Harry Potter und der Gefangene von Askaban
Harry Potter und der Gefangene von Askaban
Inhaltsangabe
Kritik
Der inzwischen dreizehnjährige Harry Potter (Daniel Redcliffe) muss die Sommerferien wieder bei seinem Onkel Vernon, Tante Petunia und deren Sohn Dudley (Richard Griffiths, Fiona Shaw, Harry Melling) verbringen. Als Vernons Schwester Marge (Pam Ferris) während ihres Besuches über Harry Potters seit zwölf Jahren tote Eltern herzieht, gerät der Zauberschüler so in Wut, dass Marge davon aufgeblasen wird und wie ein Ballon davonschwebt. Erschrocken flieht Harry Potter aus dem Haus.
Da hält vor ihm der „Fahrende Ritter“, ein fliegender Dreideckerbus für in Schwierigkeiten geratene Hexen und Zauberer, der ihn nach London bringt. Harry Potter befürchtet eine Bestrafung, denn ungewollt hat er Marge verzaubert, und das Zaubern ist den Schülerinnen und Schülern von Hogwarts in den Ferien strengstens verboten. Cornelius Oswald Fudge (Robert Hardy), der Minister für Zauberei, empfängt ihn jedoch freundlich, wirkt eher besorgt, tut die Verfehlung als nebensächlich ab und sorgt dafür, dass Harry Potter für den Rest der Ferien ein Zimmer im Gasthof „Zum tropfenden Kessel“ bekommt.
Zu Beginn des dritten Schuljahrs in Hogwarts erfährt Harry Potter, warum er straffrei ausging: Sirius Black (Gary Oldman), der Gefangene von Askaban, ist entwichen, und es wird befürchtet, dass er auf der Suche nach Harry Potter ist. Deshalb bewachen die grausigen Dementoren aus Askaban das Internat. Diese Wächter scheinen jedoch auch für Harry Potter gefährlich zu sein: Als während der Anreise nach Hogwarts ein Dementor den Zug kontrollierte, brach Harry Potter zusammen und hörte in einem Albtraum den Schrei seiner Mutter bei ihrer Ermordung.
Professor Sibyll Trelawney (Emma Thompson), die Wahrsagen lehrt, prophezeit Harry Potter seinen baldigen Tod. Dass sie das offenbar jedes Jahr mit einem der Schüler tut, ohne dass sich ihre Vorhersagen bisher bewahrheitet hätten, beruhigt Harry Potter nicht.
Professor Remus Lupin (David Thewlis), der neue Lehrer für die Verteidigung gegen dunkle Künste, übt mit einer Klasse und einem Irrwicht, der jeweils die Form dessen annimmt, vor dem sich ein Schüler besonders fürchtet. Als die Reihe an Harry Potter ist, greift der Lehrer ein, denn er glaubt, dass der Irrwicht die Gestalt Lord Voldemorts annehmen könnte. Im Einzelunterricht zeigt Professor Lupin dem Zauberschüler, wie er sich mit Hilfe eines Patrons gegen die Dementoren schützen kann.
Während eines heimlichen Besuchs in der Gaststätte „Drei Besen“ in dem Dorf Hogsmeade belauscht Harry Potter ein Gespräch seiner Lehrerin Minerva McGonagall (Maggie Smith) mit Cornelius Fudge und Rubeus Hagrid (Robbie Coltrane), der inzwischen zum Professor für die Pflege magischer Kreaturen ernannt wurde. Er hört, dass Sirius Black vor zwölf Jahren Lord Voldemort den Aufenthaltsort der Familie Potter verraten haben soll und nun unterwegs sei, um Harry Potter zu töten. Peter Pettigrew, ein Freund der Potters habe Sirius Black nach der Ermordung von James und Lily Potter (Adrian Rawlins, Geraldine Somerville) zur Rede gestellt und sei deshalb von dem Verräter umgebracht worden. Zur Strafe habe man Sirius Black damals in Askaban eingesperrt.
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Ein großer schwarzer Hund zerrt Ron Weasley (Rupert Grint) und dessen zahme Ratte Krätze in eine Höhle unter der Peitschenden Weide. Harry und Hermine Granger (Emma Watson) folgen dem verschleppten Freund durch einen Geheimgang, der zur Heulenden Hütte führt, einem Spukhaus in Hogsmeade. Dort treffen sie auf den entwichenen Gefangenen von Askaban, Professor Lupin und den am Bein verletzten Ron. Sirius Black, der sich in der Gestalt eines schwarzen Hundes vor den Dementoren in Hogwarts verbarg, hatte durchschaut, dass es sich bei Rons Ratte in Wirklichkeit um den angeblich von ihm ermordeten Animagus Peter Pettigrew (Timothy Spall) handelt, der jetzt als Mensch vor ihnen steht. Die Familie Potter war damals nicht von ihm, sondern von Peter Pettigrew an Lord Voldemort verraten worden. Danach hatte der falsche Freund seine Ermordung durch Sirius Black vorgetäuscht und war in die Gestalt der Ratte Krätze geschlüpft. Sirius Black hätte Harry Potter niemals etwas angetan, denn er ist dessen Pate.
