Elizabeth I.

Elizabeth I.

Elizabeth I.

Elizabeth I – Originaltitel: Elizabeth I – Regie: Tom Hooper – Drehbuch: Nigel Williams – Kamera: Dmitrij Gribanov, Larry Smith – Schnitt: Beverley Mills, Melanie Oliver – Musik: Robert Lane – Darsteller: Helen Mirren, Jeremy Irons, Patrick Malahide, Toby Jones, Hugh Dancy, Barbara Flynn, Ian McDiarmid, Jérémie Covillault, Erick Deshors, Simon Woods, Diana Kent, Toby Salaman, Geoffrey Streatfield, John McEnery, Martin Savage, David Delve, Martin Marquez u.a. – 2005; 210 Minuten

Inhaltsangabe

Der zweiteilige Fernsehfilm "Elizabeth I." beschäftigt sich mit den letzten drei Jahrzehnten im Leben der englischen Königin Elisabeth I. Während sich der 1. Teil um ihre langjährige Beziehung mit Robert Dudley, Earl of Leicester, dreht, steht im Mittelpunkt des 2. Teils die Verschwörung seines Stiefsohnes Robert Devereux, Earl of Essex, gegen Elisabeth.
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Kritik

"Elizabeth I." ist großes Gefühlskino, ein opulentes Historiendrama mit herrlichen Kostümen und großartigen Schauspielern, allen voran Helen Mirren.

Königin Elisabeth I. (Kurzbiografie)

Inhaltsangabe und Filmkritik

„Virgo intacta!“, konstatiert der königliche Leibarzt Dr. Lopez (Toby Salaman), nachdem er zwischen die Beine der dreiundvierzigjährigen Königin Elisabeth I. (Helen Mirren) geschaut hat. Also steht ihrer Vermählung nichts im Weg. Die „jungfräuliche Königin“ lässt sich allerdings nur schwer von ihren Beratern William Cecil, Lord Burghley (Ian McDiarmid), und Sir Francis Walsingham (Patrick Malahide) überreden, aus Staatsräson eine Ehe einzugehen. Elisabeths langjähriger Verehrer Robert Dudley, Earl of Leicester (Jeremy Irons), hätte sie am liebsten auch weiterhin unverheiratet gesehen. Doch um persönliches Glück geht es hier nicht: die Monarchin soll heiraten, um eine Allianz gegen die Feinde des anglikanischen Königreichs zu schaffen. Den Herzog von Anjou (Jérémie Covillault), der gekommen ist und um ihre Hand anhält, findet Elisabeth gar nicht so übel, aber das Volk murrt: Man will keinen Katholiken an ihrer Seite.

So beginnt der zweiteilige Fernsehfilm „Elizabeth I“ von Nigel Williams (Drehbuch) und Tom Hooper (Regie). Im ersten Teil erleben wir auch noch eine (fiktive) Begegnung von Elisabeth I. mit der Gefangenen Maria Stuart (Barbara Flynn), deren Hinrichtung und die Vernichtung der spanischen Armada. Auf dem Totenbett bittet Robert Dudley die Königin, sich seines Stiefsohnes Robert Devereux, des 2. Earls of Essex (Hugh Dancy), anzunehmen. So wie sich im ersten Teil von „Elizabeth I.“ alles um die Beziehung von Elisabeth I. mit Robert Dudley dreht, bildet ihre Liebe zu dessen Stiefsohn den Dreh- und Angelpunkt des zweiten Teils. Höhepunkt ist die Rebellion des eitlen Earls gegen die Königin.

Offenbar kam es Nigel Williams nicht darauf an, das Elisabethanische Zeitalter authentisch zu rekonstruieren; wichtiger war es ihm, um einige historische Tatsachen herum eine mitreißende, spannende Geschichte zu erzählen und die Persönlichkeit der Königin auszuleuchten. Das ist ihm vorzüglich gelungen.

Während Cate Blanchett in „Elizabeth“ und „Elizabeth. Das goldene Königreich“ (Regie: Shekhar Kapur) darstellt, wie sich ein rothaariges Mädchen zur jungfräulichen Ikone verpuppt, auf nahezu jedes irdische Vergnügen zugunsten der Staatsräson verzichtet und ihre persönlichen Bedürfnisse in der Regierungsarbeit sublimiert, gibt Helen Mirren in Tom Hoopers Film „Elizabeth I.“ nicht weniger überzeugend eine zwischen Pflichterfüllung und persönlichen Bedürfnissen zerrissene, pragmatische und mitunter sarkastisch lachende Königin, die ihre Gefühle und Begierden nicht verdrängt hat, sondern sich ihrer schmerzlich bewusst bleibt und sie auch nicht immer bezähmen kann.

„Elizabeth I.“ ist großes Gefühlskino, ein von Tom Hooper opulent inszeniertes Historiendrama über Romanzen und Intrigen am englischen Königshof im Elisabethanischen Zeitalter. Sehenswert sind auch die zahlreichen Kostüme (Helen Mirren trägt in jeder Szene ein anderes), die Mike O’Neill mit viel Liebe zum Detail und außergewöhnlichem Stilbewusstsein entworfen hat. Glanzleistungen zeigen außerdem die Darsteller, allen voran eine leise und laute, beherrschte und hysterische, harte und mitfühlende, zaudernde und entschlossene Helen Mirren, die den Bildschirm fast ständig in Großaufnahme beherrscht.

Weitere Rollen und ihre Darsteller:
Jean de Simier (Erick Deshors), Sir Anthony Babington (Geoffrey Streatfield), Sir Francis Drake (David Delve), Sir Walter Raleigh (Ben Pullen), Robert Cecil (Toby Jones), König Jakob VI. (Ewen Bremner), Frances Walsingham (Charlotte Asprey), Sir Francis Bacon (Will Keen), Southampton (Eddie Redmayne) u.a.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2007

Königin Elisabeth I. (Kurzbiografie)
Maria Stuart (Kurzbiografie)
Spanische Armada

Shekhar Kapur: Elizabeth
Shekhar Kapur: Elizabeth. Das goldene Königreich

Tom Hooper: The King’s Speech
Tom Hooper: The Danish Girl

Fred Vargas - Die dritte Jungfrau
"Die dritte Jungfrau" ist mehr ein in die heutige Zeit versetztes Schauermärchen als ein Kriminalroman. Realistische Zusammenhänge darf man in diesem skurrilen, von Fred Vargas farbig und mit schwarzem Humor dargestellten Kosmos nicht erwarten.
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.