Showgirls

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Showgirls – Originaltitel: Showgirls – Regie: Paul Verhoeven – Drehbuch: Joe Eszterhas – Kamera: Jost Vacano – Schnitt: Mark Goldblatt, Mark Helfrich – Musik: David A. Stewart – Darsteller: Elizabeth Berkley, Kyle MacLachlan, Gina Gershon, Glenn Plummer, Robert Davi, Alan Rachins, Gina Ravera, Lin Tucci, Greg Travis, Al Ruscio, Patrick Bristow, William Shockley, Michelle Johnston, Dewey Weber u.a. – 1995; 130 Minuten

Inhaltsangabe

Nomi will in Las Vegas ein neues Leben beginnen, aber gleich bei der Ankunft wird ihr der Koffer und damit der gesamte Besitz gestohlen. Sie findet einen Job als Stripperin in einem Nachtklub und fällt schließlich Cristal Connors auf, dem Star einer spektakulären Nacktrevue. Cristal sorgt dafür, dass Nomi in ihr Ensemble aufgenommen wird, aber als ihr Geliebter mit Nomi schläft, verhindert sie deren Weiterkommen ...
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Kritik

Man kann "Showgirls" als sarkastische Satire von Paul Verhoeven auf das Showgeschäft sehen. Aber um einen realistischen Blick hinter die Kulissen handelt es sich nicht.
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Shirley Ann Costellos Eltern starben bei einem erweiterten Suizid. Sie wuchs in einem Waisenhaus auf und wurde später mehrmals wegen Prostitution, Körperverletzung und Drogendelikten verhaftet. Im Alter von zweiundzwanzig Jahren fährt sie unter dem falschen Namen Nomi Malone (Elizabeth Berkley) per Anhalter nach Las Vegas, um dort ein neues Leben anzufangen. Jeff (Dewey Weber), der Mann, der sie in seinem Pick-up mitnimmt, raubt ihr jedoch nach der Ankunft den Koffer und damit ihren gesamten Besitz.

Molly Abrams (Gina Ravera), die im Nachtklub „Cheetah“ angestellt ist, nimmt die Verzweifelte in ihrem Wohnwagen auf und verschafft ihr einen Job als Stripperin. Al Torres (Robert Davi), Nomis neuer Chef, erwartet als Gegenleistung, dass sie ihm sexuell zur Verfügung steht.

Im „Stardust“ sieht Nomi die spektakuläre Nacktrevue „Goddess“ mit Cristal Connors (Gina Gershon) als Star. Kurz darauf sitzt Cristal Connors mit ihrem Geliebten Zack Carey (Kyle MacLachlan), dem Entertainment-Direktor des „Stardust“, im Publikum des „Cheetah“ und ist offenbar von Nomis Striptease so angetan, dass sie ihr 500 Dollar für einen Private Dance im Separee bietet. Nomi geilt Zack mit einem aggressiven Lapdance auf, und Cristal, die inzwischen etwas Kokain geschnupft hat, sitzt dabei im Hintergrund und schaut zu.

Danach sorgt Cristal dafür, dass Nomi zum Vortanzen ins „Stardust“ eingeladen wird. Tony Moss (Alan Rachins) schikaniert die Mädchen auf der Bühne. Als er sich darüber beschwert, dass Nomis Brustwarzen nicht steif sind und nach Eiswürfeln ruft, rennt sie aufgebracht davon.

James Smith (Glenn Plummer), ein junger lebensfroher Afroamerikaner, bietet Nomi an, mit ihr einen Tanz einzustudieren und spielt ihr eine Musik vor, die er angeblich eigens für sie komponierte. Kurze Zeit später ertappt Nomi die Stripperin Hope (Rena Riffel) nackt in seinem Bett. Da ahnt sie, dass er nicht nur ihr helfen wollte.

Trotz des Eklats beim Vortanzen kriegt Nomi den Job im „Stardust“ und wird Zacks Assistenten Marty Jacobsen (Patrick Bristow) und Gay Carpenter (Michelle Johnston) vorgestellt. Nomi gehört nun zu den Tänzerinnen in der „Goddess“-Revue.

Cristal lädt sie zum Essen ein und beginnt dann mit ihr zu üben. Sie spielt mit Nomi, indem sie zuerst deren Brüste lasziv streichelt und sie dann als Hure beschimpft. Frustriert läuft Nomi von der Bühne.

Phil Newkirk (Greg Travis), einer der Manager im „Stardust“, überredet Nomi, für viel Geld bei einer Bootsmesse als GoGo-Tänzerin aufzutreten. Danach stellt er sie dem japanischen Geschäftspartner Mr Okida (Jim Ishida) vor und erwartet von ihr, dass sie die Nacht mit ihm verbringt. Nomi lässt die beiden entrüstet stehen und beschwert sich bei Zack, der daraufhin Phil Newkirk zum Schein tadelt.

