The Equalizer

The Equalizer

The Equalizer

The Equalizer – Originaltitel: The Equalizer – Regie: Antoine Fuqua – Drehbuch: Richard Wenk, nach der Fernsehserie "The Equalizer" von Michael Sloan und Richard Lindheim – Kamera: Mauro Fiore – Schnitt: John Refoua – Musik: Harry Gregson-Williams – Darsteller: Denzel Washington, Marton Csokas, Chloë Grace Moretz, David Harbour, Haley Bennett, Bill Pullman, Melissa Leo, David Meunier, Johnny Skourtis, Alex Veadov, Vladimir Kulich, Robert Wahlberg u.a. – 2014; 125 Minuten

Inhaltsangabe

Bei Robert McCall handelt es sich um einen unauffälligen Mitarbeiter eines Baumarkts in Boston. Das ändert sich, als er mitbekommt, wie die junge Prostituierte Alina von ihrem zur Russenmafia gehörenden Zuhälter Slavi krankenhausreif geschlagen wird. Zunächst versucht McCall, das Mädchen freizukaufen, aber als Slavi ihn verhöhnt, bringt McCall ihn und die Leibwächter um. Der Oligarch Vladimir Pushkin schickt seinen besten Mann in die USA, um die geschäftsschädigende Angelegenheit in Ordnung zu bringen ...
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Kritik

Die Handlung des auf einer Fernsehserie basierenden Actionthrillers "The Equalizer" erinnert an Comics. Antoine Fuquas Inszenierung ist temporeich und stilvoll. Getragen wird "The Equalizer" vom Hauptdarsteller Denzel Washington.
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Robert („Bob“) McCall (Denzel Washington) arbeitet im Lager eines HomeMart-Baumarkts in Boston. Seinem übergewichtigen Kollegen Ralphie (Johnny Skourtis) hilft er beim Abnehmen und bei der Vorbereitung für die Wachmann-Prüfung, aber er hat keine Freunde, lebt allein und verbringt die Nächte Bücher lesend in immer demselben Diner. Für den Tee, den er dort trinkt, bringt er den Beutel selbst mit.

In dem Diner sucht das Callgirl Alina alias Teri (Chloë Grace Moretz) zwischen ihren Terminen Zuflucht. Sie erkundigt sich nach der Handlung des Buches, das Robert gerade liest. Es ist Ernest Hemingways Roman „Der alte Mann und das Meer“. Eines Nachts setzt sie sich zu Robert McCall an den Tisch, und sie reden miteinander. Als Teris Handy klingelt, beachtet sie es nicht. Stattdessen begleitet sie Robert zu seiner Wohnung. Während sie unterwegs sind, hält ein schwarzes Auto neben ihnen. Einer der beiden Insassen heißt Slavi (David Meunier). Er führt den Callgirl-Ring der Russen-Mafia in Boston und ist wütend, weil Teri nicht ans Telefon ging. Er schlägt sie und fordert sie zum Einsteigen auf. McCall bleibt allein zurück.

Am nächsten Abend erfährt er im Diner, dass das Mädchen halb tot geschlagen wurde und im Krankenhaus liegt. Noch in der Nacht geht er hin und findet Alina auf der Intensivstation. An ihrem Bett sitzt eine weinende junge Frau. Robert spricht mit ihr. Sie heißt Mandy (Haley Bennett), schafft ebenfalls für Slavi an und ist mit Alina befreundet. Slavi habe gedroht, Alina beim nächsten Mal die Kehle durchzuschneiden, klagt sie.

McCall sucht Slavi in dessen Büro über einem russischen Restaurant in Boston auf. Der Russe leugnet, Teri zu kennen, und als Robert ihm ein mit 9800 Dollar gefülltes Kuvert auf den Schreibtisch legt und erklärt, dass er sie damit freikaufen wolle, bezeichnet er den angebotenen Betrag als beleidigend. Robert nimmt sein Geld, aber an der Tür wendet er sich um. Nachdem er Slavi und die vier bewaffneten Leibwächter gemustert hat, geht er zurück – und tötet alle fünf Männer.

Die Kampftechniken, die Robert McCall dabei anwendet, lernte er als Geheimagent. Allerdings denken alle, er sei bei der Explosion einer Autobombe ums Leben gekommen, und seither hat er ein „normales“ Leben geführt – bis zu diesem Augenblick.

In den Nachrichten heißt es, die Polizei gehe davon aus, dass die fünf Russen in einem Bandenkrieg umkamen.

