Die Tür

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Die Tür

Originaltitel: Die Tür – Regie: Anno Saul – Drehbuch: Jan Berger, nach dem Roman "Die Damalstür" von Akif Pirinçci – Kamera: Bella Halben – Schnitt: Andreas Radtke – Musik: Fabian Römer – Darsteller: Mads Mikkelsen, Jessica Schwarz, Valeria Eisenbart, Thomas Thieme, Tim Seyfi, Heike Makatsch, Stephan Kampwirth, Suzan Anbeh, Nele Trebs, Thomas Arnold u.a. – 2009; 100 Minuten

Inhaltsangabe

Während David Sex mit einer Nachbarin hat, ertrinkt seine Tochter Leonie im Pool. Seine Frau Maja verlässt ihn daraufhin. In seiner Verzweiflung versucht David sich fünf Jahre nach dem Tod seiner Tochter zu ertränken, aber sein Freund Max rettet ihn. Kurz darauf findet David eine geheimnisvolle Tür, und als er hindurchgeht, springt die Zeit um fünf Jahre zurück. Nun rettet er seine in den Pool gefallene Tochter. Er will seine zweite Chance nutzen, lädt jedoch notgedrungen neue Schuld auf sich ...
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Kritik

Bei "Die Tür", einer Verfilmung des Romans "Die Damalstür" von Akif Pirinçci durch Anno Saul, handelt es sich um eine Mischung aus Fantasy, Mystery, Thriller, Psycho- und Familiendrama. Sehenswert ist "Die Tür" v. a. wegen Mads Mikkelsen.
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Der Maler David Andernach (Mads Mikkelsen / Stimme: Ingo Hülsmann) betrügt seine Ehefrau Maja (Jessica Schwarz) mit der in einem Nachbarhaus wohnenden Musikerin Gia Konrads (Heike Makatsch).

Eines Tages nutzt er wieder einmal Majas Abwesenheit, um zu Gia hinüberzugehen, statt wie versprochen mit der Tochter Leonie (Valeria Eisenbart) Schmetterlinge zu fangen. Als er zurückkommt, treibt das Kind ertrunken im Pool.

Fünf Jahre später. Maja verließ David und lebt jetzt mit Leonies früherem Flötenlehrer Edgar Keun (Thomas Arnold) zusammen. David hat den Tod der Tochter, die Schuld daran und die Trennung von seiner Frau so zugesetzt, dass er dem Alkohol verfallen [Alkoholkrankheit] ist und zu arbeiten aufgehört hat. Schließlich versucht er sich im Pool zu ertränken [Suizid]. Weil er aber kurz zuvor eine verzweifelte Abschiedsbotschaft auf Majas Mailbox sprach, bittet diese seinen Freund Max Oelze (Tim Seyfi) telefonisch, nach ihm zu schauen, und Max zieht ihn gerade noch rechtzeitig aus dem Wasser.

Es ist Winter, und David rutscht auf der eisglatten Straße aus. Er hebt einen anscheinend erfrorenen Schmetterling auf, der jedoch durch die Wärme seiner Hand wieder farbig wird und davonflattert. David folgt ihm durch Gestrüpp und einen schmalen Korridor zu einer Holztür. Als er sie öffnet und hindurchgeht, befindet er sich zwar wieder in derselben Straße wie zuvor, aber im Frühling und fünf Jahre früher.

Er ist gerade dabei, über die Straße zu Gia zu gehen. Aus der Zukunft weiß er, dass Leonie in den Pool fällt. Deshalb rennt er zurück, prallt gegen einen Lastwagen, springt wieder auf und rettet das Mädchen.

