Tiger & Dragon
Tiger & Dragon
Inhaltsangabe
Kritik
Die Geschichte spielt zu Beginn des 19. Jahrhunderts in China. Der legendäre Schwertkämpfer Li Mu Bai (Chow Yun-Fat) ist des Kämpfens überdrüssig und bittet Yu Shu Lien (Michelle Yeoh), sein wertvolles Schwert Sir Te (Lung Sihung) zu überbringen, einem alten Freund ihres Vaters in Peking. Li Mu Bai will erst noch zur Ehre seines von der Kriminellen Jade Fox (Cheng Pei Pei) vergifteten Meisters zum Wudangkloster reisen und später nach Peking nachkommen.
Yu Shu Lien – die selbst zu den erfahrenen Schwertkämpferinnen zählt – war mit dem besten Freund von Li Mu Bai verlobt, der ihm das Leben rettete und dabei selbst getötet wurde. Aus Respekt vor dem Toten haben Li Mu Bai und Yu Shu Lien sich ihre Liebe niemals eingestanden und ihre Sehnsüchte stets unterdrückt.
Im Haus von Sir Te lernt Yu Shu Lien die junge Tochter des Gouverneurs (Li Fa Zeng) kennen, die in Kürze verheiratet werden soll: Jen Yu (Zhang Ziyi).
In der Nacht wird das Schwert gestohlen. Der Wächter Bo (Gao Yian) berichtet, dass er den maskierten Dieb bis zum Grundstück von Gouverneur Yu verfolgt hat. Der Polizeiinspektor Tsai (Wang De Ming) vermutet, dass Jade Fox, die Mörderin seiner Ehefrau, mit dem Diebstahl zu tun hat. Yu Shu Lien verdächtigt dagegen Jen Yu, behält ihre Meinung aber für sich und sucht stattdessen die junge Braut auf, die sich mit der bevorstehenden Eheschließung nicht abfinden will und von der vermeintlichen Freiheit der Schwertkämpfer träumt.
Li Mu Bai, der inzwischen beschlossen hat, seinen Meister zu rächen, trifft in Peking ein und erfährt vom Diebstahl des Schwerts.
Jade Fox erklärt sich zu einem Treffen mit Tsai und seiner Tochter May (Li Li) bereit. Bo begleitet die beiden. Es kommt zum Kampf, in dem Tsai getötet wird. Erst durch das Eingreifen von Li Mu Bai wendet sich das Blatt: Seinen endgültigen Sieg über Jade Fox vereitelt jedoch der maskierte Dieb mit dem grünen Schwert, und die Kriminelle flieht mit dem Unbekannten.
Als Letzterer noch einmal in das Haus von Sir Te eindringt, diesmal um das legendäre Schwert zurückzubringen, wird er von Li Mu Bai überrascht. Während des Kampfes bietet der erfahrene Kämpfer seinem stürmischen Gegner an, ihn weiter in den „martial arts“ auszubilden, aber dieser zieht es vor, zu fliehen.
Wie Yu Shu Lien bereits vermutet hat, handelt es sich bei der maskierten Person nicht um einen Mann, sondern um Jen Yu. Jade Fox, die seit zehn Jahren ihre Gouvernante ist, hat sie zu kämpfen gelehrt. Weil Jen Yu inzwischen von Yu Shu Lien erfahren hat, welche Verbrechen Jade Fox zur Last gelegt werden, verstößt sie ihre Lehrerin.
In dieser Nacht klopft plötzlich Lo (Chang Chen) an ihre Schlafzimmertür …
Vor Jahren war Jen Yu mit ihrer Mutter (Hai Yan) in einer Kutsche unter dem Schutz von Soldaten durch die Wüste gereist und von den berüchtigen Banditen der „Schwarzen Wolke“ überfallen worden. Lo, der wilde Anführer, entriss dem Mädchen einen Jadekamm. Ohne nachzudenken, sprang Jen auf ein Pferd und holte ihn ein. Der Kampf der beiden endete erst, als sie erschöpft umsanken. In Los Höhle kam Jen Yu wieder zu sich, und obwohl der Bandit sich fürsorglich um sie kümmerte und sie nicht anrührte, schlug Jen ihn mit einem Stein nieder und floh. Aber sie verirrte sich und brach erneut zusammen. Wieder erwachte sie in seiner Obhut. Nachdem er sie gesund gepflegt hatte, begannen sie sich leidenschaftlich zu lieben. Einige Zeit später riet Lo seiner Geliebten, zu ihren Eltern zurückzukehren und versprach, sich deren Respekt zu verdienen und dann um ihre Hand anzuhalten.
