William Shakespeare

William Shakespeare wurde 1564 als Sohn eines gutsituierten Handschuhmachers in Stratford-upon-Avon geboren. Mit achtzehn heiratete er am 28. November 1582 die um acht Jahre ältere Gutstochter Anne Hathaway aus dem Nachbarort Shottery. Mit ihr zeugte er drei Kinder: Susanna (*1583) und die Zwillinge Hamnet und Judith (*1585).

Vermutlich um 1587 ging William Shakespeare nach London und schloss sich dort als Dramatiker, Regisseur und Schauspieler einer der beiden führenden Londoner Theatertruppen an. Aus einem Pamphlet des Dramatikers Robert Greene (1558 – 1592) geht jedenfalls hervor, dass Shakespeare 1592 den literarisch Interessierten in London bekannt war. Zwei Jahre später trat er vor Königin Elisabeth I. auf.

1596 erhielt Shakespeare ein Familienwappen verliehen. Im Jahr darauf erlaubte ihm sein Wohlstand, ein Herrenhaus in Stratford zu erwerben. 1599 wurde er Mitinhaber des neueröffneten „Globe-Theatre“ in London und 1608 erwarb er zusätzlich „Blackfriar’s Theatre“. Um 1611 kehrte Shakespeare zu seiner in Stratford gebliebenen Familie zurück.

William Shakespeare starb am 23. April 1616 in Stratford-upon-Avon.

William Shakespeare hatte das Theater im elisabethanischen England auf einen Gipfel geführt. 1623 veröffentlichen John Heminge und Henry Condell eine erste Gesamtausgabe seiner Werke. Allerdings wird bezweifelt, ob William Shakespeare zurecht als Autor aller ihm zugeschriebenen Werke gilt. Da keines davon handschriftlich überliefert ist und die meisten erst nach seinem Tod gedruckt wurden, sind sie auch zeitlich nicht sicher einzuordnen.

In den Neunzigerjahren des 16. Jahrhunderts waren die Königsdramen entstanden und die Komödien „Der Widerspenstigen Zähmung“, „Ein Sommernachtstraum“, „Die lustigen Weiber von Windsor“, „Viel Lärm um nichts“, „Wie es euch gefällt“. „Romeo und Julia“, eine der berühmtesten Liebestragödien der Weltliteratur, wird auf 1598 datiert. Nach der Jahrhundertwende hatte Shakespeare die berühmten Tragödien „Julius Caesar“, „Hamlet“, „Othello“, „König Lear“, „Macbeth“ geschaffen.

Während in der antiken Tragödie der Mensch am auferlegten Schicksal zerbricht, trägt er bei Shakespeare den Konflikt in seinem Inneren aus und scheitert am Gegensatz von Verstand und Leidenschaft. Neu ist auch die realistische, individualisierende Darstellung des Menschen. Kein anderer neuzeitlicher Dramatiker hat das europäische Theater so nachhaltig beeinflusst wie Shakespeare. Seine Dramen, Tragödien und Komödien wurden bereits zu seinen Lebzeiten hoch geschätzt; im 18. Jahrhundert begeisterten sich Lessing, Herder und Goethe dafür. Die älteste deutsche literarische Gesellschaft wurde 1864 in Weimar mit dem Ziel gegründet, Shakespeares gewaltiges Werk zu erforschen und zu pflegen.

Immer wieder wird bezweifelt, dass William Shakespeare die ihm zugeordneten 37 Theaterstücke und 154 Sonette tatsächlich schrieb. Christopher Marlowe, Edward de Vere und Francis Bacon wurden als angebliche Autoren genannt. Brenda James und William Rubinstein behaupten in ihrem 2005 veröffentlichten Buch „The Truth Will Out“, nicht Shakespeare, sondern der elisabethanische Diplomat Sir Henry Neville (1562 – 1615), der von seinen Freunden „Falstaff“ genannt wurde, habe die Komödien, Dramen und Tragödien verfasst, die wir heute mit den Namen William Shakespeare verbinden. John Orloff (Drehbuch) und Roland Emmerich (Regie) veranschaulichen in ihrem Kinofilm „Anonymus“ die These, derzufolge Edward de Vere, der 17. Earl of Oxford, der Verfasser war.

George Bernard Shaw meinte: „Die Stücke Shakespeares stammen nicht von ihm, sondern von einem Unbekannten gleichen Namens.“

Es gibt zahlreiche Shakespeare-Verfilmungen, von denen hier nur einige wenige genannt werden können:

 

1998 drehte John Madden eine witzige Komödie über die (fiktive) Entstehungsgeschichte von William Shakespeares unvergänglicher Liebestragödie „Romeo und Julia“: „Shakespeare in Love“.

Anlässlich des 400. Todestages von William Shakespeare bat der 1917 von Leonard und Virginia Woolf gegründete Verlag The Hogarth Press einige Schriftsteller um Neuerzählungen zu Werken von William Shakespeare:

© Dieter Wunderlich 2004 / 2012

Roland Emmerich: Anonymus
John Madden: Shakespeare in Love

William Shakespeare: Titus Andronicus
William Shakespeare: Ein Sommernachtstraum
William Shakespeare: Viel Lärm um nichts
William Shakespeare: Hamlet
William Shakespeare: Maß für Maß
William Shakespeare: Macbeth
William Shakespeare: Das Wintermärchen
William Shakespeare: Der Sturm

Siegfried Lenz - Die Phantasie
Dass am Ende der Erzählung "Die Phantasie" drei Geschichten über ein unbekanntes Paar nebeneinander stehen, erinnert an die Ringparabel. Vielleicht ist "Die Phantasie" ein wenig zu deutlich ‒ nicht genügend kunstvoll verpackt ‒, aber auf jeden Fall handelt es sich um eine interessante Fragestellung, und es ist beeindruckend, wie Siegfried Lenz mit wenigen Strichen prägnante Szenen veranschaulicht.
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.