Nationalsozialismus, Nationalsozialisten

Unter dem Begriff „Nationalsozialismus“ versteht man die Ideologie der NSDAP und des so genannten „Dritten Reichs“ (1933 – 1945). Dabei handelte es sich um die deutsche Variante des Faschismus. Der Nationalismus richtete sich nicht nur gegen die „Novemberverbrecher“ („Dolchstoß-Legende“), den Kriegsschuldparagraphen und Regelungen des Versailler Friedensvertrages, sondern er beinhaltete darüber hinaus die Forderung nach zusätzlichem „Lebensraum“ für das deutsche Volk. Sozialismus bedeutete nichts anderes als die Beseitigung von Gesellschaftsklassen innerhalb der „Volksgemeinschaft“, der jeder Einzelne zu dienen hatte. Zum Nationalsozialismus gehörte eine Verbindung von Darwinismus und Rassismus, die Überzeugung, als „Arier“ einer „Herrenrasse“ anzugehören. Um diese „Rasse“ vor einer Degeneration durch die Vererbung schädlicher Merkmale zu schützen, galt es, „lebensunwertes Leben“ zu vernichten (Euthanasie). Die Nationalsozialisten hielten weder etwas von Gewaltenteilung noch von einer parlamentarischen Kontrolle der Regierung, sondern sie errichteten einen totalitären Staat mit dem absolutistischen „Führer“ Adolf Hitler an der Spitze. Der Nationalsozialismus bildete in der Weltanschauung seiner Anhänger ein Bollwerk gegen den Marxismus bzw. Kommunismus. Für ihren gefährlichsten Feind hielten die Nationalsozialisten jedoch die Juden. „Der Jude“ galt im Nationalsozialismus als die Personifizierung des Bösen schlechthin, und der Antisemitismus eskalierte im Dritten Reich zum staatlich organisierten Genozid (Holocaust).

„Ein Nationalsozialist muss in allen Sätteln reiten können“, erklärt Joseph Goebbels. Die NSDAP ist weniger eine politische Partei als eine Sekte der Hoffnung, und der Nationalsozialismus keine Ideologie, sondern „der Wille des Führers“. Die NSDAP wird nicht wegen eines Programms gewählt, sondern weil viele Verzweifelte von Hitlers Person fasziniert sind und von ihm eine bessere Zukunft, eine „nationale Wiedergeburt“ erwarten. Sie folgen keiner konkreten politischen Konzeption, sondern monströsen Ideen, denn Hitler denkt „mythologisch, nicht gesellschaftlich“, „heroisch statt politisch, tragisch statt sozial“. Er „weiß, dass die Menschen nicht allein Wohlstand, Sicherheit, kurze Arbeitszeiten […] wollen; sie wollen ebenso, zumindest zeitweilig, Kampf und Selbstaufopferung, ganz zu schweigen von Trommeln, Flaggen und Paraden.“ (Dieter Wunderlich: Göring und Goebbels. Eine Doppelbiografie, Seite 67, ohne Fußnoten)

Buch- und Filmtipps zum Thema „Nationalsozialismus“

Filme

Literatur

Sachbücher, Buchbiografien

Hintergrundinformationen

© Dieter Wunderlich 2006 – 2009

Alexandre Corréard und Jean-Baptiste Henri Savigny - Der Schiffbruch der Fregatte Medusa
"Der Schiffbruch der Fregatte Medusa" ist ein verstörendes Dokument über die Brüchigkeit von Humanität, über die Abgründe hinter den in Grenzsituationen zusammenbrechenden Fassaden unserer Zivilisation.
Der Schiffbruch der Fregatte Medusa

 

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.