Stefano Benni : Der schnellfüßige Achilles

Der schnellfüßige Achilles
Originalausgabe: Achille piè veloce Giangiacomo Feltrinelli Editore, Mailand 2003 Der schnellfüßige Achilles Übersetzung: Moshe Kahn Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2006 ISBN 3-8031-3200-2, 266 Seiten
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Ulysses arbeitet als Verlagslektor. In seinen Träumen wird er von den Autoren der noch nicht veröffentlichten Texte heimgesucht. Eines Tages nimmt ein gewisser Achilles Kontakt mit ihm auf. Achilles leidet unter dem De-Curtis-Syndrom und kann nichts außer Kopf und Händen bewegen. Deshalb sitzt er in einem Rollstuhl mit allen technischen Schikanen und kommuniziert über einen Computer. Mit Hilfe des Lektors will er einen Roman schreiben ...
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Kritik

Die flotte Sprache, ein absonderliches Figuren-Ensemble, aberwitzige Situationen und absurd-komische Darstellungen mit Comic-Elementen machen den Roman "Der schnellfüßige Achilles" von Stefano Benni zu einem unterhaltsamen Leseabenteuer.
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Der Mann mit den Büchern unter dem Arm ging aus dem Haus, und die Welt war nicht da.
Er blickte genauer hin und sah, dass es sie zwar noch gab, doch ein dichter Nebel hielt sie verborgen, vielleicht um sie vor irgendeiner Gefahr zu schützen. Es war die übliche Welt. (Seite 7)

Unter einem Schutzdach am Straßenrand stehen verschiedene Leute:

Ein alter Mann mit einer Aktentasche und einem Knirps, der sich zwar schon seit über einem Monat nicht mehr öffnen ließ, den er aber liebgewonnen hatte. Eine Frau mit einem Fuchskragen und einer Katze im Käfig. Ein distinguierter Herr mit einem steifen Koffer, der nicht richtig zuging. Ein Filipino, der in Wirklichkeit ein Thailänder war. (Seite 8)

[…] aus der Kurve einer leicht abschüssigen Straße tauchte der Lindwurm auf. Mit gelben Augen die Nebelwand durchbohrend, näherte er sich mit dem schwankenden Haupt eines Ungeheuers seinen Opfern […]
Er riss nicht ein, sondern drei Mäuler auf. Mit zweien verschluckte er die Opfer, aus dem dritten spie er das offensichtlich Durchgekaute und Verdaute wieder aus. Schlagartig verschloss er die Schlünde und stob mit sattem Schnauben davon.
Ein blondes Mädchen lief ihm nach, mit wehenden Zöpfen und dem Ranzen über der Schulter, schreiend, mit einem für ihr Alter unglaublichen Mut. Sicher hatte es im Maul des Ungeheuers den Vater oder die Mutter verschwinden sehen oder einen Schulkameraden, furchtlos warf sie sich gegen die Seite des Lindwurms und schlug mehrere Male mit der Faust auf ihn ein.
Das Ungeheuer blieb stehen, riss das hintere Maul auf und verschlang das kühne, herrliche Kind. (Seite 9)

Mit dieser Szene beginnt der Roman „Der schnellfüßige Achilles“ von Stefano Benni. Der fünfunddreißigjährige Lektor Ulysses („Lello“) Isolani fährt morgens mit dem Linienbus 13 zum Verlag. Unterwegs nickt er ein, denn er kann nachts nicht schlafen: Ulysses leidet unter Insomnia pistoria, einer typischen Bäckerkrankheit. Die muss er von seinem Vater geerbt haben. Der war Bäcker.

In seinen Träumen wird Ulysses von den Autoren der Manuskripte – Ulysses nennt sie Skriptmanuse – heimgesucht, die er noch nicht gelesen hat. Auch Franz Kafka verbündet sich mit den Schriftstellern, die auf eine Veröffentlichung ihrer Werke warten.

