Maria Stuart

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Maria Stuart wurde am 8. Dezember 1542 im Schloss von Linlithgow geboren. Sechs Tage später starb ihr Vater, der dreißigjährige schottische König Jakob V., im Falkland Palace, und weil seine beiden Söhne bereits tot waren, folgte ihm das Neugeborene als Mary I. auf den Thron. Die Regentschaft wurde zunächst von James Hamilton, Earl of Arran, übernommen, 1554 dann von Marie de Guise (1515 – 1560), der Mutter von Maria Stuart.

Schottland war ein rückständiges Land, in dem Reichtum noch nach Ländereien und Schafen bemessen wurde. So besaß König Jakob V. 10 000 Schafe, jedoch weder einen Kronschatz noch eine Armee oder auch nur eine Leibgarde.

Um die Hand der schottischen Königin warb sogleich der englische König Heinrich VIII. (1491 – 1547) für seinen noch unmündigen Sohn Eduard (1537 – 1553). Eine eheliche Verbindung der beiden Häuser Stuart und Tudor hätte auch die beiden Königreiche in einer Personalunion vereint. Aus Misstrauen verlangte Heinrich VIII. die sofortige Überstellung des Säuglings nach England, aber Marie de Guise verweigerte die Herausgabe ihrer Tochter. Darüber kam es zum Krieg. Edward Seymour, Herzog von Somerset, traf im Mai 1544 mit einer Flotte in Leith ein, um Maria Stuart mit Gewalt nach England zu bringen, aber Marie de Guise hatte das Mädchen rechtzeitig im Schloss von Stirling in Sicherheit gebracht. Als die Schotten nach dem Tod von Heinrich VIII. am 28. Januar 1547 nichts mehr von einer Personalunion wissen wollten, wurden sie von den Engländern am 10. September 1547 in der Schlacht von Pinkie Cleugh vernichtend geschlagen, aber Marie de Guise versteckte Maria Stuart erneut, diesmal im Kloster Inchmahome.

Am 7. August 1548 schickten die Schotten auf Veranlassung des französischen Königs Heinrich II. (1519 – 1559) und dessen Gemahlin Katharina von Medici (1519 – 1589) ihre fünf Jahre alte Königin Maria Stuart als Braut des vierjährigen Dauphins Franz II. (1544 – 1560) nach Frankreich. Zehn Jahre später, am 24. April 1558, fand die Hochzeit in Paris statt.

Noch im selben Jahr, am 17. November, starb die englische Königin Maria I. (1516 – 1558) an Krebs. – Heinrich VIII. hatte drei Kinder hinterlassen: Eduard, Maria und Elisabeth. Eduard stammte aus der Ehe Heinrichs VIII. mit Johanna Seymour, Maria aus der mit Katharina von Aragon, und Elisabeth war die Tochter von Anne Boleyn. Nach dem frühen Tod von König Eduard VI. (1553) folgte dessen Halbschwester Maria I., die im Jahr darauf den spanischen Thronfolger Philipp heiratete. Weil sie die von ihrem Vater veranlasste Trennung der anglikanischen Kirche vom Apostolischen Stuhl rückgängig machte und zahlreiche „Ketzer“ verbrennen ließ, nannte man sie nicht nur „Maria, die Katholische“, sondern auch „Bloody Mary“.

Ihr folgte nun die Protestantin Elisabeth I. auf den englischen Thron. Weil Heinrich VIII. Anna Boleyn erst nach Elisabeths Geburt geheiratet hatte und das Kind auf sein Betreiben vom Parlament für illegitim erklärt worden war, lehnten viele Elisabeth als englische Königin ab und hielten Maria Stuart – bei der es sich wie bei ihrer Halbschwester um eine Urenkelin König Heinrichs VII. (1457 – 1485) handelte – für die rechtmäßige Thronerbin. Die Katholikin Maria Stuart erklärte zwar ihren Anspruch auf den englischen Thron, unternahm jedoch weiter nichts.