Kurz darauf kommt sein fünf Jahre jüngerer Doppelgänger nach Hause, hält ihn für einen Einbrecher und greift ihn an. Der Ältere rammt ihm einen spitzen Bleistift in den Hals und tötet ihn. Leonie sieht die beiden Männer von der Treppe aus und fragt, was sie spielen. Der Überlebende schickt sie auf ihr Zimmer, packt die Leiche in einen Müllsack und vergräbt sie in einer Gartenecke. Dann dutscht er, verbrennt seine Kleidung, zieht andere Sachen an, rasiert sich und kürzt sein Haar, damit er genauso aussieht wie der andere David.

Maja fällt auch nichts auf, als sie von der Arbeit kommt, aber Leonie sagt beim Abendessen, der Mann am Tisch sei nicht ihr Vater. Maja erschrickt und möchte mit dem Kind reden, aber Leonie erklärt die Äußerung nicht.

In ein paar Tagen soll Davids Geburtstag gefeiert werden. Maja lädt dazu ein und fragt ihn nach der Telefonnummer einer Freundin, die er auf seinem Handy gespeichert hat. Als David das Handy auch am nächsten Morgen noch nicht gefunden hat, wählt Maja die Nummer und horcht in der Erwartung, das Klingeln zu hören. Stattdessen meldet sich Gia, denn das Handy fiel David beim Sex im Stehen aus der Tasche. „Wer sind Sie?“, fragt Maja, „Sie telefonieren mit dem Handy meines Mannes!“ David übernimmt das Gespräch und lügt anschließend, eine Passantin habe das Handy auf der Straße vor der Galerie gefunden und werde sich am Nachmittag mit ihm in der Stadt treffen, um es ihm zurückzugeben.

Als er zu Gia hinübergeht, um das Handy zu holen, fordert sie ihn zum Sex auf. David geht jedoch gleich wieder, obwohl Gia ihn zu erpressen versucht und damit droht, Maja über die Affäre aufzuklären.

Zufällig sieht Max seinen Freund aus Gias Haus kommen. Er stellt ihn zur Rede und glaubt ihm nicht, als David von der Tür erzählt und beteuert, ein fünf Jahre älter David habe zwar seine Frau mit Gia betrogen, er jedoch nicht.

Leonie fragt David schließlich, was er mit ihrem Vater gemacht habe. David behauptet, sie hätten gerauft, und ihr Vater sei weggeschickt worden, weil er in einem entscheidenden Moment nicht auf sie aufgepasst habe. Er habe ihren Vater abgelöst und sei er nun als Schutzengel für sie da.

Während der Geburtstagsfeier entdeckt Max die Leiche seines Freundes im Garten. „Wer zum Teufel bist du?“, fragt er den Mann, der vor ihm steht. „Weiß Maja davon?“ Er kämpft mit David. Plötzlich taucht der Nachbar Siggi Butschma (Thomas Thieme) auf und erschlägt Max mit einer Spitzhacke. Dann hilft er David, die Leiche mit dem Wagen wegzubringen und zu vergraben.

David begreift, dass er nicht der Einzige ist, der durch die Tür gegangen ist und befürchtet, dass Maja und Leonie in Gefahr sind. Die letzten Geburtstagsgäste sind noch nicht gegangen, da holt er Leonie aufgeregt aus dem Bett und fordert Maja auf, ihm zu folgen. Später werde er ihr alles erklären, sagt er. Er führt die beiden zu der Tür. Dort sieht er bereits den Schnee auf der anderen Seite, aber Maja und Leonie sind nicht mehr hinter ihm. Stattdessen steht Butschma mit einer Pistole in der Hand da. Er werde zu verhindern wissen, dass jemand durch die Tür in die Zukunft zurückkehre, meint er.

Am nächsten Morgen behauptet David, er habe Max nach Hause gebracht und noch Dope mit ihm geraucht. Deshalb habe er sich dann so seltsam benommen.

Unter dem Vorwand, er brauche jemand, der ihm eine Leiter halte, holt Butschma seinen Nachbarn herüber. Er klärt David darüber auf, dass noch mehr Bewohner der Gegend aus der Zukunft stammen und alle ihre Doppelgänger ermordeten. Mord sei gewissermaßen die Eintrittskarte durch die Tür.