Erst an der Endhaltestelle wacht Ulysses wieder auf. Dort setzt er sich auf die Bank unter dem Schutzdach für die Fahrgäste und wartet auf einen Bus in der Gegenrichtung. Ein Mischlingshund beschnuppert ihn. Dessen Frauchen meint:

„Fantomas ist ein ganz besonderer Hund. Ihm fehlt nur noch die Sprache.“ (Seite 20)

Und sie erzählt Ulysses, dass ihr Ehemann Aldo das Tier darauf abgerichtet hatte, nichts, auch kein Fleisch, vom Tisch zu holen. Eines Tages rief sie ihren Mann, der vor dem Fernseher saß, zu Tisch. Er antwortete nicht. Als sie sich umdrehte, sah sie, wie Fantomas das für Aldo bestimmte Kotelett fraß.

„Ich gehe ins Nebenzimmer, und da sitzt mein Mann mit schiefem Mund vor dem Fernseher, mausetot. Ein Gehirnschlag. Ist Ihnen die Intelligenz von Fantomas aufgegangen? Er hatte begriffen, dass mein Mann das Kotelett nicht mehr essen würde.“ (Seite 21)

Sie will dem Lektor ein Manuskript mit dem Titel „Mein Leben mit Fantomas“ aufdrängen. Auch Fantomas apportiert plötzlich eine Diskette, denn er hat ebenfalls ein Buch geschrieben. Zum Glück wacht Ulysses an dieser Stelle wieder auf: Er war erneut eingeschlafen.

Unter den Skriptmanusen, die er zu bearbeiten hat, findet er einen Brief. Ein gewisser Achilles bittet um seinen Anruf. Als Ulysses die angegebene Nummer wählt, meldet sich eine Frau, offenbar die Mutter von Achilles. Sie kann sich gar nicht vorstellen, wie ihr Sohn einen Brief geschrieben haben soll, weist Ulysses darauf hin, dass Achilles schwer krank sei und fordet ihn auf, das alles rasch zu vergessen. Stattdessen fährt Ulysses zu der Adresse. In dem Palazzo öffnet ihm eine Frau um die sechzig, Marina Pelagi, die Mutter von Achilles. Sie lässt den Besucher ein und erklärt ihm, das könne sie nur tun, weil ihr zweiter Sohn, Phoebus, nicht zu Hause sei. In einem abgedunkelten Zimmer stößt Ulysses auf Achilles.

Das blaue Licht erhellte ein Gesicht, das der göttliche Bildhauer entweder nur zur Hälfte gemacht oder wütend zu Boden geschmettert hatte. (Seite 68)

Der knapp Dreißigjährige sitzt in einem Rollstuhl der Firma Xanthos mit allen technischen Schikanen. Er leidet unter dem De-Curtis-Syndrom (SDC) und kann nichts außer Kopf und Händen bewegen. Weil er auch Schwierigkeiten mit dem Sprechen hat, kommuniziert er vorwiegend über den Bildschirm des vor ihm stehenden Computers. Nach der letzten Schädel-Operation lag er ein halbes Jahr lang im Wachkoma.

Bei der letzten Operation vor einigen Jahren perfektionierte die Ignoranz der Menschen die göttliche Grausamkeit. (Seite 72)

Ungeniert sagt Achilles seinem Besucher:

Bevor Sie hierhergekommen sind, habe ich onaniert, ohne jede Fantasie, um Spannung abzubauen. Das tue ich oft. (Seite 73)

Er habe seinen sadistischen Krankenpfleger Ajax bestochen, den Text des Briefes an Ulysses auszudrucken und das Schreiben einzuwerfen, erzählt Achilles. Er will nämlich ein Buch schreiben und benötigt dazu die Hilfe des Lektors, der ihm vor allem mehr über das „Mädchen vom Meer“ erzählen soll, das in „Groteske Geschichten“ vorkommt, dem einzigen Buch, das Ulysses selbst geschrieben hat. Das „Mädchen vom Meer“ heißt in Wirklichkeit Pilar María („Patinha“) Penelope und ist die Freundin von Ulysses. Die sechsundzwanzigjährige Latinoschönheit – ihr Vater war ein kommunistischer chilenischer Lehrer, ihre Mutter stammte aus Kolumbien – war vor sechs Jahren nach Italien gekommen. Sie studiert Kunstgeschichte und arbeitet als Verkäuferin in einem Supermarkt („Shop Eden“).

