Schlachthof 5
Schlachthof 5
Inhaltsangabe
Kritik
Im Winter 1944/45 gerät der naive US-Soldat Billy Pilgrim (Michael Sacks) in deutsche Kriegsgefangenschaft und wird zusammen mit anderen Amerikanern – darunter der väterliche Edgar Derby (Eugene Roche) und der streitsüchtige Paul Lazzaro (Ron Leibman) – im Viehwaggon nach Dresden transportiert, wo die Deutschen im Keller eines stillgelegten Schlachthofs ein provisorisches Lager eingerichtet haben: „Schlachthof 5“. Dort sind sie eingesperrt, während tausend amerikanische und britische Bomber am 13./14. Februar 1945 die Stadt zerstören [Luftangriffe auf Dresden].
Billy Pilgrim bleibt in dem Inferno äußerlich unverletzt. Nach dem Krieg kehrt er in seine Heimatstadt Illium, New York, zurück, wo er als erfolgreicher Optometriker viel Geld verdient. Als er sich mit seinem Schwiegervater Lionel Merble (Sorrell Booke) in ein Flugzeug setzt, um eine Geschäftsreise anzutreten, sieht er plötzlich voraus, dass die Maschine in fünfundzwanzig Minuten abstürzen wird. Er warnt die Piloten, doch alle an Bord halten ihn für verrückt – bis das Ereignis eintritt. Billy wird von den Rettungsmannschaften, die zwischen den Toten und Trümmern an der Aufschlagstelle nach Überlebenden suchen, schwer verletzt gefunden. Als seine Frau Valencia (Sharon Gans) aufgeregt mit dem Auto zum Krankenhaus rast, verursacht sie eine ganze Reihe von Verkehrsunfällen und kommt dabei um.
Die Amerikaner führen inzwischen Krieg in Vietnam, und Billys Sohn Robert (Perry King) muss dort kämpfen.
Roberts Schwester Barbara (Holly Near) und deren Ehemann Stanley (Gary Waynesmith) machen sich Sorgen um Billy, denn seit seinen traumatischen Erlebnissen hat er seine Erinnerungen nicht mehr unter Kontrolle. Die Bilder in seinem Kopf folgen einander assoziativ, sprunghaft und ohne zeitlichen Zusammenhang. Wenn sie zu quälend werden, flüchtet er sich in eine Science-Fiction-Welt auf dem extragalaktischen Planeten Trafalmadore. Er bildet sich ein, dort mit der vom Pool ihres Produzenten entführten und deshalb nur mit einem Bikini-Höschen bekleideten Hollywood-Schauspielerin Montana Wildhack (Valerie Perrine) in einer Glaskuppel eingesperrt zu sein. Verlassen können sie ihr Gefängnis nicht, denn die Atmosphäre auf dem Trafalmadore ist hochgiftig. Das Menschenpaar wird von Aliens neugierig beobachtet („haben Sie sich jetzt gepaart?“), doch ihrerseits können Billy und Montana die vierdimensionalen Wesen nur hören, nicht sehen. Obwohl die Außerirdischen zwischen Zukunft und Vergangenheit hin- und herwechseln, sind sie nicht imstande, in das Geschehen einzugreifen und es zu verändern. Damit haben sie sich längst abgefunden: „Ich habe einunddreißig bewohnte Planeten im Weltall besucht und die Berichte über weitere hundert studiert“, berichtet einer der Trafalmadore-Bewohner. „Nur auf der Erde wird von freiem Willen geredet.“
Obwohl Billy im Voraus weiß, dass er am Ende einer Veranstaltung in Philadelphia ermordet wird, hält er wie vorgesehen seinen Vortrag und wartet dann auf der Bühne mit dem Fatalismus der Trafalmadore-Bewohner auf den tödlichen Schuss von Paul Lazzaro, der immer noch glaubt, Billy habe im Krieg einen seiner Kameraden getötet.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)George Roy Hill hat den Antikriegsroman „Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug“ von Kurt Vonnegut kongenial verfilmt.
Der Protagonist Billy Pilgrim (deutsch: Pilger!) flieht vor den grauenvollen Erinnerungen, die ihn fortwährend heimsuchen, in eine Science-Fiction-Welt. Aber das gelingt ihm nicht durchgängig. Die Bilder in seinem Kopf folgen einander assoziativ, sprunghaft und ohne zeitlichen Zusammenhang. Dementsprechend ist der Film „Schlachthof 5“ ebenso wie die literarische Vorlage eine schrille, wirre Collage aus Fragmenten, die zu verschiedenen Zeitebenen und Handlungssträngen gehören.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)
Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2006
Luftangriffe auf Dresden, Februar 1945
Kurt Vonnegut: Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug
George Roy Hill: Zwei Banditen
George Roy Hill: Der Clou
George Roy Hill: Garp und wie er die Welt sah
George Roy Hill: Die Libelle