Der russische Oligarch und Mafiapate Vladimir Pushkin (Vladimir Kulich) schickt seinen besten Mann in die USA. Nikolai alias Teddy (Marton Csokas) durchschaut rasch, dass keine konkurrierende Mafia-Organisation etwas mit dem Massaker zu tun hat. John Looney (Shawn Fitzgibbon), den Boss der irischen Mafia in Boston, schlägt er dennoch brutal zusammen, weil dieser es an Respekt fehlen ließ.

Teddy entgeht nicht, dass eine der Prostituierten fehlt. Als er Mandy befragt, behauptet sie, Teri nur flüchtig gekannt zu haben, aber sie kann ihm nichts vormachen und gibt schließlich zu, dass sie bei der Schwerverletzten im Krankenhaus war. Dort habe sich ein Schwarzer nach Teri erkundigt, erzählt sie. Teddy erwürgt das Mädchen.

Ein Afroamerikaner ist ihm auf mehreren Fotos von Überwachungskameras in der Umgebung des russischen Restaurants aufgefallen, die er von Bostoner Cops bekam, die auf Vladimir Pushkins Gehaltsliste stehen. Er sucht Robert McCall auf und gibt sich als Kriminalbeamter aus, der in dem fünffachen Mordfall ermittelt. Während Robert durchschaut, dass er kein Mitglied des Boston Police Departments vor sich hat, sieht Teddy den Verdacht bestätigt, dass es sich bei dem harmlos aussehenden Afroamerikaner um den Gesuchten handelt, der sich in Slavis Büro wagte und es fertigbrachte, fünf bewaffnete Russen zugleich zu töten. Aber er geht erst einmal wieder, denn bevor er zuschlägt, will er mehr über den Gegner herausfinden. Teddy ahnt, dass es sich um einen hervorragend ausgebildeten ehemaligen Agenten handelt.

Während der Russe Nachforschungen über Robert McCall anstellt, überwältigt dieser zwei Cops, die Schutzgeld von einem Laden einfordern und erschlägt einen Ganoven (Owen Burke), der die Kassiererin Jenny (Anastasia Sanidopoulos Mousis) bei HomeMart überfiel.

Während seines allabendlichen Aufenthalts im Diner wollen die Russen McCall verschleppen, aber der ist wachsam und entkommt. Auch der Versuch, ihn aus seiner Wohnung zu holen, scheitert.

Robert McCall sucht das Ehepaar Brian und Susan Plummer (Bill Pullman, Melissa Leo) auf. Seine früheren Freunde, die auch seine verstorbene Frau Vivian kannten, erfahren erst jetzt, dass er nicht bei der Explosion der Autobombe umkam. Susan, die vor ihrer Pensionierung in führender Position bei der CIA beschäftigt war, setzt sich mit noch aktiven Kollegen in Verbindung und findet heraus, dass Teddy für Vladimir Pushkin Probleme löst. Der Russe wuchs als Waise auf und ermordete seine Pflegeeltern, obwohl er sie liebte – vermutlich aus Angst, sie könnten ihn fallenlassen. Später wurde er bei der SpezNas ausgebildet, einer Spezialeinheit des militärischen Nachrichtendienstes der Russischen Föderation.

Detective Frank Masters (David Harbour) ist einer der Bostoner Cops, die regelmäßig Schmiergeld von den Russen erhalten. Als die Alarmanlage seines Wagens heult, geht er in die Garage, um nachzuschauen. Robert McCall erwartet ihn dort und zwingt ihn, sich in das Auto zu setzen, in das er über einen Schlauch die Abgase des Motors leitet. Erst als der korrupte Polizist ihm die Adresse eines Gelddepots der Russen-Mafia verrät, lässt er ihn los.

Es befindet sich im Lager eines Fleischbetriebs. Dort sind Banknotenbündel palettenweise gestapelt. Nachdem Robert McCall den Anführer Andri (Vitaliy Shtabnoy) und dessen Männer überwältigt hat, lässt er die Arbeiterinnen gehen, kettet Frank Masters mit einer Handschelle fest und bringt ihn dazu, Verstärkung anzufordern. Später hört er in den Nachrichten, dass die Cops die Russen gefesselt am Boden liegend vorfanden. Im Kofferraum eines von der Mafia bezahlten Polizisten habe man 200 000 Dollar in bar und ein Video mit aufschlussreichen Aufnahmen gefunden, heißt es.

Teddy engagiert ein besseres Team. Mit dem Anführer bespricht er sich in einem Restaurant. Der Mann geht zur Toilette, kommt jedoch nicht mehr zurück. Stattdessen setzt sich McCall zu Teddy an den Tisch und legt ihm die blutige Brille des anderen Russen hin.

