Der Frieden von Brest-Litowsk


Anfang Dezember 1917 einigten sich deutsche, österreichische und russische Unterhändler in Brest-Litowsk am Bug darauf, vom 7. Dezember an zehn Tage lang die Kämpfe an der Ostfront einzustellen. Am 15. Dezember wurde der Waffenstillstand verlängert, damit über einen Friedensvertrag verhandelt werden konnte.

Wegen der harten Forderungen und der unnachgiebigen Haltung der Mittelmächte verließ die von Trotzki geführte russische Delegation am 10. Februar 1918 Brest-Litowsk; der Krieg sollte zwar beendet sein, aber einen Friedensvertrag wollten die russischen Abgesandten unter diesen Bedingungen nicht unterschreiben. Vergeblich hatte Lenin versucht,

Trotzki umzustimmen und ihn dafür zu gewinnen, die von den Deutschen diktierten Friedensbedingungen zu akzeptieren.

Mitte Februar lief der vereinbarte Waffenstillstand aus. Am 18. Februar stießen die Mittelmächte weiter nach Osten vor („Eisenbahnvormarsch“), und obwohl die russische Regierung am 19. Februar erklärte, auf verschärfte Friedensbedingungen eingehen zu wollen, wurde der Vormarsch erst einmal nicht beendet. Ohne neu zu verhandeln, unterzeichneten am 3. März 1918 die Beauftragten aus Berlin, Wien und Petrograd in Brest-Litowsk einen Friedensvertrag.

In den russischen Randgebieten unterstützte das Deutsche Reich Unabhängigkeitsbewegungen: Finnland (7. Dezember 1917) und die Ukraine (22. Januar 1918) lösten sich aus dem russischen Staat; im Baltikum bildeten sich 1918 die unabhängigen Republiken Litauen, Lettland und Estland.

Mit der ukrainischen Regierung schlossen die Mittelmächte am 9. Februar 1918 einen Friedensvertrag, der das Agrarland zu Getreidelieferungen verpflichtete („Brotfrieden“). Rote Garden, die am 20. Februar Kiew besetzten, wurden am 1. März von deutschen Truppen vertrieben.

Trotz des Friedensvertrages blieben starke deutsche Einheiten im Osten, um dort die deutsche Herrschaft zu sichern.

Am 26. April 1918 nahmen Moskau und Berlin diplomatische Beziehungen auf.

Am 7. Mai 1918 schlossen die Mittelmächte einen Friedensvertrag mit den Rumänen, die den Deutschen ihre Ölquellen zur Verfügung stellten (Frieden von Bukarest).

Als Russland aus dem Krieg ausschied und die Auslandsschulden nicht mehr zurückzahlte, landeten britische, amerikanische, japanische und italienische Truppenkontingente in Murmansk, Archangelsk, Wladiwostok, und britische Streitkräfte drangen von Persien her in das Gebiet östlich des Kaspischen Meeres vor.

Jenseits des Urals, in Omsk, bildete sich eine national-konservative Gegenregierung unter dem ehemaligen Befehlshaber der russischen Schwarzmeerflotte, Admiral Alexandr Wassiljewitsch Koltschak (1873 – 1920), und die aus österreichischen Überläufern und Kriegsgefangenen zusammengestellte Tschechische Legion – die sich nach der Beendigung des Krieges in den fernöstlichen Häfen nach Europa einschiffen wollte – erhob sich gegen die Sowjetregierung.

Als sich die „Weißen Garden“ dem Ural näherten, ermordeten die Bolschewisten in der Nacht vom 17. Juli 1918 die in Jekaterinburg (Swerdlowsk) gefangen gehaltene Zarenfamilie.

Weitere vertragliche Zugeständnisse presste das Deutsche Reich der Sowjetregierung am 27. August 1918 ab.

Fortsetzung

© Dieter Wunderlich 2006

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In seinem unter dem Pseudonym "Manfred Gregor" veröffentlichten Antikriegsroman verarbeitete Gregor Dorfmeister eigene Erlebnisse in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. "Die Brücke" veranschaulicht den Wahnsinn und die Sinnlosigkeit des Krieges.
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.