Hippie


Die Hippie-Lebensform kam in den Sechzigerjahren in San Francisco auf, doch als aus der Nischen-Gegenkultur eine breite Strömung wurde, trugen die ursprünglichen Hippies ihre Bewegung 1967 demonstrativ zu Grabe.

Die „Flower-Power“ (ein 1965 von Allen Ginsberg geprägter Begriff) richtete sich gegen autoritäre und hierarchische Strukturen. Die Hippies propagierten Toleranz und sexuelle Freizügigkeit. Statt Konsum und Wohlstand wie in der Ellbogengesellschaft galten in den Hippie-Kommunen Freundschaft, Solidarität und Gewaltfreiheit als Werte: „Make Love, Not War!“ Viele Hippies nahmen halluzinogene Drogen wie LSD zur „Bewusstseinserweiterung“ und sehnten sich nach einem neuen Lebensgefühl. Ein Teil der Hippie-Kultur überlappte sich mit Esoterik und New Age.

Mit ihrem ruhigen, friedlichen Hedonismus fügten die Hippies niemandem Schaden zu; sie hatten auch kein Sendungsbewusstsein, sie wollten all die Leute, mit denen sie gebrochen hatten, um ihr alternatives Leben zu führen, weder überzeugen noch für sich gewinnen; sie wollten von ihnen in Ruhe gelassen werden, hingegeben an ihren anspruchslosen Egoismus und ihren psychedelischen Traum […]
Viele Hippies, womöglich die Mehrheit, entstammten der Mittel- oder Oberklasse, ihre Rebellion war gegen die Familie, gegen das geordnete Leben der Eltern gerichtet, gegen das, was sie als Heuchelei ihrer puritanischen Sitten, als gesellschaftliche Fassade betrachteten, hinter der sich Egoismus, Inselmentalität und Fantasielosigkeit verbargen. Es war etwas Sympathisches an ihrem Pazifismus, ihrer Naturliebe, ihrem Vegetarismus, ihrer emsigen Suche nach einem spirituellen Leben, das ihrer Ablehnung der materialistischen Welt mit ihren gesellschaftlichen und sexuellen Vorurteilen Transzendenz verleihen sollte. Doch all das war anarchisch, spontan, ohne Zentrum oder Führung, selbst ohne Ideen […] (Mario Vargas Llosa: Das böse Mädchen, Seite 111f)

Hippies trugen mit Vorliebe Sandalen („Jesuslatschen“) und farbenfrohe, wallende Batik-Gewänder. Sie bildeten Kommunen und zogen sich nach Ibiza, in die Ägäis oder nach Indien zurück.

Von den Vertretern der Leistungsgesellschaft wurden sie als Aussteiger verachtet.

In der Musikszene wird das legendäre Woodstock-Festival vom 15. bis 17. August 1969 mit der Hippie-Bewegung assoziiert. Von Scott McKenzie stammt der Song „Be Sure to Wear Some Flowers in Your Hair“, von den Beatles nicht nur der Song „All You Need Is Love“, sondern auch das Album „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“. Die Hippie-Bewegung stand im Mittelpunkt des Musicals „Hair“. Kinofilme wie „Easy Rider“, „Alice’s Restaurant“, „The Big Lebowski“ und „Zusammen!“ drücken etwas vom Lebensgefühl der Hippies aus.

In der zweiten Hälfte der Siebzigerjahre wurde die Hippie-Bewegung vom Punk abgelöst.

© Dieter Wunderlich 2007

Hair

Andrea Fehringer, Thomas Köpf - Die Poesie des Tötens
"Die Poesie des Tötens" ist ein reißerischer Thriller, ja, aber Andrea Fehringer und Thomas Köpf ver­set­zen sich auch in den Albtraum, den das Ehepaar West durchleidet. Sie spielen mit Figuren und Ebenen, bauen eine hohe Spannung auf und überraschen mit Plot Twists.
Die Poesie des Tötens

 

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.