Kurz darauf bringt er den im Hafen von Boston liegenden Öltanker „Great Eastern“ aus Vladimir Pushkins Flotte zur Explosion. Wütend verlangt der Oligarch von Teddy, die geschäftsschädigende Angelegenheit endlich in Ordnung zu bringen.


Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.


Nachts nimmt Teddys Team Ralphie und einige andere Mitarbeiter von HomeMart als Geiseln, um McCall herbeizulocken. In dem öffentlichen Bus, in dem sie ihn vermuten, liegt allerdings nur sein von ihnen geortetes Handy. Unvermittelt beginnen die Deckenventilatoren im Lager zu rotieren, und aus der Lautsprecheranlage ertönt Musik. McCall! Mit automatischen Waffen durchkämmen die Russen die Korridore zwischen den Regalen. Einer nach dem anderen wird von McCall ausgeschaltet – mit verschiedenen Geräten aus dem Sortiment des Baumarkts. Währenddessen schafft Ralphie die Kollegen über einen Notausgang ins Freie, kehrt zurück, schaltet den Strom aus und die Sprinkler-Anlage ein. Als Letzten tötet McCall den Anführer der Russen mit einer Nagelpistole.

An einem der folgenden Tage fliegt Robert McCall nach Moskau und dringt trotz der scharfen Bewachung unbemerkt in Vladimir Pushkins schlossähnliche Villa ein. Der Oligarch duscht gerade. Da geht das Licht aus. Auf die Frage, warum der Amerikaner das alles mache, antwortet dieser nach kurzem Nachdenken: „Weil ich Frieden haben möchte.“ Plötzlich ist McCall verschwunden. Pushkin tastet sich im Dunkeln zum überlaufenden Waschbecken, um den Wasserhahn abzudrehen. Da löst ein Kurzschluss einen Stromschlag aus, der ihn tötet.

Zurück in Boston, hört Robert McCall nach dem Einkaufen auf der Straße seinen Namen rufen. Es ist Alina. Sie erzählt ihm, dass sie bei ihren Sachen im Krankenhaus ein Kuvert mit fast 10 000 Dollar gefunden habe. Vermutlich sei es Schweigegeld der Russen, meint sie, und McCall lässt sie in dem Glauben. Aline hat jetzt eine Anstellung und ist dabei, ein neues Leben anzufangen.

Wie früher auch, sitzt Robert McCall nachts im Diner. Statt allerdings Bücher zu lesen, hat er einen Laptop bei sich, denn er bietet übers Internet seine Dienste als „Equalizer“ (Ausgleicher) an, das heißt, er hilft Menschen in Not und sorgt für Gerechtigkeit.

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Der Actionthriller „The Equalizer“ basiert auf einer gleichnamigen Fernsehserie nach einer Idee von Michael Sloan und Richard Lindheim, deren 88 Folgen von 1985 bis 1989 auf CBS ausgestrahlt wurden. Edward Woodward spielte die Hauptrolle. (In Deutschland lief die Serie ab Oktober 1987 unter dem Titel „Der Equalizer. Der Schutzengel von New York“.)

Ein Amerikaner kämpft für Gerechtigkeit und steht Menschen bei, die unverschuldet in Schwierigkeiten geraten sind. Das erinnert an Comic-Helden wie „Batman“ und ist weder besonders originell noch bedeutungsvoll.

Vor allem gegen Ende kippt „The Equalizer“ vom Realistischen vollends in eine Art Comic ab.

Sehenswert ist „The Equalizer“ vor allem wegen Denzel Washington in der Titelrolle. Er trägt den Film. Aber auch die Inszenierung ist durchaus beeindruckend: Antoine Fuqua erzählt temporeich und achtet dabei auf stilvolle Bilder. Die ungewöhnlich brutalen Gewaltszenen (Korkenzieher in der Kehle, Bohrmaschine im Nacken …) sind anspruchsvoll in Szene gesetzt. Mitunter spart Antoine Fuqua in „The Equalizer“ bewusst etwas aus, beispielsweise bei einem Raubüberfall auf einen Baumarkt: Robert McCall merkt sich das Kennzeichen des Autos, mit dem der Ganove wegfährt. Am nächsten Morgen findet die Kassiererin den erbeuteten Ring, ein Andenken an ihre verstorbene Mutter, in einer Schublade der Registrierkasse, und Robert McCall legt einen Hammer aus dem Sortiment zurück ins Regal, nachdem er das Blut abgewischt hat.

Die Dreharbeiten für „The Equalizer“ fanden im Sommer 2013 in Boston statt.

Im Frühjahr 2014 kündigte Sony ein Sequel an.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2015

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