Bei einem Turnier am 30. Juni 1559 drang dem französischen König Heinrich II. ein Splitter von einer zerborstenen Lanze durchs Auge ins Gehirn, und nach elf Tagen erlag er der Verletzung. Daraufhin wurde Maria Stuart an der Seite ihres fünfzehnjährigen Ehemanns Königin von Frankreich. Doch sie behielt diese zweite Krone nicht lang, denn Franz II. starb am 5. Dezember 1560 an Tuberkulose.

Die achtzehnjährige Witwe kehrte in ihr Königreich Schottland zurück, traf am 19. August 1561 in Leith ein und begab sich von dort nach Edinburgh.

Gleich in den ersten Stunden erkennt Maria Stuart schmerzlich die furchtbare Armut ihrer Heimat, und dass sie in diesen fünf Tagen Seefahrt in Wahrheit ein Jahrhundert zurückgefahren ist, aus einer großen, reichen, üppigen, verschwenderischen und selbstgenießerischen Kultur in eine enge, dunkle und tragische Welt. (Stefan Zweig: Maria Stuart, Seite 58)

Maria Stuart beabsichtigte nicht, die Schotten, von denen inzwischen viele Protestanten geworden waren, in die römisch-katholische Kirche zu zwingen, aber sie wollte nicht daran gehindert werden, selbst ihren Glauben zu praktizieren.

Die Königin beließ auch ihrem protestantischen Halbbruder James Stuart, dem Earl of Moray (1533 – 1570), die Regentschaft. Moray wusste, dass er als illegitimer Sohn von König Jakob V. und Marguerite Douglas of Lochleven niemals die schottische Krone erhalten konnte und legte deshalb mehr Wert auf die faktische Macht als auf deren Insignien. Während er zusammen mit dem ebenfalls protestantischen Staatskanzler William Maitland of Lethington das Land regierte, begnügte sich Königin Maria Stuart mit der Rolle der Repräsentantin. Sie war keine schottische Nationalistin, sondern sie betrachtete die schottische Krone als Einsatz für den Thron eines bedeutenderen Staates.

In dieser Zeit versicherten sich die Rivalinnen Maria Stuart und Elisabeth I. ihrer Freundschaft und wechselten heuchlerische Briefe, doch eine persönliche Begegnung der beiden Frauen kam nie zustande.

Beide, Maria Stuart und Elisabeth, sind Begabungen besonderer und unvergleichlicher Art. Neben ihren energischen Erscheinungen wirken die andern Monarchen der Zeit, der mönchisch starre Philipp II. von Spanien, der knabenhaft launische Karl IX. von Frankreich, der unbedeutende Ferdinand von Österreich, wie flache Nebenrollenspieler; keiner von ihnen erreicht auch nur annähernd die hohe geistige Ebene, auf der diese außerordentlichen Frauen einander entgegentreten. (Stefan Zweig: Maria Stuart, Seite 88)

1563 schlug Königin Elisabeth I. eine Eheschließung ihres Vertrauensmannes Robert Dudley, Earl of Leicester (1532 – 1588), mit Maria Stuart vor. Doch statt des protestantischen Engländers heiratete Maria Stuart im Juli 1565 in Holyrood Palace gegen jede Vernunft den Katholiken Henry Darnley (1546 – 1567), in den sie sich leidenschaftlich verliebt hatte. Dagegen erhob sich Moray mit anderen Protestanten. Maria Stuart schlug mit ihren Anhängern die Rebellion nieder, und ihr Halbbruder suchte Zuflucht bei Elisabeth I., die schon deshalb gegen die Vermählung war, weil es sich bei beiden Ehepartnern um Urenkel des englischen Königs Heinrich VII. handelte und zukünftige Kinder des Paares damit Thronfolgeansprüche in England begründen konnten.

Der Gesandte von Savoyen brachte bei einem Besuch in Schottland den jungen Piemontesen David Rizzio mit, einen Dichter und Musikanten, der rasch das Vertrauen der Königin gewann und zu ihrem Privatsekretär und Berater aufstieg. Das wollte Darnley – den Maria Stuart inzwischen als charakterschwachen Gecken verachtete –, nicht tatenlos mit ansehen: Er verbündete sich mit protestantischen Oppositionellen und plante mit ihnen die Ermordung Rizzios. Bei einem Abendessen der Königin am 9. März 1566 im Holyrood Palace tauchte unerwartet Darnley auf, gefolgt von seinen Mitverschworenen, und während Darnley seine schwangere Frau festhielt, erdolchten die anderen Männer David Rizzio. Maria Stuart stellten die Rebellen unter Hausarrest.

