Easy Rider
Easy Rider
Inhaltsangabe
Kritik
Durch ein Drogengeschäft verdienen die beiden befreundeten Aussteiger Wyatt (Peter Fonda) und Billy (Dennis Hopper) in Los Angeles das Geld, das sie benötigen, um sich einen Traum verwirklichen zu können: Eine Motorradtour quer durch die USA zum Karneval nach New Orleans.
Nach einem kurzen Blick auf die beiden Harley-Davidson-Fahrer mit ihren langen Haaren schlägt ihnen ein Motelbesitzer die Tür vor der Nase zu, obwohl sein Schild „Vacancies“ leuchtet. Wyatt und Billy gewöhnen sich bald daran, am Lagerfeuer im Freien zu übernachten.
Ein katholischer, kinderreicher Rancher (Warren Finnerty), auf dessen Gelände sie einen geplatzten Reifen flicken, lädt sie zum Essen ein.
Unterwegs nehmen sie einen Anhalter (Luke Askew) mit, der sich hinter Wyatt auf dessen Maschine setzt. Er lässt sich von ihnen zu einer Hippie-Kommune mit vielen Kindern und Haustieren bringen, die gerade dabei ist, einen Acker anzulegen und einzusäen, in der Hoffnung, von den Bodenerträgen leben zu können. Nachdem Wyatt und Billy mit Lisa (Luana Anders) und Sarah (Sabrina Scharf) im nahen Fluss schwimmen waren, brechen sie wieder auf.
In einer Kleinstadt folgen sie auf ihren beiden Motorrädern vergnügt einer Straßenparade – und werden wegen unerlaubter Teilnahme an einer Parade festgenommen. Am nächsten Morgen erwacht in der Zelle neben ihnen der Anwalt George Hanson (Jack Nicholson) aus seinem Rausch. Er kann sich nicht erinnern, was in der Nacht passiert ist, aber er war offenbar nicht zum erstenmal in der Ausnüchterungszelle, und er kennt den Sheriff (Keith Green) und den Polizisten (George Fowler, jr.) auf dem Revier recht gut. Er sorgt dafür, dass die beiden Byker freigelassen werden und trinkt mit ihnen den ersten Schluck Schnaps des Tages. Als er erfährt, dass sie nach New Orleans unterwegs sind, zieht er die Adresse des besten Bordells von New Orleans aus der Brieftasche: „House of Blue Light“. Die hat ein Bekannter ihm einmal gegeben. Da würde er gern mal hinkommen. Kurz entschlossen klettert er hinter Wyatt auf die Harley Davidson und schließt sich den beiden an.
Am Lagerfeuer raucht er seinen ersten Joint.
Mittags halten sie vor einem kleinen Lokal, um etwas zu essen. Bei ihrem Eintritt fragt ein gerade anwesender Deputy (Arnold Hess, jr.) sein Gegenüber (Hayward Robillard): „Wollen die etwa Stunk machen?“ Während ein halbes Dutzend junger Mädchen die Byker anhimmelt, versuchen die einheimischen Männer sich mit Witzen über die drei Fremden gegenseitig zu überbieten: „Deren Mütter wurden wohl von Gorillas erschreckt!“ „Nein, da waren Gorillas daran beteiligt!“ „Die stammen vom letzten Gorilla-Love-in!“ Da die drei Männer nicht bedient werden und Streit vermeiden möchten, verlassen sie das Lokal und fahren weiter.
Am Lagerfeuer erklärt George die Reaktion der Leute durch Angst: Sie reden zwar ständig von der Freiheit, wenn dann aber einmal ein freier Mensch auftaucht, verspüren sie Angst. Das macht sie gefährlich.
Er ahnt nicht, wie gefährlich! Nachts pirschen sich ein halbes Dutzend Männer aus dem nahen Ort an die Schlafenden heran und schlagen mit Prügeln auf sie ein. Wyatt und Billy kommen mit Blutergüssen davon, aber George liegt tot am Boden.
Die beiden Freunde setzten ihre Fahrt fort. In New Orleans suchen sie das „House of Blue Light“ auf, bezahlen für zwei der Mädchen – Mary und Karen (Toni Basil, Karen Black) – und mischen sich mit ihnen unter die maskierten Menschen, die in den Straßen Karneval feiern. Auf dem Friedhof nehmen sie zusammen Drogen und geraten in einen grellen, quälenden Rausch.
Am nächsten Tag freut Billy sich: „Geschafft!“ Er schlägt vor, als nächstes nach Florida in die Sonne zu fahren, aber Wyatt meint niedergeschlagen: „Wir sind Blindgänger!“
Zwei Männer in einem Pick-up (David C. Billodeau, Johnny David), die ihnen unterwegs begegnen, ärgern sich über die beiden langhaarigen Byker. Der Beifahrer legt sein Gewehr an und schießt Billy von seinem Motorrad herunter. Wyatt will Hilfe holen und gibt Gas, aber der LKW kommt zurück, und ein weiterer Schuss zerreißt Wyatts Maschine während der Fahrt.
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Der Low-Budget-Film traf Ende der Sechzigerjahre den Nerv der Zeit: das Aufbegehren einer Jugend, die sich nach Freiheit und Unabhängigkeit sehnt. Mit „Easy Rider“ wurde das Genre des Road Movies begründet.
Obwohl in „Easy Rider“ lange Zeit kaum etwas Besonderes passiert, schaut man gebannt zu, wie die Männer mit ihren schweren Motorrädern bei Sonnenuntergang durch großartige Landschaften fahren und dann einsilbig am Lagerfeuer sitzen. Die Kamera zeigt immer wieder Besonderheiten aus ungewohnten Perspektiven und ist unermüdlich unterwegs, schwenkt einmal sogar um 360 Grad, und besonders bei der Episode über den Drogenrausch auf dem Friedhof wird auch hektisch geschnitten. Dazu ist passende Popmusik zu hören. „Easy Rider“ ist ein stilistisch und inhaltlich stimmiger und geglückter Film.
Jack Nicholson wurde in der Kategorie „Bester Nebendarsteller“ für einen
„Oscar“ nominiert. Eine weitere Nominierung gab es für das Drehbuch.
Folgende Musiktitel sind in „Easy Rider“ zu hören:
Titel (Komponist – Interpret)
- The Pusher (Hoyt Axton – Steppenwolf)
- Born to be Wild (Mars Bonfire – Steppenwolf)
- I wasn’t Born to Follow (Gerry Goffin und Carole King – The Byrds)
- The Weight (Jaime Robbie Robertson – The Band)
- If you want to be a Bird (Antonia Duren – The Holy Modal Rounders)
- Don’t Bogart Me (Elliott Ingber und Larry Wagner – Maternity of Man)
- If Six was Nine (Jimi Hendrix – The Jimi Hendrix Experience)
- Let’s Turkey Trot (Gerry Goffin und Jack Keller – Little Eva)
- Kyrie Eleison (David Axelrod – The Electric Prunes)
- Flash, Ram, Pow (Mike Bloomfield – The Electric Flag, an American Music Band)
- It’s Alright Ma, I’m not Bleeding (Bob Dylan – Roger McGuinn)
- Ballad of Easy Rider (Roger McGuinn – Roger McGuinn)
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2004
Dennis Hopper: The Hot Spot. Spiel mit dem Feuer