Achilles möchte wissen, wie Pilar aussieht und fragt auch nach obszönen Details. Als Ulysses daran Anstoß zu nehmen scheint, versucht er ihm seine Vulgarität zu erklären:

[…] ich bin niemals Kind gewesen, ich habe keine unanständigen Wörter mit meinen gleichaltrigen Freunden sagen können, so wie du. Oder durchs Schlüsselloch die Kusine beim Pinkeln beobachten […] Ich hab‘ mich immer alleine im Dreck meiner Gedanken wälzen müssen. Ich sollte mein Hundegesicht hinnehmen und in aller Stille onanieren […] (Seite 99)

Achilles träumt davon, „einen Schwanz wie ein Fernrohr“ (Seite 120) zu haben; den würde er dann mit einer angebundenen kleinen Telekamera zum Fenster hinunterlassen.

Bald nach seinem ersten Besuch bei Achilles erhält Ulysses eine E-Mail mit dem Anfang des Romans, an dem der Gelähmte nun arbeitet. Er handelt vom Chefarzt einer exklusiven Privatklinik, Professor Lello Pistori, der mit Pilar de Patoreal, einer reichen Erbin aus Südamerika, verheiratet ist, aber Gerüchten zufolge ein Verhältnis mit seiner hübschen Sekretärin Briseis haben soll. Angeblich trieben die beiden es sogar in der Röhre eines Computertomographen. Unter den Patienten befindet sich der großartige Formel–1-Rennfahrer Jean Achilles, der seit einem schweren Unfall in Monte Carlo nur noch Kopf und Hände bewegen kann. Seine Augen lassen noch immer erkennen, warum ihn die Frauen bis zu seiner Verkrüppelung als Sexsymbol vergötterten. Eines Tages kommt Pilar zu ihm ins Krankenzimmer.

Mit typischer Latinohingabe stürzte sie sich auf Achilles und knöpfte ihm die Hose auf. Achilles war berühmt für seine schnellen Starts, und in weniger als einer Sekunde hob sich der gefeierte Kolben, um den herum Pilars Mund zu tanzen anfing […]
Dann nahm Pilar den Geliebten in ihre Arme, hob ihn mit selten gekannter Kraft hoch und legte ihn aufs Bett, immer noch mit steifem Schwanz. Wendig kletterte sie auf den Schrank, und von dort sprang sie mit unglaublicher Genauigkeit so auf ihn, dass sie eine blitzschnelle Sodomie erreichte.
[…] Sie war nicht nur schön, sondern auch pervers und voller Fantasie. Jean Achilles vervielfachte, wenn irgend möglich, die Kraft seiner Erektion, und die beiden waren inzwischen nur mehr wenige Zentimeter vom ersehnten Einschlag entfernt, als die Tür aufging und Professor Lello mit vierundzwanzig Ärzten und Krankenpflegern erschien.
„Und das“, sagte er, „sind unsere neuen Rehabilitationstechniken.“
Alle lachten. Was für eine Klasse dieser Professor doch hatte, auch noch in derartigen Augenblicken. (Seite 222ff)

Im Verlag fragt Ulysses die Sekretärin Circe, die einen aufregend kurzen Minirock trägt, höflich nach ihrem Verlobten.