Indem sie heftige Wehen simulierte, brachte Maria Stuart die Attentäter in Bedrängnis, denn sie war mit dem Thronfolger schwanger und eine Fehlgeburt aufgrund des Schocks konnte nicht im Interesse Darnleys sein. Es gelang der Königin, ihren beunruhigten, törichten Mann zu umgarnen, bis er seine Kumpane verriet und ihr zur Flucht verhalf. Als sie ein Heer versammelte, setzten die Rebellen sich ebenso wie der fanatische Calvinist John Knox, der den Aufstand stürmisch begrüßt hatte, ins Ausland ab.

Am 19. Juni 1566 brachte Maria Stuart im Schloss von Edinburgh einen Sohn zur Welt, der am 16. Dezember im Stirling Castle auf den Namen Jakob getauft wurde. Darnley, den Maria Stuart inzwischen kaltgestellt hatte, nahm an der Taufe seines Sohnes nicht teil.

Zur selben Zeit verliebte sich Maria Stuart in James Hepburn, Earl of Bothwell (1536– 1578), und ließ sich auf ein Verhältnis mit ihm ein, obwohl beide verheiratet waren und die Königin selbst ein Edikt erlassen hatte, demzufolge Ehebruch mit dem Tod bestraft wurde.

Maria Stuart, ihr Liebhaber, ihr inzwischen aus England zurückgekehrter Halbbruder und Staatskanzler Maitland waren sich einig, dass Henry Darnley beseitigt werden sollte. Um den an Syphillis oder Pocken erkrankten König, der bei seinem Vater Mathew Stuart, Earl of Lennox, in Glasgow Zuflucht gesucht hatte, nach Edinburgh zu locken, ritt Maria Stuart am 22. Januar 1567 zu ihm, doch statt in einem Schloss brachte man ihn – angeblich wegen der Ansteckungsgefahr – außerhalb der Stadt in einem abgelegenen Haus unter. Dort kam Darnley bei einer Explosion am 10. Februar ums Leben.

Welche Rolle Maria Stuart bei der Ermordung ihres Mannes spielte, wird wohl nicht mehr geklärt werden können. Die Königin sorgte jedenfalls dafür, dass Bothwell, der Hauptverdächtige, am 12. April in einer Gerichtsfarce freigesprochen wurde.

Als Maria Stuart am 24. April 1567 von einem Besuch bei ihrem Sohn Jakob im Schloss von Stirling nach Edinburgh zurückkehren wollte, wurde sie von Bothwell entführt und gut eine Woche lang auf Schloss Dunbar eingesperrt. Am 3. Mai ließ Bothwell sich von seiner Ehefrau scheiden. Neun Tage später vergab Maria Stuart ihm und erhob ihn zum Herzog von Orkney. Am 15. Mai, ein Vierteljahr nach der Ermordung ihres zweiten Ehemanns, heiratete Maria Stuart im Holyrood Palace ausgerechnet den Mann, von dem ungeachtet des Freispruchs angenommen wurde, dass er den tödlichen Anschlag auf ihren zweiten Ehemann in Auftrag gegeben hatte. Die Entführung war nichts anderes als eine Inszenierung, um diese überhastete Vermählung zu rechtfertigen, denn dadurch stellte Bothwell die Ehre der angeblich von ihm Vergewaltigten wieder her. Die wirklichen Gründe liegen im Dunkeln.

Aufgrund der skandalösen Heirat und Bothwells Versuch, an der Seite der Königin die Macht an sich zu reißen, griffen die Fürsten zu den Waffen. Bei Carberry Hill standen sich die Schlachtordnungen am 15. Juni 1567 gegenüber, aber Bothwells Truppen weigerten sich, für eine verlorene Sache zu kämpfen. Dem Königspaar blieb nichts anderes übrig, als sich zu ergeben. Maria Stuart wurde zwei Tage später in das mitten in einem See gelegene Schloss Lochleven gebracht. Die Schlossherrin, Lady Marguerite Douglas of Lochleven, die frühere Geliebte von Maria Stuarts Vater und Mutter ihres Stiefbruders Moray, behandelte die Gefangene allerdings wie einen Gast. Sie sperrte Maria Stuart nicht in einen Kerker, sondern stellte ihr eine ganze Zimmerflucht zur Verfügung und ließ sie von Lakaien bedienen.

