Marie von Ebner-Eschenbach


Marie von Ebner-Eschenbach, eine geborene Gräfin Dubsky, wurde am 13. September 1830 auf Schloss Zdislavic bei Kremsier in Mähren geboren. Durch ihren katholischen Vater Major Franz Graf Dubsky gehörte sie zum böhmischen Uradel, und ihre im Kindbett verstorbene Mutter Maria stammte aus einem sächsischen, protestantischen Geschlecht.

Durch den Umgang mit tschechischen Dienstboten sowie deutschen und französischen Gouvernanten wuchs Marie mehrsprachig auf. Eugénie Bartenstein, ihre erste Stiefmutter, starb, als Marie sieben Jahre alt war. Drei Jahre später heiratete ihr Vater die außergewöhnlich gebildete Gräfin Xaverine Kolowrat-Krakowsky. Während die Familie jedes Jahr mehrere Monate in Wien lebte, nahm Xaverine ihre Stieftochter häufig mit ins Burgtheater und gab ihr literarische Anregungen. Im Alter von achtzehn Jahren heiratete Marie ihren fünfzehn Jahre älteren Cousin Moritz von Ebner-Eschenbach, der bis 1850 an der Ingenieur-Akademie in Wien lehrte.

Unter dem Titel „Aus Franzensbad“ veröffentlichte Marie von Ebner-Eschenbach 1858 anonym eine Briefsatire über Aristokraten und selbstzufriedene Großbürger. Zwei Jahre später folgte das Drama „Maria Stuart in Schottland“, aber mit ihren Bühnenwerken hatte sie keinen großen Erfolg. Den Durchbruch erzielte sie erst 1879 mit der Erzählung „Lotti, die Uhrmacherin“. (Marie von Ebner-Eschenbach hatte 1859 selbst eine Uhrmacherlehre absolviert.)

Marie von Ebner-Eschenbach wurde 1900 als erste Frau von der Universität Wien mit einem Ehrendoktorhut ausgezeichnet.

Sie starb am 12. März 1916 in Wien.

© Dieter Wunderlich 2005

Marie von Ebner-Eschenbach: Krambambuli

Nicola Lagioia - Die Stadt der Lebenden
Bei "Die Stadt der Lebenden" handelt es sich um einen düsteren Roman des True-Crime-Genres. Der bestialische Mord geschah tatsächlich 2016 in Rom. Nicola Lagioia inszeniert die Handlung nicht, sondern berichtet nach eingehenden Recherchen über die beteiligten Personen, ihr Verhalten, das Verbrechen, die gerichtlichen Folgen, die Reaktion der Medien und der Öffentlichkeit.
Die Stadt der Lebenden