Wall Street
Wall Street
Inhaltsangabe
Kritik
New York, 1985. Der ehrgeizige junge Broker Bud Fox (Charlie Sheen) ist bei Jackson Steinem & Co beschäftigt. Um die Kunden am Telefon kompetent beraten zu können, hält er sich selbst nachts auf dem Laufenden. Sein Traum wäre es, für Gordon Gekko (Michael Douglas) zu arbeiten.
Gordon wuchs in Long Island auf. Sein Vater, ein Verkäufer, starb im Alter von 49 Jahren an Herzversagen. In den Siebzigerjahren brachte es Gordon durch Grundstücksspekulationen zu einem Vermögen. Inzwischen vermehrt er sein Geld an der Börse und predigt, dass Gier gut sei („greed is good“). Er ist ein ebenso obsessiver wie rücksichtsloser Spieler, allerdings nicht im Kasino, sondern an der Börse.
Nach monatelangen Bemühungen gelingt es Bud, an Gordon heranzukommen, aber der geht nicht auf seine Kaufempfehlung ein. Daraufhin spielt Bud seinem Idol eine vertrauliche Information über ein in den nächsten Tagen zu erwartendes, für die Fluggesellschaft „Bluestar“ günstiges Gerichtsurteil zu. Bud hat davon gehört, weil sein Vater Carl (Martin Sheen), ein Mechaniker, als Gewerkschaftsvertreter dem Vorstand der Airline angehört. Gordon verdient durch den illegalen Tipp eine Menge Geld. Um weitere Insiderinformationen zu bekommen, arbeitet Gordon mit Bud zusammen und nutzt dessen Arglosigkeit aus.
Unter der Anleitung seines neuen Mentors und mit Hilfe des Strohmanns Roger Barnes (James Spader) rafft Bud Aktiengewinne zusammen. Parallel dazu macht er bei Jackson Steinem & Co weiter Karriere. Er mietet ein Penthouse an der East Side, lässt es von der mit Gordon liierten Innenarchitektin Darien Taylor (Daryl Hannah) einrichten und zieht mit ihr als Lebensgefährtin dort ein.
Der integere Börsenhändler Lou Mannheim (Hal Holbrook) warnt Bud vor Unüberlegtheiten, aber der Aufsteiger hört nicht auf den Rat seines väterlichen Freundes.
Schließlich bringt Gordon seinen Bewunderer Bud dazu, seinen Konkurrenten Sir Larry Wildman (Terence Stamp) auszuspähen, damit er auf dessen Kosten ein lukratives Börsengeschäft machen kann.
In der Hoffnung, dass Gordon die finanziell angeschlagene Fluglinie „Bluestar“ sanieren werde, drängt Bud ihn dazu, sie zu übernehmen. Carl Fox, der ungeachtet seiner Vorstandstätigkeit ein bodenständiger Handwerker geblieben ist und sich nichts vormachen lässt, überwirft sich deshalb mit seinem Sohn.
Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.
Einige Zeit später findet Bud durch Zufall heraus, dass Gordon die „Bluestar Airlines“ zerschlagen und den Pensionsfond auflösen will, um seinen Profit zu maximieren. Dass dadurch Arbeitsplätze wegfallen, interessiert den Börsenspekulanten nicht.
Carl bricht mit einem Herzinfarkt zusammen. Am Krankenbett versöhnt Bud sich mit ihm.
Er verbündet sich mit Larry Wildman gegen Gordon Gekko. Der von Gordon vor einiger Zeit ausgetrickste Investor erwirbt die Anteilsmehrheit an „Bluestar“ und verspricht, die Fluglinie zu sanieren.
Gordon, der dadurch viel Geld verliert, rächt sich durch Hinweise an die Börsenaufsicht. Bud wird von der Polizei wegen Insiderhandels festgenommen. Er kooperiert mit den Ermittlern, kommt bis zur Verhandlung auf Kaution frei und trägt bei einem Treffen mit Gordon ein verstecktes Mikrofon am Körper.
Carl Fox, der sich inzwischen wieder erholt hat, fährt seinen Sohn zum Gericht. Bud rechnet damit, dass er zu einer Haftstrafe verurteilt wird, aber er weiß, dass sein Vater zu ihm hält.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)Geld ist sexy. In dem Finanzthriller „Wall Street“ beschäftigt Oliver Stone sich mit dem Dreieck Geld, Macht und Erotik. Dabei zeigt er vor allem die dunkle Seite der Börsengeschäfte. Im Haifischbecken der Wall Street versucht der ebenso naive wie ehrgeizige junge Broker Bud Fox sein Glück zu machen. So wie der ebenfalls von Charlie Sheen gespielte Infanterist Chris Taylor in Oliver Stones Kriegsdrama „Platoon“ entscheiden muss, ob er sich an Sergeant Robert E. Lee Barnes (Tom Berenger) oder an Sergeant Elias Grodin (Willem Dafoe) orientieren soll, muss Bud Fox in „Wall Street“ zwischen dem Vorbild seines lauteren Vaters Carl und dem Idol Gordon Gekko wählen.
„Wall Street“ besticht durch lebendige Charaktere, Schnittfolgen, die der Hektik der Börsenspekulanten entsprechen und durch pointierte Sarkasmen wie: „Wenn du ’nen Freund brauchst, kauf dir ’nen Hund!“ oder „Lunch ist ‚was für Versager!“ Sarkastisch ist auch, dass zu Beginn das Empire State Building zu sehen ist, während wir Frank Sinatra mit dem Song „Fly Me to the Moon“ hören. Wie Oliver Stone am Ende den moralischen Zeigefinger hebt, wirkt allerdings penetrant.
Michael Douglas wurde für seine Rolle in „Wall Street“ mit einem „Oscar“ ausgezeichnet. Im Gegensatz dazu musste sich Daryl Hannah mit einer „Goldenen Himbeere“ abfinden (Golden Raspberry Award).
2010 drehte Oliver Stone ein Sequel unter dem Titel „Wall Street. Geld schläft nicht“.
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2012
Oliver Stone (kurze Biografie / Filmografie)
Oliver Stone: Im Jahr des Drachen (Drehbuch)
Oliver Stone: JFK. Tatort Dallas
Oliver Stone: Natural Born Killers
Oliver Stone: U-Turn. Kein Weg zurück
Oliver Stone: Oliver Stone’s W. / W. Ein missverstandenes Leben
Oliver Stone: Wall Street. Geld schläft nicht
Oliver Stone: Savages
Oliver Stone: Snowden