Bothwell floh auf die Orkney-Inseln. Moray setzte ihm nach. Während der weiteren Flucht geriet Bothwell in Seenot und wurde vor der norwegischen Küste von einem dänischen Kriegsschiff aufgegriffen. Er blieb in Dänemark in Haft, bis er 1578 starb.

Ein Diener, den Bothwell nach Edinburgh geschickt hatte, um eine dort versteckte Kassette zu holen, wurde abgefangen. Die silberne Kassette enthielt Dokumente, die nicht nur Bothwell, sondern auch Maria Stuart in dem Mordfall Henry Darnley belasteten. Es wurde allerdings bis heute nicht geklärt, ob die acht so genannten „Kassettenbriefe“ („casket letters“), die Maria Stuart geschrieben haben soll, echt oder gefälscht waren.

Maria Stuart war möglicherweise bei ihrer Gefangennahme schwanger und erlitt im Juli auf Schloss Lochleven eine Fehlgeburt. Bei den Kindern, die entweder tot geboren wurden oder nach wenigen Tagen starben, soll es sich um von Bothwell gezeugte Zwillinge gehandelt haben.

Elisabeth I. von England stellte sich zunächst auf die Seite Maria Stuarts, denn sie konnte nicht akzeptieren, dass rebellische Untertanen über eine Königin richteten. Dennoch zwang man Maria Stuart am 24. Juli, zugunsten ihres ein Jahr alten Sohnes Jakob abzudanken und Moray mit der Regentschaft für das Kind zu betrauen, das einige Tage später in der Holy Rude Church in Stirling gekrönt wurde: König Jakob VI.

Gerüchten zufolge gewann Maria Stuart das Herz des jungen Lords Georges Douglas of Lochleven und überredete ihn, ihr zur Flucht zu verhelfen. Ein Versuch am 25. März 1568 schlug fehl, aber am 2. Mai entkam Maria Stuart aus dem Schloss und wurde über den See gerudert. Erneut stellte sie ein Heer auf, das jedoch am 13. Mai bei Langside (heute ein Stadtteil von Glasgow) von Moray vernichtend geschlagen wurde.

Zuflucht suchte Maria Stuart bei Königin Elisabeth I.: Am 16. Mai überquerte sie in einem Fischerboot den Golf von Solway und gelangte nach Carlisle. Beraten von Staatskanzler William Cecil, Lord Burleigh (1520 – 1598), weigerte Elisabeth I. sich, Maria Stuart zu empfangen und hinderte sie daran, nach Frankreich weiterzureisen. Stattdessen ließ sie die aus Schottland verjagte Monarchin im Schloss Bolton in Yorkshire festsetzen.

Obwohl Elisabeth I. keine Oberhoheit über Schottland beanspruchen konnte, brachte sie Maria Stuart dazu, einer Untersuchung der Rebellion und des Mordfalls Henry Darnley durch die englische Krone zuzustimmen. Formal richtete sich das Verfahren gegen die Aufständischen. Sie sollten sich rechtfertigen – und dabei Belastendes über Maria Stuart aussagen, aber der Richter, Thomas Howard, Duke of Norfolk, verhinderte, dass Maria Stuarts Schuld erwiesen wurde, denn der schottische Staatskanzler William Maitland of Lethington hatte ihm Hoffnungen gemacht, als vierter Ehemann Maria Stuarts schottischer König zu werden. Von Elisabeth I. zur Rede gestellt, verleugnete Norfolk jedoch seine Absichten. Im Urteil vom 10. Januar 1569 hieß es, gegen den Earl of Moray und dessen Anhänger liege nichts vor und die gegen Maria Stuart vorgebrachten Anschuldigungen seien nicht hinreichend belegt worden.