Nachdem die ebenfalls zum „Goddess“-Ensemble gehörende Tänzerin Annie (Ungela Brockman) sich mit einer Kollegin gestritten hat, streut diese unbemerkt Glaskugeln auf die Bühne und bringt Annies Tanzpartner Daryl (Kevin Alexander Stea) damit während einer Hebefigur zu Fall. Annie verletzt sich ernsthaft am Knie und kann vorerst nicht mehr auftreten.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Eines Abends nimmt Nomi Zacks Angebot an, sie nach Hause zu bringen und schlägt unterwegs vor, stattdessen zu ihm zu fahren. Sie lieben sich im Swimming Pool des mondänen Anwesens.

Cristal bleibt die Beziehung der beiden nicht verborgen, und als Zack seiner neuen Geliebten eine größere Rolle in „Goddess“ verspricht, droht sie aus Eifersucht, die Show zu verlassen. Das will Zack nicht riskieren, und er hält deshalb seine Zusage nicht ein. Das nimmt Nomi jedoch nicht hin: Nach der Einstudierung einer neuen Revuenummer, als die Tänzerinnen über eine steile Stahltreppe von der Bühne laufen, stößt sie Cristal, die daraufhin über die Stufen stürzt und sich den Oberschenkelhals bricht. Sie wird für Monate ausfallen.

Sam Karlman (Al Ruscio), Zacks Chef, will auf keinen Fall, dass die Revue „Goddess“ abgesagt wird. Notgedrungen akzeptiert er Nomi als Ersatz für Cristal. Und er bereut seine Entscheidung nicht: Der neue Star der Show begeistert das Publikum.

Nomi wird zu einer Party eingeladen, zu der auch der berühmte Sänger Andrew Carver (William Shockley) erwartet wird. Molly, die den Künstler verehrt, begleitet sie. Carver nimmt Molly mit in einen Nebenraum und vergewaltigt sie dort zusammen mit seinen beiden Bodyguards. Dabei wird sie so schwer verletzt, dass sie ins Krankenhaus muss. Nomi will die Polizei alarmieren, aber Zack hält sie davon ab und droht ihr damit, ihre wahre Identität zu enthüllen, von der er gerade erfahren hat. Andrew Carver gehört zum Show Business, und es könnte sein, dass der Entertainment-Direktor ihn für die nächste Saison engagieren möchte. Deshalb soll das Gewaltverbrechen vertuscht werden.

Daraufhin greift Nomi erneut zur Selbsthilfe: Sie verabredet sich mit Andrew Carver, fährt zu ihm, beginnt sich auszuziehen und hält ihm plötzlich ein Messer an den Hals. Sie werde ihn töten, falls er nach seinen Bodyguards rufe, droht sie. Nachdem er das verstanden hat, schlägt und tritt sie ihn krankenhausreif.

Sie besucht Molly und Cristal, die in derselben Klinik liegen. Ihre Rivalin nimmt ihr den Stoß auf der Treppe nicht übel, denn die Versicherung zahlte ihr eine große Summe aus und sie hatte sich die Hauptrolle in „Goddess“ auf ähnliche Weise verschafft.

Nomi verlässt Las Vegas. Als sie am Straßenrand steht, um mitgenommen zu werden, hält zufällig wieder Jeff mit seinem Pick-up. Da sie eine Sonnenbrille trägt, erkennt er sie zunächst nicht wieder. Aber während der Fahrt nimmt sie die Brille ab. Mit einem Springmesser in der Hand fordert sie ihn auf, ihr den Koffer wiederzugeben.

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Über die Handlung des Films „Showgirls“ von Paul Verhoeven braucht man nicht viele Worte zu verlieren. Sie hat im Grunde nur die Aufgabe, Striptease-Nummern vom Lapdance bis zur großen Bühnenshow miteinander zu verbinden. Wenn man so will, handelt es sich bei „Showgirls“ um eine sarkastische Satire auf das Showgeschäft, indem man – so die Unterstellung – nur durch skrupellose Intrigen Erfolg haben kann. Da mag ja ein Körnchen Wahrheit dran sein, aber von einem realistischen Blick hinter die Kulissen kann man nicht sprechen. Dafür sind die Figuren und Zusammenhänge zu klischeehaft und oberflächlich.

„Showgirls“ wurde denn auch für sage und schreibe dreizehn „Goldene Himbeeren“ (Golden Raspberry Award) nominiert und erhielt sieben der Negativauszeichnungen (u. a. für den Drehbuchautor Joe Eszterhas, den Regisseur Paul Verhoven und die Hauptdarstellerin Elizabeth Berkley). Die Golden Raspberry Award Foundation wählte „Showgirls“ zum schlechtesten Film der Neunzigerjahre und setzte den Titel 2005 bei der Wahl des schlechtesten Films des vergangenen Vierteljahrhunderts auf die Shortlist. (Der Preis fiel an „Kampf um die Erde“, Regie: Roger Christian). Außerdem wurde Elizabeth Berkley zur schlechtesten Schauspielerin des 20. Jahrhunderts nominiert. (Madonna bekam den Preis.)

Trotz oder gerade wegen dieses Negativrekords gilt „Showgirls“ inzwischen als eine Art Kultfilm.

An den Kinokassen soll „Showgirls“ weniger als die Hälfte der Produktionskosten (45 Millionen Dollar) eingespielt haben. Aber als DVD, so heißt es, gehört der Film mit Einnahmen in Höhe von rund 190 Millionen Dollar zu den größten Erfolgen.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2010

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