Er habe vergeblich versucht, seinem Banditenleben abzuschwören, gesteht Lo jetzt seiner früheren Geliebten und bittet sie, ihm in die Wüste zu folgen. Jen Yu schickt ihn jedoch unwirsch fort.
Unmittelbar vor der Trauung verschwindet Jen Yu. Yu Shu Lien, bei der sie mit dem erneut gestohlenen grünen Schwert auftaucht, rät ihr zur Besonnenheit und versucht, sie an der Flucht zu hindern. In dem Kampf droht Jen Yu, die ältere Schwertkämpferin zu besiegen. Li Mu Bai verhindert es, entreißt Jen das legendäre Schwert und wirft es in den Fluss. Das Mädchen springt in die Fluten, ertrinkt beinahe, wird aber von Jade Fox gerettet, in eine Höhle gebracht und dort mit dem Rauch von Drogen betäubt. Li Mu Bai findet die Fiebernde – und gerät dadurch in die Falle von Jade Fox, die sich im Freien versteckte. Sie trifft ihn mit einem vergifteten Pfeil in den Hals. Er kann seine Gegnerin zwar töten, hat selbst aber auch nur noch eine Stunde zu leben, wenn nicht rechtzeitig ein Gegengift zur Verfügung steht. Während Jen Yu unterwegs ist, um es zu besorgen, bleiben Li Mu Bai und Yu Shu Lien allein zurück und gestehen sich ihre Liebe. Als Jen Yu mit dem Gegengift zurückkommt, ist Li Mu Bai gerade gestorben.
Jen Yu reist in die Wüste und versöhnt sich mit Lo.
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Die Namen Jen und Lo bedeuten Drache und Tiger.
In „Tiger & Dragon“ geht es um Bindung und Freiheit. Die Geschichte handelt von zwei erfahrenen chinesischen Schwertkämpfern, die sich ihre Liebe aus Respekt vor einem Toten nicht eingestehen und von einer freiheitsliebenden jungen Rebellin, die erst lernen muss, sich besonnen zu verhalten.
Die chinesischen Schwertkämpfer – Wuxia – waren Ritter, die sich halb außerhalb der Gesellschaft bewegten, weil sie unabhängig bleiben wollten. Zeitlebens vervollkommneten sie ihre „martial arts“ und erwarben dadurch auch Weisheit und innere Ruhe.
Ang Lee lässt die Kämpferinnen und Kämpfer beinahe schwerelos durch die Luft fliegen, übers Wasser laufen und in Baumwipfeln schweben. „Tiger & Dragon“ basiert auf dem Roman „Crouching Tiger, Hidden Dragon“ von Wang Du Lu und hebt sich von den üblichen Kung-Fu-Filmen ab, nicht nur durch die ästhetisch choreographierten Kampfszenen, sondern auch die nuancierte Entwicklung der Charaktere und ihrer Beziehungen.
Gedreht wurde u. a. in Peking, in der Wüste Gobi, auf dem Taklamakan Plateau und im Bambuswald bei Anji.
Yo-Yo Ma spielte die Cello-Soli.
Vier „Oscars“ gab es für „Tiger & Dragon“, und zwar in den Kategorien „bester Auslandsfilm“, „beste Kamera“ (Peter Pau), „beste Ausstattung“ (Tim Yip) und „beste Musik“ (Tan Dun). Die außergewöhnliche Choreographie der Kampfszenen (Yuen Wo-Ping) wurde nicht mit einem „Oscar“ belohnt.
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2004
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