8 1/2 – Achteinhalb

8 1/2 – Achteinhalb

8 1/2 – Achteinhalb

8 1/2. Achteinhalb - Originaltitel: 8 1/2. Otto e mezzo - Regie: Federico Fellini - Drehbuch: Federico Fellini, Tullio Pinelli, Ennio Flaiano und Brunello Rondi - Kamera: Gianni Di Venanzao - Darsteller: Marcello Mastroianni, Anouk Aimée, Claudia Cardinale, Sandra Milo, Jean Rougeul, Barbara Steele u.a. - 1963; 135 Minuten

Inhaltsangabe

Der berühmte italienische Filmregisseur Guido Anselmi will mit den Dreharbeiten zu einem monumentalen Film beginnen, aber er fühlt sich ausgelaugt, misstraut seiner Kreativität. Die Arbeiter errichten bereits einen kolossalen Stahlturm in der Filmstadt. Der Produzent drängt; er will endlich ein Konzept vorgestellt bekommen. Eine Schauspielerin fragt ständig, welche Rolle ihr zugedacht sei ...
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Kritik

Federico Fellini hinterließ mit "8 1/2" ein vielschichtiges Selbstporträt, in dem Fiktion und Wirklichkeit nicht klar voneinander unterschieden werden können. Der ästhetische Reiz des Filmes beruht auf seiner geschickten Inszenierung als Film im Film.
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Der berühmte italienische Filmregisseur Guido Anselmi (Marcello Mastroianni) versucht sich in einem Kurbad von einer privaten und beruflichen Krise zu erholen. Obwohl er seine Geliebte Carla (Sandra Milo) in einem Hotel bei sich in der Nähe untergebracht hat, lädt er seine zu Hause gebliebene Frau Luisa (Anouk Aimée) ein, ihm nachzureisen. Es kommt zum Eklat.

Anselmi will mit den Dreharbeiten zu einem monumentalen Film beginnen, aber er fühlt sich ausgelaugt, misstraut seiner Kreativität. Die Arbeiter errichten bereits einen kolossalen Stahlturm in der Filmstadt. Der Produzent drängt; er will endlich ein Konzept vorgestellt bekommen. Eine Schauspielerin fragt ständig, welche Rolle ihr zugedacht sei. Sie müsse sich doch darauf vorbereiten. Ratlos geht der Regisseur von Einem zum Anderen, mit niemandem fähig, wirklich zu kommunizieren. Er sinnt über Kindheitserinnerungen nach, über sein Verhältnis zu Frauen, zur Kunst, zu Fantasie und Wirklichkeit.

Am Ende lässt Anselmi die stählerne Kulisse abbauen, ohne sie benutzt zu haben. Bekannte und Kollegen stellen sich wie bei einer Polonaise auf, und der Regisseur dirigiert sie.


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Federico Fellini hinterließ mit „8 1/2. Achteinhalb“ ein vielschichtiges Selbstporträt, in dem Fiktion und Wirklichkeit nicht klar voneinander unterschieden werden können.

Der ästhetische Reiz des Filmes beruht auf seiner geschickten Inszenierung als Film im Film: Bevor – im fiktiven Film – der Regisseur mit den Dreharbeiten beginnt, hat der Film längst angefangen; die nach ihrer Filmrolle fragende Schauspielerin spielt sie bereits, ohne es zu merken. Anselmi erkennt, dass er weder gigantische Kulissen benötigt noch eine Handlung erfinden muss. Sein Film entsteht beinahe ohne sein Zutun, indem die Kamera das Geschehen aufzeichnet.

Federico Fellini sagte von sich: „Es ist nicht meine Sache, Ordnung in das alles zu bringen. Meine eigene Welt ist verworren und wechselvoll. Ich bin ganz gewiss kein Meister im klaren Denken. Ich nehme das Recht für mich in Anspruch, mir selber zu widersprechen.“ Dabei beteuerten seine Mitarbeiter, dass er bei der Gestaltung seiner Filme nichts dem Zufall überließ (und deshalb selten außerhalb der Studios von Cinecittà drehte).

Fellini wandte sich vom Neorealismus ab. „Ich meine, dass man die Wirklichkeit nicht als Panorama einer einzigen Oberfläche sehen darf, dass es mehrere Schichten gibt und die tiefste, jene, die nur durch die Sprache der Poesie erweckt werden kann, nicht die unwirklichste ist. Realismus ist überhaupt ein schlechtes Wort. In einem gewissen Sinne ist alles realistisch. Ich sehe keinen Trennungsstrich zwischen der Vorstellung und der Wirklichkeit. Ich sehe viel Wirklichkeit in der Vorstellung.“

Diese Konzeption des scheinbar Planlosen bedeutet zugleich den Verzicht auf eine vorwärtsdrängende, den Zuschauer mitreißende Dramaturgie.

Der autobiografische Film „8 1/2“ von Federico Fellini aus dem Jahr 1963 inspirierte Maury Yeston (Musik, Songtexte) und Arthur Kopit (Buch) zu dem Musical „Nine“, das am 9. Mai 1982 am Broadway Premiere hatte, damals 729-mal aufgeführt wurde und 2003 noch einmal ins Programm genommen wurde. Aus dem Broadway-Musical machten Rob Marshall (Regie), Michael Tolkin und Anthony Minghella (Drehbuch) 2009 den Kinofilm „Nine. Die Frauen meines Lebens“.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002

Rob Marshall: Nine. Die Frauen meines Lebens

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