Anhänger Maria Stuarts konspirierten beispielsweise von Paris aus für sie und ahnten nicht, dass der englische Polizeiminister Francis Walsingham Undercover-Agenten bei ihnen eingeschleust hatte und decodierte Abschriften aller abgefangenen Kassiber vorgelegt bekam. Agents provocateurs machten sich Mitte der Achtzigerjahre in London an einen weiteren Sympathisanten Maria Stuarts heran, an den Katholiken Anthony Babington, und drängten ihn zu einem Anschlag gegen Elisabeth I. Am 17. Juli 1586 beantwortete Maria Stuart unvorsichtigerweise ein ins Schloss geschmuggeltes Schreiben Babingtons, in dem dieser die Einzelheiten seines Vorhabens geschildert und sie um Zustimmung gefragt hatte. Während sie bereits davon träumte, bald auf dem englischen Thron zu sitzen, sortierte Walsingham die abgefangenen Briefe. Am 8. August erfuhr Maria Stuart, dass Babingtons Komplott aufgedeckt worden war.

Am 14. August 1586 begann in der Halle des Schlosses von Fotheringhay der Hochverratsprozess gegen Maria Stuart. Da man Anthony Babington und seine Mitverschworenen bereits vorher hingerichtet hatte, lagen dem Gericht nur die Protokolle ihrer Aussagen vor. Maria Stuart leugnete zunächst rundweg alles – und musste dann Einzelheiten aufgrund der erdrückenden Beweislast zugeben. Das aus vierzig englischen Aristokraten zusammengesetzte Gericht sprach sie am 25. September schuldig.

Immer wieder zauderte Königin Elisabeth I., bis sie am 1. Februar 1587 den Staatsschreiber William Davison rufen ließ und das längst ausgefertigte Todesurteil unterzeichnete.

Am 7. Februar erfuhr Maria Stuart, dass sie am nächsten Morgen enthauptet werden sollte. Nachdem sie in der Nacht noch einige Briefe geschrieben und sich von ihren Getreuen verabschiedet hatte, ließ sie sich sorgfältig ankleiden. Man gewährte ihr keinen Beistand durch einen katholischen Priester und verweigerte ihr auch die Letzte Ölung. In der Halle des Schlosses von Fotheringhay versammelten sich etwa zweihundert Edelleute und sahen zu, wie Maria Stuart ihr Gewand ablegte und in einem roten Unterkleid gefasst zum Henker aufs Schafott stieg, sich vor den Richtblock kniete und das Holz mit beiden Händen umfasste. Der erste Hieb des Beils prallte an ihrem Schädel ab. Erst beim zweiten Mal traf der Henker ihren Nacken, aber er musste noch einmal ausholen, um den Kopf vom Rumpf zu trennen.

Obwohl Königin Elisabeth I. das Todesurteil unterzeichnet hatte, tat sie nun so, als sei die Hinrichtung von übereifrigen Untergebenen eigenmächtig durchgeführt worden. Diesen Eindruck versuchte sie auch in einem Schreiben an den schottischen König Jakob VI. zu erwecken, der gegen die Hinrichtung seiner Mutter protestierte, um die Form zu wahren.

Als Jakob nach dem Tod Elisabeths I. am 24. März 1603 die Kronen von Schottland und England trug, nannte er sich König Jakob I. und ließ die Gebeine seiner in der Kathedrale von Peterborough beigesetzten Mutter in die Westminster Abbey überführen.

Maria Stuart in der Literatur:

Maria Stuart in der Oper:

  • Pietro Casella: Maria Stuarda, regina di Scozia (1811)
  • Carlo Coccia: Maria Stuarda (1827)
  • Gaetano Donizetti: Maria Stuarda (1835)
  • Thea Musgrave: Mary Queen of Scots (1977)

Literatur über Maria Stuart:

  • Anka Muhlstein: Die Gefahren der Ehe. Elisabeth von England und Maria Stuart (Übersetzung: Ulrich Kunzmann; Insel Taschenbuch, Frankfurt/M 2009)

© Dieter Wunderlich 2007 / 2008

Friedrich Schiller: Maria Stuart (Trauerspiel)
Stefan Zweig: Maria Stuart (Romanbiografie)
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