Ladylike

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Originaltitel: Ladylike. Jetzt erst recht! – Regie: Vanessa Jopp – Drehbuch: Gerlinde Wolf, Volker Kutscher, Christian Schnalke, nach dem Roman "Ladylike" von Ingrid Noll – Kamera: Dixie Schmiedle – Schnitt: Brigitta Tauchner – Musik: Marco Meister, Ingo L. Frenzel – Darsteller: Monica Bleibtreu, Gisela Schneeberger, Günther Maria Halmer, Horst Westphal, Paul Faßnacht u.a. – 2009; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Als der Mitsechziger Udo Winter noch einmal mit seiner sehr viel jüngeren Geliebten ein Kind gezeugt hat, will seine Ehefrau Lore sich erhängen, aber ein Hilferuf ihrer Jugendfreundin Anneliese hält sie davon ab: Deren Ehemann liegt tot am Boden. Sie trauert allerdings nicht lang um ihn, sondern genießt ihre neue Freiheit und überredet Lore, bei ihr einzuziehen. Als sie den gemeinsamen Jugendfreund Ewald einlädt, flammt die Rivalität der beiden alten Damen erneut auf – bis er Anneliese bestiehlt ...
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Kritik

"Ladylike. Jetzt erst recht!", die Verfilmung eines Romans von Ingrid Noll, ist harmlos albern. Sehenswert ist der Film nur wegen der beiden Hauptdarstellerinnen Monica Bleibtreu und Gisela Schneeberger.
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Udo Winter (Joachim Dietmar Mues) gesteht seiner Ehefrau Lore (Monica Bleibtreu) eines Tages, dass er noch einmal Vater wird: Tina, die sehr viel jüngere Geliebte des Mitsechzigers, ist schwanger. Lore will sich daraufhin erhängen, aber gerade als sie den Kopf in die Schlinge legt, klingelt das Telefon. Es ist ein verzweifelter Hilferuf ihrer Jugendfreundin Anneliese Müller (Gisela Schneeberger), mit der sie sich vor über zehn Jahren entzweite. Lore solle sofort kommen, es sei etwas Schreckliches passiert.

Fast gleichzeitig mit dem Kriminalkommissar Schröder (Paul Faßnacht) trifft Lore bei Anneliese ein. Deren Ehemann Hardy liegt tot am Boden.

Um ihre Freundin nicht allein zu lassen, übernachtet Lore bei ihr. Als sie sich am nächsten Tag verabschieden will, überredet Anneliese sie, zum Kauf des Trauerkleides mitzukommen. Lore, eine zurückhaltende ältere Dame mit guten Manieren, kann es kaum fassen, als sie begreift, dass Anneliese das Kleid im Laden stiehlt. Geschickt richtet Anneliese es so ein, dass sie und Lore die Diebstahlskontrolle mit drei jungen Frauen zusammen passieren. Als der Alarm ertönt, hält der Kaufhausdetektiv die Mädchen zurück, während die beiden alten Damen das Gebäude unbehelligt verlassen. „Alte Frauen werden nicht mehr wahrgenommen“, erklärt Anneliese ihrer Freundin.

Um Hardy trauert Anneliese nicht lang. Sie meint, sie habe lange genug Trübsal geblasen und will das Versäumte jetzt nachholen. Und darunter versteht sie nicht nur das Rauchen von Joints gegen ihre Rückenschmerzen. Lore lässt sich von ihr überreden, bei ihr einzuziehen und bringt Champagner aus dem Weinkeller ihres Mannes mit.

Allerdings besitzt Lore kein Geld, denn Udo hat offenbar vor Wochen damit begonnen, die gemeinsamen Konten leerzuräumen. Sie sucht sich deshalb einen Job. Der greise Antiquitätenhändler Walter Percy Rebhuhn (Horst Westphal), dem ihre Ähnlichkeit mit seiner verstorbenen Frau Martha auffällt, stellt sie als Aushilfsverkäuferin ein.

Ohne sich mit Lore abzusprechen, lädt Anneliese Ewald (Günther Maria Halmer) ein. In ihn waren sie beide in ihrer Jugendzeit verliebt. Und sobald er auftaucht, beginnt die Rivalität der beiden Frauen von Neuem. Ewald sonnt sich in dem Interesse, das sie ihm entgegenbringen und übernachtet bei ihnen. Verärgert darüber, dass Anneliese alles unternimmt, um sie bei Ewald auszustechen, kehrt Lore am nächsten Morgen in ihr eigenes Haus zurück.

Dort steigt sie auf einen Stuhl, um den verhinderten Selbstmord nachzuholen, aber wieder klingelt das Telefon. Diesmal klagt Anneliese, Ewald habe ihr das ganze Bargeld, den Schmuck und die Goldmünzen gestohlen.

