Salman Rushdie

Ahmed Salman Rushdie wurde angeblich am 19. Juni 1947 in Bombay geboren. Jedenfalls wuchs der Sohn eines erfolgreichen indischen Geschäftsmanns in Bombay auf. Als er vierzehn Jahre alt war, schickten seine Eltern ihn zur Weiterbildung nach England. 1964 erwarb er die britische Staatsangehörigkeit. Nach dem Geschichtsstudium in Cambridge arbeitete er zunächst als freier Journalist und versuchte sich dann als Schriftsteller. Den Durchbruch schaffte er 1981 mit seinem Roman „Midnight’s Children“ / „Mitternachtskinder“ im Stil des magischen Realismus, den er seither beibehalten hat.

Wegen angeblich blasphemischer Passagen über den Propheten Mohammed in einer Traumszene seines 1988 veröffentlichten Romans „Satanic Verses“ („Die satanischen Verse“) verhängte der neunundachtzigjährige iranische Revolutionsführer Ajatollah Khomeini (auch: Chomeini) am 14. Februar 1989 eine Fatwa gegen Salman Rushdie, rief zur weltweiten Verfolgung des Schriftstellers auf und ließ ungeachtet der internationalen Proteste eine Prämie für seine Tötung ausloben:

„Ich setze das stolze Volk der Moslems in aller Welt davon in Kenntnis, dass der Autor des Buches ‚Die satanischen Verse‘ […] und alle an seiner Publikation Beteiligten zum Tode verurteilt sind.“ Fanatiker erhöhten das Kopfgeld im Lauf der Zeit von 150 000 auf 2,8 Millionen Dollar. Salman Rushdie wurde in England unter Polizeischutz gestellt und wechselte aus Sicherheitsgründen jahrelang immer wieder seinen Aufenthaltsort. Obwohl er sich wegen der missbilligten Passagen in seinem Roman Ende 1990 öffentlich entschuldigte, verdoppelte die Regierung in Teheran das Kopfgeld für seine Tötung im März 1991. Hitoshi Igarashi, der die „Satanischen Verse“ ins Japanische übertragen hatte, wurde ermordet; Salman Rushdies italienischer Übersetzer Ettore Caprioli und sein norwegischer Verleger William Nygaard überlebten nur knapp weitere Mordanschläge. Erst am 23. September 1998 erklärte der iranische Staatspräsident Khatami, man wolle die von Khomeini verhängte Fatwa auf sich beruhen lassen. Eine Gruppe fundamentalistischer Moslems („15. Khordad Foundation“) bedrohte Salman Rushdie allerdings kurz darauf erneut mit der Vollstreckung des Todesurteils.

Salman Rushdie war viermal verheiratet: mit Clarissa Luard (1976 – 1987), Marianne Wiggins (1988 – 1993), Elizabeth West (1997 – 2004) und Padma Lakshmi (2004 – 2007).

Als Königin Elisabeth II. Salman Rushdie im Juni 2007 zum Ritter schlug, drohten Islamisten erneut mit Anschlägen.

Salman Rushdie: Bibliografie (Auswahl)

© Dieter Wunderlich 2006 / 2012

Heinrich Böll - Die verlorene Ehre der Katharina Blum
Mit der authentisch wirkenden fiktiven Erzählung "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" protestiert der Nobelpreisträger Heinrich Böll auf eindringliche Weise gegen den Menschen verachtenden Sensationsjournalismus.
Die verlorene Ehre der Katharina Blum

 

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.