Bald nachdem die mit Maja befreundete Nachbarin Susanne Wiegand (Suzan Anbeh) Leonie zum Spielen mit ihrer Tochter Nele (Nele Trebs) abgeholt hat, fällt Maja auf der Straße ein schwarz gekleidetes Paar auf, das wie Susanne und Paul Wiegand (Stephan Kampwirth) aussieht. Das kommt ihr seltsam vor. Sie folgt den beiden zum Haus der Nachbarn und sieht durchs Küchenfenster, wie sie Susanne und Paul Wiegand erschlagen. Panisch vor Angst, nimmt Maja Leonie und Nele bei der Hand und rennt zu ihrem Haus zurück. Kurz darauf erscheint das Mörderpaar mit zwei Polizisten (Karsten Dahlem, Rene Lay) und verlangt, das Nele mitkommt. Maja versucht verzweifelt, das Kind zurückzuhalten, aber die Polizisten stellen sich gegen sie und ermahnen David, besser auf seine augenscheinlich psychisch gestörte Frau aufzupassen.


Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.


Nachdem die Wiegand-Doppelgänger und die Polizisten das Haus mit Nele verlassen haben, erhält David einen Anruf der Maja, mit der er früher – also in der Zukunft – zusammen war. Sie ist durch die Tür gekommen und wartet nun mit Butschma in dessen Haus auf ihn.

Während David hinübergeht, versucht Leonie ihre Mutter mit der Bemerkung zu trösten, Nele habe jetzt bessere Eltern als zuvor. Maja horcht auf, und Leonie redet weiter, sagt, sie habe ihren neuen Vater lieber als den alten.

Die ältere Maja verlangt von David, ihr die Tochter zurückzugeben. Und Butschma gibt ihm eine Pistole, mit der die jüngere Maja erschießen soll. Diese ist jedoch durch Leonies Äußerungen vorgewarnt: Sie schlägt David mit einem Kerzenständer zu Boden. Nachdem er kurz das Bewusstsein verloren hat, erkennt er, dass die vor ihm stehende Maja das Kind mehr liebt als die verbitterte andere Maja, die ihre Tochter verlor. Er legt die Waffe weg und bereitet alles für die Flucht der jüngeren Maja mit Leonie durch die Tür vor.

Butschma verliert die Geduld: „Der bringt’s nicht“, meint er und geht mit einer zweiten Pistole los. Die ältere Maja folgt ihm. Die beiden vor dem Haus der Wiegands stehenden Polizisten unternehmen nichts gegen Butschma, obwohl er die Waffe offen in der Hand hält: Offenbar gehören sie ebenfalls zu den Leuten, die durch die Tür gekommen sind.

Inzwischen hat David die hinteren Fenster des Autos in der Garage verhängt. Sobald das elektrisch betriebene Tor weit genug auf ist, rast er auf die Straße. Butschma und die Polizisten schießen auf ihn, bis sich der Wagen überschlägt.

Das Ganze ist jedoch ein Ablenkungsmanöver, das es der jüngeren Maja ermöglichen soll, unbemerkt mit Leonie zur Tür zu kommen.

Rasch merken Butschma und die Polizisten, dass David allein in dem Wagen sitzt.

Leonie stolpert während der Flucht aus dem Haus und fällt hin. Die ältere Maja hilft ihr auf und nimmt sie in den Arm. Die jüngere Maja bleibt stehen. Als die Ältere begreift, dass Leonie bei der Jüngeren besser aufgehoben ist, lässt sie das Kind schweren Herzens gehen und bleibt weinend zurück.

Sie fällt Butschma in den Arm, als dieser auf ihre Doppelgängerin schießen will.

