Marlene Dietrich


Maria Magdalena Dietrich wurde am 27. Dezember 1901 in Berlin als zweite Tochter des Polizeioffiziers Louis Erich Otto Dietrich und dessen Ehefrau Wilhelmine Elisabeth Josephine geboren. Am 17. Mai 1923 heiratete sie Rudolf Emilian Sieber (1897 – 1976), und am 12. Dezember des folgenden Jahres bekam sie eine Tochter, der sie den Namen Maria gab.

Schon vor ihrer Ehe hatte sie unter dem Namen „Marlene Dietrich“ kleine Film- und Theaterrollen gespielt. Bei einem Aufenthalt in Berlin entdeckt der aus Österreich stammende Hollywood-Regisseur Josef von Sternberg (1895 – 1963) 1929 Marlene Dietrich in dem Revuestück „Zwei Krawatten“. Gegen den Rat des Ufa-Produzenten Erich Pommer (1889 – 1966) und des weltberühmten Hauptdarstellers Emil Jannings (1884 – 1950) engagierte er sie für die Rolle der Lola seinem neuen Film „Der blaue Engel“ (nach dem Roman „Professor Unrat“ von Heinrich Mann, der lieber Trude Hesterberg in der weiblichen Hauptrolle gesehen hätte).

Etwa zur gleichen Zeit verliebte sich die unkonventionelle und lebenshungrige Marlene Dietrich in den selbstbewussten preußischen Offizier Carl Seidlitz. Josef von Sternberg drängte sie, mit ihm einen Film in Hollywood zu drehen.

Sie müsse sich entscheiden, ob sie glücklich oder berühmt werden wolle. Marlene Dietrich entschied sich für die Karriere: Noch vor der Premiere am 1. April 1930 – bei der sie mehr noch als Emil Jannings begeistert gefeiert wurde – unterschrieb sie einen Vertrag mit Paramount Pictures. Sie folgte Josef von Sternberg auf dem Luxusdampfer „Bremen“ nach Amerika – nur für sechs Wochen, wie sie anfangs glaubte. Ihren Mann und ihre Tochter ließ sie mit Tamara Matul zurück, einer jungen Russin, die längst zur Ersatzmutter Marias und zur Geliebten Rudis geworden war.

Mit der Hauptrolle in „Shanghai Express“ wurde sie endgültig zum Weltstar. Für ihre Rolle als Partnerin von Gary Cooper in „Morocco“ erhielt Marlene Dietrich eine „Oscar“-Nominierung. Obwohl ihr Mann nicht „Herr Dietrich“ sein wollte, holte sie ihn, Maria und Tami nach Los Angeles.

Mit ihrer schlanken Figur, den langen Beinen und ihrer rauchig-erotischen Stimme entwickelte sich Marlene Dietrich zum Weltstar. Doch nach einigen Misserfolgen beschloss Josef von Sternberg 1934, sich von ihr privat und beruflich zu trennen – nicht zuletzt, um sein Leben wieder in Ordnung zu bringen.

1938 wurde Marlene Dietrich zwar als „Kassengift“ beschimpft, aber sie blieb in den USA und nahm am 9. Juni 1939 die amerikanische Staatsbürgerschaft an. In den letzten zwei Kriegsjahren engagierte sie sich als Truppenbetreuerin der Alliierten.

Mitte 1945 kam sie mit den Amerikanern erstmals wieder nach Berlin.

In den Fünfzigerjahren drehte Billy Wilder mit Marlene Dietrich den Film „Zeugin der Anklage“, und sie begann in Las Vegas eine erfolgreiche Karriere als Sängerin. Bei Auftritten in Deutschland wurde sie wegen ihres Engagements aufseiten der Alliierten geschmäht. Nachdem sie sich 1975 in Australien einen Oberschenkelhals gebrochen hatte, beendete sie mit einem Konzert in der Carnegie Hall in New York ihre Gesangskarriere und mit ihrer Rolle in „Schöner Gigolo, armer Gigolo“ auch ihre Arbeit als Filmschauspielerin.

Von da an war Marlene Dietrich nie mehr in der Öffentlichkeit zu sehen. Auch als Maximilian Schell 1982/83 einen Film über sie drehte, beantwortete sie zwar seine Fragen, ließ sich jedoch nicht fotografieren.

Marlene Dietrich starb am 6. Mai 1992 in Paris.

Joseph Vilsmaier drehte über Marlene Dietrich den Film „Marlene“.

© Dieter Wunderlich 2008

Joseph Vilsmaier: Marlene

Haruki Murakami - Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki
Haruki Murakami wirft mehr Fragen auf als er beantwortet. Die Figuren bleiben farblos. Die Handlung gleitet ruhig dahin, die Atmosphäre wirkt melancholisch. "Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki" ist auf Dialogen und Reflexionen aufgebaut.
Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki

 

(Startseite)

 

Nobelpreis für Literatur

 

Literaturagenturen

 

Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.