Ferdinand Marian


Ferdinand Marian (bürgerlich: Ferdinand Haschkowetz) wurde am 14. August 1902 in Wien als Sohn des gleichnamigen Opernsängers (1859 – 1942) geboren, von dem er später auch den Künstlernamen übernahm. Nach dem abgebrochenen Ingenieur-Studium in Wien fing er als Charge am Theater an, arbeitete sich zum Schauspieler hoch und galt als Frauenschwarm. 1939 machte sich Ferdinand Marian am Deutschen Theater in Berlin als Jago in dem Shakespeare-Stück „Othello“ einen Namen.

Die Anerkennung durch das Publikum und seine Wirkung auf Frauen war für ihn besonders wichtig, weil er als Jugendlicher zumindest den Eindruck gehabt hatte, er sei zu wenig geachtet worden.

Am 30. März 1936 heiratete Ferdinand Marian in Hamburg die Schauspielerin Maria Byk (bürgerlich: Annemarie Albertine Böck bzw. Albertine Haschkowetz), die Mitte der Zwanzigerjahre kurze Zeit die Ehefrau des jüdischen Regisseurs Julius Gellner (1899 – 1983) gewesen war und am 26. Februar 1926 die Tochter Johanna (Joan) geboren hatte.

Ferdinand Marian wollte die Titelrolle in dem antisemitischen Propagandafilm „Jud Süß“ zunächst ebenso ablehnen wie Emil Jannings, Willi Forst, Gustaf Gründgens, René Deltgen und Paul Dahlke, aber Joseph Goebbels brachte ihn dazu, sie am Ende doch zu übernehmen. 1944 setzte das Reichspropagandaministerium den Schauspieler auf die Liste der für die NS-Kultur unentbehrlichen Künstler („Gottbegnadeten-Liste“), und er blieb deshalb vom Kriegseinsatz freigestellt.


Die Alliierten belegten Ferdinand Marian vor allem wegen „Jud Süß“ mit einem Berufsverbot.

Ferdinand Marian zog nach Freising. In der Nähe der Stadt kam er am 9. August 1946 ums Leben, als er mit seinem Auto gegen einen Baum prallte. Ob es sich um einen Unfall oder Suizid handelte, blieb umstritten.

Der Medienwissenschaftler Friedrich Knilli schrieb das Buch „Ich war Jud Süß. Die Geschichte des Filmstars Ferdinand Marian“ (Vorwort: Alphons Silbermann, Henschel Verlag, Berlin 2000, 2007 Seiten, ISBN 3-89487-340-X). Danach drehte Oskar Roehler den Kinofilm „Jud Süß. Film ohne Gewissen“, den Friedrich Knilli jedoch scharf kritisierte.

© Dieter Wunderlich 2016

Veit Harlan (kurze Biografie)
Veit Harlan: Jud Süß
Oskar Roehler: Jud Süß. Film ohne Gewissen
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Birgit Vanderbeke - Das lässt sich ändern
"Das lässt sich ändern" ist ein optimistischer, kurzweiliger Aussteigerroman und eine Satire auf das Bildungsbürgertum. Birgit Vanderbeke erzählt flott, heiter und zuversichtlich.
Das lässt sich ändern

 

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.