Klaus Mann
Klaus Mann wurde am 18. November 1906 in München als zweites Kind und ältester Sohn von Thomas und Katia Mann geboren. Im Alter von siebzehn Jahren verlobte sich der Gymnasiast mit Pamela Wedekind, der Tochter des Schriftstellers Frank Wedekind, die er bei seinem Onkel Heinrich Mann („Professor Unrat“) kennen gelernt hatte. Aber die Beziehung war nicht von langer Dauer. (Pamela Wedekind heiratete 1930 den achtundzwanzig Jahre älteren Dramatiker Carl Sternheim.)
Am 13. März 1933 emigrierte Klaus Mann und hielt sich von da an in Frankreich, den Niederlanden, der Tschechoslowakei und in den USA auf. Parallel zu seiner schriftstellerischen Tätigkeit agitierte er in Essays, Zeitschriftenartikeln und öffentlichen Vorträgen gegen die Nationalsozialisten.
Vergeblich versuchte Klaus Mann 1937 in Budapest und ein knappes Jahr später in Zürich, von seiner Drogensucht geheilt zu werden. Offenbar litt er unter der übermächtigen Figur seines berühmten Vaters Thomas Mann, und möglicherweise verhielt er sich gerade deshalb so unangepasst, um sich von ihm zu distanzieren. Jedenfalls kokettierte er mit seinem engen Verhältnis zu seiner Schwester Erika, bekannte sich zu seiner – damals noch strafbaren – Homosexualität und lebte sie aus, im Gegensatz zu seinem Vater, der entsprechende Neigungen unterdrückte.
Mit der US Army, zu der er sich 1942 freiwillig meldete, obwohl er erst im September 1943 die amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt, kam Klaus Mann am 2. Januar 1944 nach Nordafrika und später nach Italien. Seine Aufgabe war es, im Rahmen der psychologischen Kriegsführung Propagandatexte für Flugblätter, Grabenlautsprecher und Rundfunksender zu verfassen.
Nach seiner Entlassung aus der US Army im September 1945 lebte er abwechselnd in Europa und in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Mehrere Suizid-Versuche scheiterten, aber am 21. Mai 1949 schluckte Klaus Mann in Cannes eine Überdosis Schlaftabletten und starb gegen Abend in der Clinique Lutétia.
Mehr über Klaus Mann erfahren Sie aus meiner ausführlichen Inhaltsangabe zu seiner Autobiografie „Der Wendepunkt“.
Klaus Mann: Bibliografie (Auswahl)
- Vor dem Leben (Erzählungen, 1925)
- Anja und Esther. Ein romantisches Stück in sieben Bildern (1925)
- Der fromme Tanz. Das Abenteuerbuch einer Jugend (1926)
- Kindernovelle (1926)
- Heute und Morgen. Zur Situation des jungen geistigen Europas (Essays, 1927)
- Revue zu Vieren (1927)
- Rundherum (1929)
- Gegenüber von China (Komödie, 1929)
- Alexander. Roman der Utopie (1929)
- Kind dieser Zeit (1932)
- Treffpunkt im Unendlichen (1932)
- Flucht in den Norden (1934)
- Symphonie Pathétique. Ein Tschaikowsky-Roman (1935)
- Mephisto (1936)
- Vergittertes Fenster. Novelle um den Tod des Königs Ludwig II. von Bayern (1937)
- Der Vulkan. Roman unter Emigranten (1939)
- Escape to Life (mit Erika Mann, 1939)
- The Other Germany (mit Erika Mann, 1940)
- The Turning Point (1942)
- André Gide and the Crisis of Modern Thought (1943)
- Der Wendepunkt (1952)
Literatur über Klaus Mann
- Renate Berger: Tanz auf dem Vulkan. Gustaf Gründgens und Klaus Mann
- Uwe Naumann: Klaus Mann (Rowohlt Bildmonographie)
© Dieter Wunderlich 2005
Klaus Mann: Mephisto
Klaus Mann: Der Wendepunkt
Klaus Mann: Der Vulkan (Verfilmung 1999)
Erika Mann (Kurzbiografie)
Gustaf Gründgens (Kurzbiografie)
Renate Berger: Tanz auf dem Vulkan. Gustaf Gründgens und Klaus Mann
Heinrich Breloer: Die Manns