Angesichts der Äußerung „soll er doch krepieren, dieses Arschloch“ begriff er, dass das Verhältnis einen Sprung bekommen hatte. (Seite 86)

Unter dem Vorwand, einen anderen Drucker holen zu müssen, geht er mit Circe ins Lager, wo sie ihr Höschen auszieht und sich mit gespreizten Beinen auf ein Kopiergerät legt.

Sie sagte nichts von der Art wie: Nimm mich, fotokopier mich, fick mich, doch Ulysses, der vielgewandt war, begriff. (Seite 138)

Durch das Liebesabenteuer kommt Ulysses zu spät zu Achilles, der größten Wert auf Pünktlichkeit legt. Als Ulysses ein Glas Fruchtsaft getrunken hat, offenbart Achilles ihm, es habe den Inhalt von sechs Ampullen Medèn (Phenolbarbithyl) enthalten: eine tödliche Dosis! Das sei die Strafe für das Zuspätkommen.

In Kürze wirst du dich nicht mehr bewegen können. Dann wirst du sein wie ich. Du wirst erleben, was es bedeutet, die Hände nicht vors Gesicht heben zu können, um einen Schlag abzuwehren, nicht fliehen, nicht reagieren zu können. (Seite 144)

Er habe bereits vier vermeintliche Freunde umgebracht und außerdem seinen Vater von der Terrasse gestoßen, behauptet Achilles. Ulysses spürt die Wirkung des Pharmakons. Erst nach einer Weile gibt Achilles zu, dass er nicht Medèn, sondern sechs Dosen Abführmittel und zwanzig Tropfen Valium in den Fruchtsaft gemischt hatte. Dann schickt er Ulysses aber auch noch in die falsche Richtung zur Toilette.

Als Pilar ihren Job im „Shop Eden“ verliert, bewirbt sie sich in der Disko „Daedalus“ als Tänzerin.

„Mit zwei, drei Wackeleien zahle ich meine [Studien-]Gebühren.“ (Seite 87)

Obwohl dieses Vorhaben dem eifersüchtigen Ulysses gar nicht gefällt, schaut er sich den Tanzwettbewerb an. Nach dem Finale kann die Jury sich angeblich nicht zwischen Pilar und einem Mädchen namens Chryseis entscheiden. Deshalb sollen die beiden noch einmal mit einem Striptease gegeneinander antreten. Ulysses protestiert vergeblich und meint, seine Freundin werde sich auf keinen Fall ausziehen, aber da steht sie schon auf dem Podest vor dem Publikum. In seiner Not lügt Ulysses, eine Bande Jugendlicher verkratze gerade die vor der Disko geparkten Autos. Alle stürzen hinaus, und die Veranstaltung wird abgebrochen.

„Hättest du dich ausgezogen?“, fragte Lello.
„Du wirst es nie erfahren“, sagte Pilar und küsste ihn schweißgebadet. (Seite 160)

Ulysses und Pilar fahren nach Hause und lieben sich „bis zum frühen Morgen, das heißt fünfundvierzig Minuten lang“ (Seite 162).

Achilles‘ Bruder Phoebus ist Präsident der Jungen Unternehmer Celesti, verfügt über gute Beziehungen zu einflussreichen Politikern und kann damit rechnen, in Kürze den Vorsitz im Vorstand der Crepa-Bank zu übernehmen. Er will Achilles in einem Heim unterbringen und den Palazzo verkaufen. Als er einige Interessenten – darunter auch Dr. Paris Dardani, den Arzt, der Achilles behandelt – zu einem Abendessen einlädt, will er seinen Bruder in dessen Zimmer einsperren, damit er die Gäste nicht mit seinem Aussehen erschreckt. Die Mutter erreicht, dass die Tür nicht abgesperrt wird und Ulysses Achilles Gesellschaft leisten darf. Allerdings müssen die beiden versprechen, den ganzen Abend im Zimmer zu bleiben. Als jedoch der Strom ausfällt, besteht Achilles darauf, die Gelegenheit zu nutzen und den Gästen unbemerkt zuzuhören. Widerstrebend lässt Ulysses sich darauf ein, aber er kommt im Flur versehentlich an den Joystick, mit dem der Xanthos-Rollstuhl gesteuert wird, und der rast mit Höchstgeschwindigkeit los, ins Esszimmer hinein, zertrümmert einen Servierwagen und schleudert gegen den sorgfältig gedeckten Tisch.

