe Leo ihm den Mord an Emma T. angehängt, um ihn ins Gefängnis zu bringen.

Von Hannah zur Rede gestellt, gibt Staatsanwalt Martin Beus zu, 1977 zusammen mit Leo die Akten gefälscht zu haben, um den Kinderschänder hinter Gitter zu bekommen.

Als Leo von dem Mord an Katharina Helmer hörte, muss er sofort an den Mordfall Emma T. gedacht haben, weil die näheren Umstände in beiden Fällen ähnlich waren.

Von Konrad Fuchs erfährt Hannah, dass ihr Vater in Raik Schleussers Wohnung an einer Überdosis seines Herzmedikaments gestorben ist.

Unter der Adresse des 1977 vergewaltigten Jungen wohnt Raik Schleusser! Hannah begreift, dass er der Junge von damals ist und ihr Vater die ganze Zeit über mit ihm befreundet gewesen war. Schleusser ist nicht in seiner Wohnung. Peter Armknecht verrät Hannah, wo er sich mit dem Jungen getroffen hatte – unter anderem in einer Datsche. Dort kann die Polizei gerade noch verhindern, dass Raik Schleusser auch Maria Helmer ermordet. Fünfundzwanzig Jahre lang versuchte er, ein normales Leben zu führen, doch am Ende überwältigte ihn der Hass gegen seine Mutter, die damals zugelassen hatte, wie er vergewaltigt wurde. Aus Hass wurde er zum Mörder, und als Leo ihn zur Rede stellte, tötete er ihn mit einer Überdosis von dessen Medizin.

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Hannah Schwarz, eine in Schwerin geborene Frau, die als Kind mit ihrer Mutter in die Bundesrepublik gekommen war, kehrt vierzig Jahre später in ihre Geburtsstadt zurück, weil ihr seit damals dort zurück gebliebener Vater gestorben ist. Als man ihn verdächtigt, vor seinem Tod eine Frau ermordet zu haben, begreift Hannah, dass sie nichts über ihren Vater weiß.

„Tod im Park“ ist ein spannender Thriller und handelt zugleich von einer Frau, die herauszufinden versucht, wie ihr Vater war. Martin Eigler hat die mehrgleisige Geschichte betont sachlich inszeniert.

Aufgrund des Erfolgs wurde aus „Tod in Park“ eine Fernsehserie mit Barbara Rudnik als Polizeipsychologin in Schwerin: „Solo für Schwarz“. Martin Eigler drehte auch die Folge „Tod im See“.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2003

Barbara Rudnik (Kurzbiografie)

Martin Eigler (kurze Biografie / Filmografie)
Martin Eigler: Freunde
Martin Eigler: Solo für Schwarz. Tod im See
Martin Eigler: Ein mörderisches Geschäft

Louis Begley - Lügen in Zeiten des Krieges
Obwohl Louis Begley in "Lügen in Zeiten des Krieges" persönliche Erlebnisse verarbeitete, ist weder etwas von Hass noch von Larmoyanz zu spüren, und es ist ihm gelungen, darüber nüchtern, unpathetisch und unprätenziös zu schreiben.
Lügen in Zeiten des Krieges