Britische Geheimdienste: MI5 und MI6


James Bond ist ein fiktiver Agent des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 (Military Intelligence, Abteilung 6). Ian Fleming, der Erfinder der Figur James Bond, kannte sich in der Materie aus, denn er hatte während des Zweiten Weltkriegs als persönlicher Assistent von John Godfrey, dem Director of Naval Intelligence (DNI), mehrere Aktionen für das Naval Intelligence Department (NID) durchgeführt.

Die Geschichte der britischen Geheimdienste geht auf Sir Francis Walsingham (1532 – 1590) zurück, der unter Königin Elisabeth I. ein entsprechendes Netzwerk aufgebaut und mehrere Attentate verhindert hatte.

1909 gründete Sir Mansfield Cumming den British Secret Intelligence Service (SIS), auch MI6 genannt. Der britische Auslandsgeheimdienst und sein für Spionageabwehr, Inlandsaufklärung und Verbrechensbekämpfung zuständiges Pendant, der MI5 (Security Service, „The Box“), gehörten damals zum Secret Service Bureau, aber der MI6 wurde 1922 eigenständig.

Am 9. November 1939 fielen Major Richard Henry Stevens und Captain Sigismund Payne Best, zwei Spezialagenten des MI6, auf ein deutsches Täuschungsmanöver herein und wurden von Venlo über die nahe Grenze nach

Deutschland verschleppt (Venlo-Zwischenfall). Dabei wurde der niederländische Geheimdienstoffizier Dirk Klop erschossen. Zwei Agenten des Staatssicherheitsdienstes (SD) hatten sich bei mehreren Kontakten als hochrangige Offiziere der Wehrmacht ausgeben und behauptet, ein Attentat auf Hitler zu planen. Der britische Premierminister Arthur Neville Chamberlain war davon ausgegangen, es tatsächlich mit Widerstandskämpfern zu tun zu haben und hatte der Angelegenheit große Bedeutung beigemessen. Durch den Coup wurden Teile des britischen Spionagenetzes unbrauchbar. Stevens und Best kamen erst im April 1945 wieder frei. (Der Venlo-Zwischenfall inspirierte wohl William Boyd zu einer Episode seines Romans „Ruhelos“.)

Umgekehrt fütterte der MI5 im Zweiten Weltkrieg deutsche Spione mit gefälschten Informationen. Die Government Code and Cypher School fing Funksprüche der Kriegsgegner ab und versuchte sie zu entschlüsseln. Zugleich sammelten Geheimagenten des MI6 hinter den feindlichen Linien Material und sabotierten kriegswichtige Projekte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verlagerten sich die Aktivitäten des MI6 auf den Ostblock. Zugleich machte die Einschleusung sowjetischer Agenten sowohl dem MI5 als auch dem MI6 zu schaffen. Zu den bedeutendsten Informanten der britischen Geheimdienste gehörten die KGB-Offiziere Oleg Wladimirowitsch Penkowski, Oleg Antonowitsch Gordiewski und Wladimir Andreyevich Kuzichkin.

Dass es den British Secret Intelligence Service / MI6 und den Security Service / MI5 gibt, wurde von offiziellen britischen Stellen überhaupt erst Ende der Achtzigerjahre zugegeben. Seit 1994 wird der Secret Intelligence Service von einem parlamentarischen Ausschuss überwacht. Die Zentrale des MI5 befindet sich seit 1994 im Thames House am Ufer der Themse in London. Der MI6 richtete 1995 sein Hauptquartier in der Nähe der Vauxhall Bridge in London ein.

MI5 und Mi6 sind nicht die einzigen britischen Geheimdienste. Für die elektronische High-Tech-Aufklärung ist als Nachfolger der Government Code and Cypher School das Government Communications Headquarter (GCHQ) in Cheltenham, Gloucestershire, zuständig. Außerdem wurde zur Analyse und Bewertung von Geheimdienstinformationen über Terroristen und eventuell geplante Terroranschläge im Juni 2003 unter dem Dach des MI5 das „Joint Terrorist Analaysis Centre“ (JTAC) eingerichtet. Parallel dazu unterhält das Verteidigungsministerium einen eigenen Nachrichtendienst, den Defence Intelligence Staff (DIS).

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