Nachdem Anneliese auf diese Weise ihre gerechte Strafe bekommen hat, zieht Lore erneut zu ihr.

Kurz darauf lässt sie sich von Walter Percy Rebhuhn in die Oper einladen. Anschließend nimmt er sie mit in seine Wohnung und zeigt ihr wertvollen Schmuck, den er in einem ausgehöhlten Buch von William Shakespeare versteckt hat. Als er zudringlich wird, sperrt Lore sich im Bad ein. Rebhuhn rüttelt an der Türklinge, bis er vor Aufregung einen Herzanfall erleidet und tot zusammenbricht.

Daraufhin ruft Lore ihre Freundin zu Hilfe. Anneliese rät ihr davon ab, den Tod des Antiquitätenhändlers zu melden, denn möglicherweise käme sie in den Verdacht, ihn ermordet zu haben. Stattdessen wischt Anneliese alle glatten Oberflächen ab, auf denen Lore Fingerabdrücke hinterlassen haben könnte.

Am nächsten Tag taucht Kriminalkommissar Schröder bei den beiden Damen auf. Er war von Anfang an überzeugt, dass Anneliese ihren Ehemann mit einem aus Herbstzeitlosen gewonnenen Alkaloid vergiftet hatte, konnte ihr jedoch nichts nachweisen. Jetzt glaubt er sie eines Raubmordes überführen zu können, denn inzwischen wurde die Leiche von Lores Chef gefunden, und es fehlt wertvoller Schmuck.

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Von Lore unbemerkt, raubte Anneliese den Schmuck, dessen Wert auf 750 000 Euro geschätzt wird. Um ihn zu verhökern, reisen Lore und Anneliese nach Berlin und setzen sich in die Halle eines Luxushotels, in dem reiche Russen wohnen. Ostentativ trägt Lore den Schmuck.

Überraschend taucht Ewald auf und geht mit einer Russin (Anna Zhara) zur Bar. Wütend stürzt Anneliese sich auf ihn und prügelt auf ihn ein. Der Russin Elena fällt Lores Schmuck auf. Sie möchte ihn kaufen. Da lässt Anneliese von Ewald ab. Alle zusammen fahren sie mit dem Aufzug nach oben. Weil die Bodyguards Lore und Anneliese nicht in Elenas Suite lassen, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als Ewald den Schmuck anzuvertrauen. Nach kurzer Zeit kommt er zurück und übergibt ihnen ein prall gefülltes Kuvert. Angeblich sind es 250 000 Euro. Im Lift stellen Lore und Anneliese fest, dass der Umschlag nur wertloses Papier enthält. Sie durchsuchen Ewald. Offenbar betrog er auch die Russin, denn er hat nicht nur das Geld, sondern auch den Schmuck bei sich. Lore und Anneliese nehmen ihm alles ab.

Draußen läuft Ewald ihnen mit zwei Blumensträußen nach – wird jedoch beim Überqueren der Straße von einem Omnibus überfahren.

In ihrem Übermut betrinken Lore und Anneliese sich. Lore klettert schließlich in der Stahlkonstruktion der Glienicker Brücke nach oben, wo sie sich frei wie ein Vogel fühlt, und Anneliese folgt ihr. Sie verlieren beide das Gleichgewicht und stürzen ins Wasser.

Lore rettet sich ans Ufer, aber Anneliese taucht nicht wieder auf.

Niedergeschlagen lässt Lore sich von Kommissar Schröder nach Hause bringen. Gerade als sie sich zum dritten Mal eine Schlinge um den Hals legt, steht Anneliese in der Tür.

Anneliese vertraut ihrer Freundin an, ihr Ehemann sei ihr lästig geworden. „Geredet haben wir eigentlich nur noch, wenn er Sex wollte und ich nicht.“ Sie gesteht, ihn mit einer Insulin-Injektion ermordet zu haben.

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Unter dem Titel „Ladylike. Jetzt erst recht!“ verfilmte Vanessa Jopp den Kriminalroman „Ladylike“ von Ingrid Noll. Mit der literarischen Vorlage gingen die Drehbuchautoren Gerlinde Wolf, Volker Kutscher und Christian Schnalke sehr frei um: Nur die Grundzüge der Plots stimmen überein.

Die Handlung von „Ladylike. Jetzt erst recht!“ ist harmlos albern. Sehenswert ist der Film nur wegen der beiden Hauptdarstellerinnen Monica Bleibtreu und Gisela Schneeberger.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2010

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Markus Werner - Am Hang
Markus Werner hat den Roman "Am Hang" größtenteils in Dialogen geschrieben. Nach und nach werden Details sichtbar, die die Verknüpfung der Lebensgeschichte der beiden Männer (und einer Frau) deutlich werden lässt.
Am Hang

 

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.