Das Versteck
Das Versteck
Inhaltsangabe
Kritik
Ein Jahr nach der Scheidung will der Ostberliner Architekt Max Brink (Manfred Krug) versuchen, seine Exfrau Wanda (Jutta Hoffmann) zurückzugewinnen, denn er fühlt sich einsam und es ist ihm nicht gelungen, eine neue Freundin zu finden. Damit Wanda ihn erst einmal in ihre Wohnung aufnimmt, will er so tun, als fahnde die Polizei nach ihm. Als Erstes überredet er seinen Kollegen Paul Ludorf (Alfred Müller), bei Wanda zu klingeln, sich als Kriminalkommissar auszugeben und nach Max zu fragen.
Nachdem Paul bei Wanda war, berichtet er Max, in der Wohnung sei auch ein Mann gewesen, der gekocht habe. Dennoch führt Max seinen Plan durch. Wanda fängt ihn an der Türe ab und versteckt ihn schweigend im Bad. Dann bittet sie ihren Freund Lutz Bibow (Dieter Mann), sie allein zu lassen und behauptet, Kopfschmerzen zu haben. Erst als er fort ist, holt sie Max aus dem Bad. Er bestätigt, dass er von der Polizei gesucht werde und sich ein paar Tage lang verstecken müsse, bis ein Freund die Sache aufgeklärt habe, denn er sei unschuldig.
Max schläft auf der Couch und bleibt am nächsten Morgen in Wandas Wohnung, während sie ins Büro fährt, wo sie als Sekretärin arbeitet. Das wiederholt sich auch an den nächsten Tagen.
Lutz Bibow, der mitbekommen hat, dass die Polizei nach dem Exmann seiner Freundin sucht, ahnt, dass Wanda ihn bei sich in der Wohnung versteckt. Ein Anruf, bei dem Max abhebt, bestätigt seinen Verdacht. Während Wanda im Büro ist, klingelt er bei ihr zu Hause und gibt sich Max gegenüber als Schulfreund Wandas auf der Durchreise aus. Nachdem er sich vergewissert hat, dass Wandas Exmann tatsächlich in der Wohnung ist, gibt er der Polizei einen anonymen Hinweis.
Wanda geht ebenfalls zur Polizei, um herauszufinden, warum nach Max gesucht wird. Ein Leutnant der Volkspolizei (Martin Trettau) erzählt ihr von dem anonymen Anruf. Man sei dem Hinweis allerdings nicht nachgegangen, sagt er, weil gegen Max Brink nichts vorliege. Da durchschaut Wanda, dass Lutz der Anrufer war und Max sich mit einer Täuschung bei ihr eingenistet hat.
Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.
Nachdem die 35-Jährige sich mit ihrer Freundin Gertrud (Marita Böhme) beraten hat, spielt sie erst einmal weiter mit, statt Max zu verraten, dass sie Bescheid weiß. Sie schläft sogar mit ihm und fährt am nächsten Samstag mit ihm ins Grüne.
Als Lutz am Sonntag anruft, beschimpft sie ihn als fiesen Menschen und legt auf.
Aber als Max sie drängt, es noch einmal mit ihm zu versuchen, erklärt sie ihm, sie habe sich seit der Scheidung verändert und wolle inzwischen nicht mehr auf ihre Eigenständigkeit verzichten. Sie weiß, dass sich der Egoist von einer Neuauflage der alten Beziehung vor allem Ruhe und Geborgenheit verspricht und ist nicht bereit, erneut den Preis dafür zu zahlen. Nur zu gut erinnert sie sich an Szenen in den 14 Jahren ihrer Ehe, in denen Max keine Rücksicht auf sie nahm.
Traurig verlässt Max die Wohnung.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)Während Max in den gewohnten Vorstellungen verharrt, hat sich seine Exfrau Wanda seit der Scheidung zu einer emanzipierten und selbstbewussten Frau entwickelt. Jutta Hoffmann gelingt es, Wandas widersprüchliche Empfindungen nuancenreich darzustellen. Frank Beyer (Regie), Jurek Becker und Gerd Gericke (Drehbuch) erzählen die Geschichte leichthin und veranschaulichen die Erinnerungen der beiden Hauptfiguren an ihre gescheiterte Ehe durch Rückblenden. „Das Versteck“ ist eine unterhaltsame leise Komödie mit traurigen Elementen.
Während der Dreharbeiten zu „Das Versteck“ protestierten Jurek Becker, Frank Beyer, Jutta Hoffmann und Manfred Krug gegen die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann aus der DDR im November 1976. Weil Manfred Krug daraufhin in seiner Karriere als Sänger und Schauspieler behindert wurde, beantragte er am 19. April 1977 seine Ausreise und übersiedelte am 20. Juni nach Berlin-Schöneberg. Die Premiere des Films „Das Versteck“ wurde aufgrund dieser Ereignisse zunächst abgesagt. Erst im Herbst 1978 kam der Film mit vier oder fünf Kopien in die Kinos der DDR.
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2012
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