Der Tote im Eis

Der Tote im Eis

Der Tote im Eis

Originaltitel: Der Tote im Eis – Regie: Nikolaus Stein von Kamienski alias Niki Stein – Drehbuch: Niki Stein – Kamera: Arthur W. Ahrweiler – Schnitt: Corina Dietz – Musik: – Darsteller: Manfred Zapatka, Kai Wiesinger, Aglaia Szyszkowitz, Benjamin Sadler, Ulrich Tukur, Marie Rönnebeck, Maxim Mehmet, Ulli Maier, Ulrich Gebauer, Hanns Zischler u.a. – 2013; 120 Minuten

Inhaltsangabe

Der reiche, 70 Jahre alte, verwitwete Bauunternehmer Karl Kress will mit seinem Sohn Mark und seinem Schwiegersohn Gregor Lucius einen Berg in den Alpen besteigen. Gregor führt in Hamburg die operativen Geschäfte der Kress AG. Mark lebt auf Kosten seines Vaters und gilt als Versager. Marks älterer Bruder gilt seit einer Bergtour vor 20 Jahren als vermisst. Während Mark und Gregor anreisen, wird in den Nachrichtensendungen über eine Korruptionsaffäre berichtet, in deren Mittelpunkt die Kress AG steht ...
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Kritik

"Der Tote im Eis" ist eine wirre Mischung aus Wirtschaftskrimi, Familiendrama und Bergsteigerfilm. Die Besetzung ist zwar erstklassig, kann aber die Schwächen des Drehbuchs nicht ausgleichen.
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Der reiche, 70 Jahre alte Bauunternehmer Karl Kress (Manfred Zapatka) bestellt seinen Sohn Mark (Kai Wiesinger) und seinen Schwiegersohn Gregor Lucius (Benjamin Sadler) zu sich auf seine Berghütte oberhalb von Lienz in Osttirol, ohne ihnen einen Grund zu nennen. Gregor, der Ehemann von Karls Tochter Verena (Aglaia Szyszkowitz), führt in Hamburg die operativen Geschäfte der Kress AG. Mark lebt auf Kosten seines Vaters und investierte in verschiedene Projekte, die allesamt scheiterten. Er gilt in der Familie als Versager.

Während Mark und Gregor anreisen, wird in den Nachrichtensendungen über eine Korruptionsaffäre berichtet, in deren Mittelpunkt die Kress AG steht. Beim Bau einer Messehalle scheint es zu illegalen Absprachen gekommen zu sein. Die Aktie bricht um 15 Prozent ein, eine Landesbürgschaft wird zurückgenommen, ein Immobilienfonds meldet Konkurs an, gegen den Banker Peter Lohman (Ulrich Gebauer) wird ein Haftbefehl erlassen, und nach dem Staatssekretär Thomas Gruber (Ulrich Tukur) fahndet die Polizei.

Mark bringt überraschend eine Frau mit – Cecilia (Marie Rönnebeck) –, von der Karl und Gregor zunächst annehmen, sie sei seine Freundin. Erst nach einer Weile stellt sich heraus, dass die beiden verheiratet sind.

Der Witwer Karl will mit Mark und Gregor eine Bergtour wiederholen, die Mark und dessen älterer Bruder Chris (Leonard Hohm) vor 20 Jahren unternahmen. Mark verstauchte sich damals einen Fußknöchel, und als Chris Hilfe holen wollte, stürzte er in eine Gletscherspalte. So heißt es zumindest. Nun, so erklärt Karl, will er versuchen, die Leiche zu finden, bevor er dazu körperlich nicht mehr in der Lage sein wird. Edgar (Maxim Mehmet), der Sohn von Karls Haushälterin und wohl auch Geliebten Theresa (Ulli Maier), hat die Tour vorbereitet und wird die Bergführung übernehmen. Cecilia Kress lässt sich nicht davon abhalten, die Männer zu begleiten, obwohl ihr alle davon abraten.

Während Theresa in ihr Dorf am Fuß des Berges zurückkehrt, machen sich die drei Männer und die Frau auf den Weg.

Karl gesteht, dass er der Staatsanwaltschaft den Tipp gab und Gregor auf die Berghütte einlud, um ihn aus der Schusslinie zu nehmen. Vermutlich weiß er auch, dass Gregor von Thomas Gruber erpresst wird. Der korrupte Staatssekretär will sich mit Hilfe des Managers zu seiner Tochter nach England absetzen.

