Lore Sexl und Anne Hardy : Lise Meitner
Inhaltsangabe
Kritik
Wenige Monate nachdem die Kernphysikerin Lise Meitner 1938 emigriert war, erhielt sie aus Berlin Mitteilungen über eine verblüffende Entdeckung ihrer bisherigen Kollegen Otto Hahn und Fritz Straßmann, die die gemeinsam begonnene Forschungsarbeit fortgesetzt hatten. Lise Meitner erkannte, dass es sich um Kernspaltung handelte und lieferte zusammen mit einem Neffen die erste theoretische Erklärung des Phänomens. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie entsetzt darüber, dass man sie in den USA als „Mutter der Atombombe“ feierte und 1946 zur „Frau des Jahres“ wählte, obwohl sich die Pazifistin an der Entwicklung von Kernwaffen in keiner Weise beteiligt hatte.
Hannelore Sexl und Anne Hary stellen das Leben der Physikerin Lise Meitner chronologisch und übersichtlich geordnet dar: (1) Kindheit und Jugend in Wien, (2) Berlin: Jahre der Wissenschaft, (3) Exil und Lebensabend. Da Lise Meitner darauf bedacht war, möglichst wenig über ihr Privatleben bekannt werden zu lassen, konzentriert sich die Biografie auf die Arbeit und Bedeutung der Wissenschaftlerin. Die stringente, sachliche und leicht verständliche Biografie wird durch Illustrationen, einen tabellarischen Lebenslauf, Quellenangaben und eine Bibliografie gut ergänzt. Ein Namensregister und Jahreszahlen am oberen Seitenrand erleichtern das Nachschlagen.
Über die Autorinnen:
Hannelore Sexl (*1939) promovierte in Wien über ein Thema aus der Elementarteilchenphysik. Als Mitglied der Kommission der Österreichischen Akademie der Wissenschaften für die Geschichte der Naturwissenschaften, Mathematik und Medizin beschäftigt Hannelore Sexl sich vor allem mit Radioaktivität und Kernphysik.
Anne Hary (*1965) ist seit seit dem Abschluss ihres Physik-Studiums in Aachen als Wissenschaftsjournalistin tätig.
Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2006
Textauszüge: © Rowohlt Verlag
Lise Meitner (Kurzbiografie)