David gibt in dem demolierten Wagen wieder Gas und überfährt Butschma. Der klammert sich auf der Motorhaube fest und würgt David durch die Fensteröffnung, aus der die Windschutzscheibe herausgebrochen ist. Nachdem David gesehen hat, dass Maja und Leonie die Tür durchschritten haben, lenkt er den Wagen ungebremst gegen den Korridor, in dem sich die Tür befindet und zerstört ihn durch den Aufprall. Butschma kommt dabei ums Leben.

Die ältere Maja setzt sich traurig an den Rand des Pools. David kommt zu ihr, setzt sich neben sie, schaut sie an und hält ihre Hand. In der Nähe flattert ein Schmetterling.

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Ansatzweise prangert „Die Tür“ den egoistischen Hedonismus unserer Zeit an, denn wir sehen, wie ein Vater wegen eines Seitensprungs sein Kind zumindest kurzzeitig vernachlässigt. Im Film bekommt er eine zweite Chance, den Fehler wieder gutzumachen und Verantwortung zu übernehmen, aber dabei lädt er notgedrungen neue Schuld auf sich.

Jan Berger adaptierte den 2001 veröffentlichten Roman „Die Damalstür“ von Akif Pirinçci für die Leinwand, und Anno Saul drehte auf dieser Grundlage den Film „Die Tür“, eine Mischung aus Fantasy, Mystery, Thriller, Psycho- und Familiendrama. Im Buch heißen die Hauptfiguren nicht David und Maja Andernach, sondern Alfred und Ida Seichtem. Und der Maler Alfred betrügt Ida statt mit einer Nachbarin mit der minderjährigen Tochter eines Galeristen. Das Ehepaar hat keine Tochter, sondern einen Sohn, der auch nicht ertrinkt, sondern von einer Straßenbahn angefahren wird. Der Zeitsprung ist in der literarischen Vorlage doppelt so groß (10 Jahre). Auch sonst weicht „Die Tür“ deutlich von „Die Damalstür“ ab. Der gravierendste Unterschied ist das Ende: Anders als im Film klärt sich im Roman auf, dass die gesamte Handlung von Alfred Seichtem geträumt wird, der versuchte, den Zusammenprall seines Sohnes mit der herannahenden Straßenbahn zu verhindern, dabei selbst schwer verletzt wurde und jahrelang im Wachkoma liegt, bevor er stirbt. Anno Saul und Jan Berger geben jedoch keine Erklärungen für die Tür, durch die Menschen jeweils fünf Jahre vor und zurück in der Zeit gehen können und sich dabei gewissermaßen klonen. Dass dieser Zeitsprung möglich ist, wird einfach vorausgesetzt. Überzeugend ist das nicht.

Das Ende des Films „Die Tür“ ist auch noch aus einem weiteren Grund missraten: Die Actionszenen passen nicht zu dem ansonsten zurückhaltenden Film und wirken im Vergleich zum Hollywood-Standard eher billig. Das geringe Budget hat allerdings auch dazu geführt, dass „Die Tür“ insgesamt mit einem Mimimum an Aufwand auskommt – und das ist (abgesehen von den Actionszenen) durchaus angenehm.

Als Zuschauer wissen wir bald nicht mehr, welche der Figuren unser Mitgefühl verdient. Dieses Auf und Ab der Gefühle gehört zu den Pluspunkten des Films. Sehenswert ist „Die Tür“ aber vor allem wegen Mads Mikkelsen, der den gebrochenen, verletzlichen und schuldbewussten Charakter der Hauptfigur überzeugend darstellt. In der deutschen Fassung des Films wird er von Ingo Hülsmann synchronisiert.

Die Dreharbeiten für „Die Tür“ fanden vom 26. März bis 24. Mai u. a. in Berlin, Potsdam, Hamburg statt.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2013

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Mit einer originellen Groteske veranschaulicht Laura Bruning die Sinnlosigkeit des menschlichen Daseins. Ihr Einfallsreichtum und die pointierten Dialoge machen den absurden, tragikomischen Roman "Der König des Sterbens" zu einer unterhaltsamen Lektüre mit Niveau.
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.