Auf dem Rückweg im Vollmond wird Professor Lupin zum Werwolf, weil er vergaß, seine Medizin zu nehmen. Um ein Unheil zu verhindern, nimmt Sirius Black erneut die Gestalt eines Hundes an und stürzt sich auf den Werwolf, aber er hat keine Chance gegen ihn. Die Aufregung nutzt Peter Pettigrew, um sich wieder in eine Ratte zu verwandeln und davonzulaufen. Harry Potter bewirft den Werwolf mit einem Stein, um ihn von Sirius Black abzulenken. Indem Hermine Granger das Heulen eines Wolfes nachahmt und ihn fortlockt, rettet sie Harry Potter das Leben. Der findet seinen verletzten Paten ohnmächtig und wieder in Menschengestalt vor. Da rauschen die Dementoren durch die Luft heran. Harry Potter glaubt noch, in der Ferne seinen Vater zu sehen, der die Dementoren mit einem Patron-Zauber von ihm abhält, dann verliert er das Bewusstsein.
Als Harry Potter in seinem Bett zu sich kommt, steht Hermine Granger vor ihm und berichtet ihm, dass Sirius Black gefangen genommen wurde und getötet werden soll. In diesem Augenblick betritt Albus Dumbledore (Michael Gambon) den Schlafsaal. Aufgeregt erklären ihm Hermine Granger und Harry Potter, dass Sirius Black unschuldig ist. Der Schulleiter rät ihnen daraufhin, mit einem Zeitumkehrer – den die eifrige Schülerin bereits verwendete, um gleichzeitig stattfindende Kurse zu belegen – drei Umdrehungen weit in die Vergangenheit zu reisen.
Nachdem sie das getan haben, beobachten Harry Potter und Hermine Granger, was sie selbst vor ein paar Stunden erlebten und greifen in ein paar Momenten unbemerkt in das Geschehen ein. Als Erstes retten sie den Hippogreif Seidenschnabel, der wegen eines von Draco Malfoy (Tom Felton) provozierten Angriffs geköpft werden soll, und sie ermöglichen es Sirius Black, auf Seidenschnabels Rücken aus Hogwarts zu entkommen.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)Mit viel Gespür für die Magie der Bilder haben Steven Kloves (Drehbuch) und Alfonso Cuarón (Regie) den dritten Roman von Joanne K. Rowling über den Zauberlehrling Harry Potter fürs Kino adaptiert: „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“. Dabei hielten sie sich eng an die literarische Vorlage und der Film ist dementsprechend düsterer als die beiden ersten Teile.
Auch viele der fantasievollen Einfälle wurden optisch umgesetzt. Umwerfend sind die technischen Effekte, allen voran die am Computer animierte Figur Seidenschnabel, bei der es sich um einen „Hippogreif“ handelt, ein Pferd mit einem Adlerkopf und großen Vogelschwingen. Wenn Harry Potter auf dem Rücken des Hippogreifs übers Wasser fliegt, erinnert das ein wenig an Atreju und Fuchur („Die unendliche Geschichte“), aber die Szene ist noch eindrucksvoller als in der anderen Romanverfilmung: Während die Klauen des Hippogreifs spielerisch durchs Wasser gleiten, spiegelt Harry Potter sich in den Wellen.
„Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ ist ein bis ins Detail sorgfältig inszenierter furioser Fantasy-Abenteuer-Film.
Bemerkenswert ist, dass unter den Schülern einige mit dunkler Hautfarbe ins Licht gerückt wurden.
In einer kurzen Szene ist übrigens Ian Brown mit dem Buch „Eine kurze Geschichte der Zeit“ von Stephen Hawking zu sehen.
Da Richard Harris nach den Dreharbeiten für „Harry Potter und die Kammer des Schreckens 2002 verstarb, spielt nun Michael Gambon die Rolle des Schulleiters Albus Dumbledore.
In den Kategorien „Beste Musik“ und „Beste visuelle Effekte“ wurde „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ für „Oscars“ nominiert.
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2008
Joanne K. Rowling: Harry Potter und der Gefangene von Askaban
Alfonso Cuarón: Children of Men
Alfonso Cuarón: Gravity