Inzwischen trifft auch Verena in Lienz ein. Weil das Wetter keinen Hubschrauberflug zulässt, versucht sie es mit dem Auto, aber unterhalb der Hütte blockiert ein umgestürzter Baum die Schotterstraße. Unweit von der Stelle steht ein Bildstock für ihre Mutter Greta (Julia Horvath), die hier bei einem Unfall ums Leben kam. Den Rest des Weges legt Verena zu Fuß zurück.

In der Hütte taucht bald darauf auch der flüchtige Thomas Gruber auf, der mit weiteren Enthüllungen droht, falls Gregor ihm nicht hilft. Verena schläft mit ihm. Am nächsten Morgen taucht Gregor auf, der unterhalb des Berggipfels umkehrte und allein zur Hütte zurückging.

Karl verrät seiner Schwiegertochter, dass er nicht an Chris‘ Tod glaubt. Er habe ihn gesehen, sagt er, bei einer Zwischenlandung in Paris, als er nach Brasilien flog, wo das Unternehmen einen Staudamm baute. Doch als er hört, dass zwei soeben von der Bergwacht gerettete Japaner am Gletscher auf der anderen Seite des Berges eine Leiche gesehen haben könnten, will er zu der angegebenen Stelle. Während Edgar hilft, die Japaner ins Tal zu bringen und auch Cecilia mitnimmt, gehen Karl und Mark allein weiter.


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Thomas Gruber verlässt die Berghütte. Hinter dem umgestürzten Baumstamm stößt er auf Verenas Auto. Der Schlüssel steckt. Beim Versuch, den Wagen zu wenden, stürzt er einen Abhang hinunter. Theresa entdeckt das Wrack und alarmiert den Rettungsdienst, aber der Staatssekretär stirbt im Krankenwagen.

Theresa hat einen Brief für Verena dabei, den Karl ihr kurz vor der Ankunft von Mark und Gregor gab. Darin steht, dass er an Alzheimer erkrankt sei und deshalb noch alles regeln wolle. Verena ahnt ebenso wie Theresa, dass er nicht mehr vom Berg zurückkommen wird.

Erst jetzt klärt sie ihren Ehemann darüber auf, dass sie und Mark ihrem älteren Bruder Chris dabei halfen, dem herrschsüchtigen Vater zu entfliehen. Der tödliche Unfall war fingiert. Verena gesteht Gregor auch, dass sie ihn nicht aus Liebe heiratete, sondern weil ihr Vater ihn wegen des Unternehmens als Schwiegersohn wollte.

Mark geht beim Abstieg durch den Gletscher voran. Im Nebel sieht er nur ein paar Meter weit. Plötzlich merkt er, dass er das Seil leer hinter sich herzieht: sein Vater hat sich ausgeklinkt.

Karl findet die von den Japanern erwähnte Leiche. Aber es ist die einer Frau.

Edgar bringt schließlich Cecilia zur Hütte zurück. Dann hilft er, Mark trotz des schlechten Wetters mit dem Hubschrauber aus dem Gletscher zu bergen. Karl bleibt verschollen.

Gregor wird festgenommen.

Der Geschäftspartner Dr. Lutz Conrad (Hanns Zischler) kommt nach Lienz. Verena nimmt an, dass er Insolvenz anmelden und sie ihre Anteile am Bauunternehmen verkaufen müsse. Aber Conrad kündigt einen amerikanischen Investor an. Der trifft kurz darauf mit einer Privatmaschine ein: Es ist Chris.

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„Der Tote im Eis“ ist eine wirre Mischung aus Wirtschaftskrimi, Familiendrama und Bergsteigerfilm. Zwischendurch glaubt man, sich in eine Rosamunde-Pilcher-Verfilmung verirrt zu haben. Statt eine spannende Handlung zu entwickeln oder sich zum Beispiel auf ein Porträt des Patriarchen zu konzentrieren, springt Niki Stein (eigentlich: Nikolaus Stein von Kamienski) ständig zwischen verschiedenen Schauplätzen und Handlungssträngen hin und her, ohne dass die triviale Geschichte in allen Teilen nachvollziehbar wird. Die Besetzung von „Der Tote im Eis“ ist zwar erstklassig, kann aber die Schwächen des Drehbuchs nicht ausgleichen.

Die Dreharbeiten für „Der Tote im Eis“ fanden in den Kärntner Alpen statt.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2013

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