Claus Schenk Graf von Stauffenberg


Claus Schenk Graf von Stauffenberg wurde am 15. November 1907 im Schloss Jettingen bei Burgau geboren, und zwar als dritter Sohn von Alfred Schenk Graf von Stauffenberg (1860 – 1936) und dessen Ehefrau Caroline (1875 – 1957), einer geborenen Gräfin von Üxküll-Gyllenband. (Sein Zwillingsbruder lebte nur einen Tag lang.) Bei seinem Vater handelte es sich um den letzten Oberhofmarschall des Königs von Württemberg. Claus und seine zwei Jahre älteren Zwillingsbrüder Berthold und Alexander wuchsen vor allem in Stuttgart und im Schloss der Familie in Lautlingen auf.

1923 wurden die Gymnasiasten Claus und Berthold von Stauffenberg in den Kreis um den Dichter Stefan George eingeführt.

Am 1. April 1926, dreieinhalb Wochen nach dem Abitur, trat Claus Schenk Graf von Stauffenberg in die Reichswehr ein. Nach einem Jahr beim 17. Reiterregiment in Bamberg kam er für ein weiteres Jahr an die Infanterieschule in Dresden, und Ende 1928 wurde er an die Kavallerieschule in Hannover abkommandiert. Die Offiziersprüfung schloss er als Jahrgangsbester ab. Am 1. Januar 1930 wurde er bei seinem Reiterregiment in Bamberg zum Leutnant befördert.

Stauffenberg begrüßte die Wahl Hindenburgs zum Reichspräsidenten (April 1932) und die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler (30. Januar 1933). Auch wenn er SA-Männer für Pöbel hielt, stand er dem Nationalsozialismus nah und verehrte Hitler.

Am 26. September 1933 heiratete Oberleutnant Claus Schenk Graf von Stauffenberg Nina Freiin von Lerchenfeld.

Im Jahr darauf wurde der Offizier zur Kavallerieschule in Hannover versetzt. Seine militärische Ausbildung setzte Stauffenberg 1936 an der Kriegsakademie in Berlin-Moabit fort. Im Juli 1938 kam er als Zweiter Generalstabsoffizier zu Generalleutnant Erich Hoepner nach Wuppertal. Nach dem Münchner Abkommen vom 30. September 1938 war Claus Schenk Graf von Stauffenberg an der Besetzung des Sudetengebiets beteiligt. Ein Jahr später kämpfte der Oberleutnant gegen die Polen.

Nach dem Überfall auf Polen und dem Beginn des Zweiten Weltkriegs versuchten Peter Graf Yorck von Wartenburg und Ulrich Graf Schwerin von Schwanenfeld den Offizier für die Vorbereitungen eines Putsches zu gewinnen. Aber Stauffenberg lehnte es ab, sich als Kontaktmann der Verschwörer zum Adjutanten von Generaloberst Walther von Brauchitsch, dem Oberbefehlshaber des Heeres, ernennen zu lassen.

Im Januar 1940 wurde Claus Schenk Graf von Stauffenberg zum Hauptmann im Generalstab befördert. Während des Westfeldzugs verlieh man ihm am 31. Mai 1940 das Eiserne Kreuz 1. Klasse. Die nächsten Beförderungen (Major, Oberstleutnant) erfolgten im April 1941 bzw. im Januar 1943.

Im März 1943 wurde Stauffenberg zur bereits Ende 1942 nach Tunesien verlegten 10. Panzer-Division abkommandiert. Deren Aufgabe war es, den Rückzug von Generalfeldmarschall Erwin Rommel zu decken.

Bei einem alliierten Tieffliegerangriff am 7. April 1943 wurde Graf von Stauffenberg schwer verwundet. Er verlor das linke Auge, die rechte Hand und zwei Finger der linken Hand. Nach Lazarett-Aufenthalten in Nordafrika brachte man ihn zunächst in ein Lazarett in München, dann zur Genesung nach Lautlingen. Generaloberst Kurt Zeitzler überreichte ihm das Goldene Verwundetenabzeichen, und am 8. Mai 1943 erhielt Stauffenberg das Deutsche Kreuz in Gold.

Schon vor seiner Verwundung hatte er sich wegen der Kriegsverbrechen vom NS-Regime abgewandt. Spätestens seit der Vernichtung der 6. Armee in Stalingrad und der britisch-amerikanischen Invasion in Nordafrika im Winter 1942/43 bezweifelte er, dass der Krieg für Deutschland noch zu gewinnen sei. Trotz seines Eides auf den „Führer“ hielt er es für erforderlich, Hitler zu beseitigen, um das Blutvergießen zu beenden.

Mitte Juni 1944 wurde Claus Graf Schenk von Stauffenberg Chef des Stabes bei Generaloberst Friedrich Fromm, und am 1. Juli beförderte man ihn zum Oberst im Generalstab. Nun hatte er regelmäßig Zugang zu Hitlers Lagebesprechungen. In

Absprache mit dem als neuen Reichskanzler vorgesehenen ehemaligen Leipziger Bürgermeister Carl Friedrich Goerdeler erweiterte Stauffenberg sein Netzwerk des Widerstands, zu dem vor allem Offiziere gehörten, aber auch Zivilisten beispielsweise aus dem Kreisauer Kreis. Sein Vorgesetzter General Friedrich Olbricht billigte dies. Friedrich Fromm wusste ebenfalls von den Attentatsplänen, wollte sich den Verschwörern jedoch erst nach Hitlers Tod anschließen.

[Das Stauffenberg-Attentat vom 20. Juli 1944]

Nach dem Scheitern des Stauffenberg-Attentats, der Niederschlagung des Umsturzversuches und der Füsilierung von Oberst Claus Graf Schenk von Stauffenberg, General Friedrich Olbricht, Oberst Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und Oberleutnant Werner von Haeften wurde Stauffenbergs schwangere Witwe Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg ins Konzentrationslager Ravensbrück gebracht. Ihr fünftes Kind, die Tochter Konstanze, gebar sie am 27. Januar 1945 in einem Entbindungsbeim in Frankfurt (Oder). Berthold, Heimeran, Franz-Ludwig und Valerie lebten zu diesem Zeitpunkt bereits unter dem Familiennamen Meister in einem Kinderheim bei Bad Sachsa.

Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg starb am 2. April 2006 im Alter von zweiundneunzig Jahren in Kirchlauter bei Bamberg.

David Sternbach schrieb das Theaterstück „Stauffenberg. Die Tragödie des 20. Juli 1944“. Es wurde am 30. Mai 2004 im Schillertheater in Berlin unter der Regie von Klemens J. Brysch uraufgeführt.

Auch in einer ganzen Reihe von Filmen wird das Stauffenberg-Attentat dargestellt, so zum Beispiel in „Stauffenberg“ und „Operation Walküre. Das Stauffenberg-Attentat“.

Patrick Modiano - Place de l'Étoile
"Place de l'Étoile" ist sarkastische Parodie, tolldreiste Persiflage und facettenreiche Travestie, ein furioser, expressionistischer, einfallsreicher und virtuoser Roman, den Patrick Modiano mit Anspielungen gespickt hat.
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.