Gustav Klimt


Gustav Klimt wurde am 14. Juli 1862 in Baumgarten bei Wien als zweites von sieben Kinder von Ernst Klimt und dessen Ehefrau Anna Rosalia geboren. Da er wie sein Vater Goldschmied werden wollte, besuchte er von 1876 bis 1882 die Kunstgewerbeschule in Wien. 1883 eröffnete er zusammen mit seinem jüngeren Bruder Ernst (1864 – 1892) und dem Künstler Franz Matsch (1861 – 1942) ein Atelier für Wanddekorationen, Theatervorhänge und Deckenfresken. 1887 gehörte Gustav Klimt zu den Gründern der „Vereinigung Bildender Künstler Österreichs“, der „Wiener Secession“ (mit Secession bzw. Sezession ist hier die Abkehr von der akademischen Tradition gemeint), in der er als Präsident den Ton angab, bis er 1905 aus Protest gegen den seiner Meinung nach zu naturalistischen Stil einiger Mitglieder austrat.

Mit drei monumentalen Deckengemälden, die Gustav Klimt 1900 bis 1903 für die Wiener Universität schuf („Philosophie“, „Medizin“, „Jurisprudenz“), löste er einen Skandal aus: die ornamentale Abstraktion stieß auf völliges Unverständnis. (Später zerstörten die Nationalsozialisten die Bilder.) Ungeachtet der öffentlichen Ablehnung ließen sich jedoch viele vornehme Wienerinnen von Gustav Klimt porträtieren.

Verheiratet war Gustav Klimt nie, aber er hatte mehrere Verhältnisse mit Frauen und zeugte angeblich siebzehn Kinder. Gerüchten zufolge hatte er Beziehungen u. a. mit Serena Lederer, Adele Bloch-Bauer, Emilie Louise Flöge und Alma Mahler-Werfel. Elisabeth Bachofen-Echt, die Tochter von Serena Lederer, ließ sich während der NS-Herrschaft amtlich bescheinigen, dass der „Arier“ Gustav Klimt und nicht der Jude August Lederer ihr Vater gewesen sei.

1907 traf Gustav Klimt erstmals mit dem Expressionisten Egon Schiele (1890 – 1918) zusammen, der von seinen Werken nachhaltig beeinflußt wurde.

Am 6. Februar 1918 starb Gustav Klimt nach einem Gehirnschlag im Allgemeinen Krankenhaus in Wien.

Der zu Lebzeiten sehr umstrittene Maler gilt inzwischen als Hauptmeister des Wiener Jugendstils und Vorläufer einer Kunstrichtung, die als Fantastischer Realismus in die Geschichte einging.

Jane Chablani drehte 2006 einen Dokumentarfilm über Gustav Klimt: „Die Affäre Klimt“ (Originaltitel: „Stealing Klimt“, Drehbuch: Martin Smith). Von dem chilenischen Regisseur Raúl Ruiz stammt der Kinofilm „Klimt“.

Literatur über Gustav Klimt

  • Christiane Koch: Klimt (München 2005)
  • Stephan Koja (Hg.): Gustav Klimt. Landschaften (München 2002)
  • Nina Kränsel: Gustav Klimt (München 2006)
  • Joachim Nagel und Isolde Ohlbaum: Zu Gast bei Gustav Klimt (München 2003)
  • Tobias G. Natter und Gerbert Frodl (Hg): Klimt und die Frauen (Köln 2000)
  • Barbara Sternthal: Diesen Kuss der ganzen Welt (Wien 2005)
  • Alfred Weidinger und Agnes Husslein-Arco: Gustav Klimt und die Künstler-Compagnie (2007)
  • Alfred Weidinger: Gustav Klimt. Werkkatalog der Gemälde (2007)

© Dieter Wunderlich 2008

Egon Schiele (Kurzbiografie)
Raúl Ruiz: Klimt
Simon Curtis: Die Frau in Gold

Howard Jacobson - Shylock
Die Shakespeare-Komödie "Der Kaufmann von Venedig" inspirierte Howard Jacobson zu dem Roman "Shylock". Statt die irrwitzige Geschichte zu inszenieren, erzählt Howard Jacobson sie und löst sie in Dialoge auf.
Shylock