Valerios („Vulcanus“), der Inhaber des Forge-Verlags, sucht verzweifelt nach einem Käufer. Er muss die Sekretärin Circe entlassen und klagt gegenüber seinem Lektor Ulysses:

„Ich habe gerade meine Videospielebibliothek von Playstation und Innuendo verkauft. Nie hätte ich gedacht, dass ich so tief sinken könnte.“
„An wen hast du sie verkauft?“
„An den Sohn eines Freundes von mir, ein fürchterlicher Spekulant von elf Jahren.“
„Du spielst mir doch was vor oder?“
„Leider nicht“, sagte Vulcanus, „ich habe nicht einmal mehr Geld für Zigaretten.“ (Seite 204)

Bei seinem nächsten Besuch erfährt Ulysses von Marina Pelagi, dass Achilles aufgrund des Vorfalls beim Abendessen nun endgültig in ein Heim gebracht werden soll. Deshalb ist Ulysses überrascht, seinen Freund in guter Laune anzutreffen. Achilles hat den Roman fertig geschrieben und wünscht sich, dass Ulysses ihn unter seinem eigenen Namen veröffentlicht. Außerdem zeigt er ihm drei Ampullen Medèn. Ulysses soll das Pharmakon in eine Spritze aufziehen und Achilles damit töten. Schon bei ihrer ersten Begegnung hatte Achilles seinen Suizid angekündigt:

„Doch ich fliege davon, ich, der schnellfüßige Achilles.“ (Seite 97)

Statt die Bitte seines Freundes zu erfüllen, rennt Ulysses davon, ohne sich zu verabschieden. Erst auf der Straße merkt er, dass er das Skriptmanus und zwei der Ampullen bei sich hat. Die Ampullen wirft er auf den Boden und zertritt sie. Den Roman liest er zu Hause und gibt ihn dann auch Vulcanus.

Währenddessen wird Pilar von der Polizei vorgeladen. An ihrer Stelle geht Ulysses zur Quästur.

„Signorina Pilar?“, rief der blondhaarige Polizist.
„Das bin ich“, sagte Ulysses […]
„Das heißt, ich habe eine Vollmacht.“ (Seite 240)

Kommissar Aeneas Colantuono weist Ulysses darauf hin, dass Pilar vor sechs Jahren ihrem Antrag auf eine Aufenthaltsgenehmigung in Italien eine gefälschte Immatrikulationsbescheinigung der Kunstakademie beigefügt hatte. Außerdem wurde sie kürzlich bei einer gewerkschaftlichen Demonstration vor dem „Shop Eden“ fotografiert. Es gebe nur eine Möglichkeit, Pilar vor der Ausweisung zu bewahren, meint Colantuono: Wenn Ulysses sich verpflichte, das von einhundertachtzig Verlagen abgelehnte Buch „Erinnerungen vom Katheder. Tagebuch einer Unbescholtenheit“ seines Vaters Professor Vergil Colantuono zu veröffentlichen, werde er das belastende Dokument aus dem Dossier über Pilar verschwinden lassen.

Im Verlag wundert Ulysses sich, dass Circe wieder an ihrem Platz sitzt. Vulcanus empfängt ihn begeistert: Er hat inzwischen das Skriptmanus gelesen, von dem er annimmt, dass Ulysses es schrieb. Und er ist begeistert! Um das Buch veröffentlichen zu können, ist der Verlag Rossomio bereit, den bankrotten Forge-Verlag zu übernehmen. Vulcanus wird endlich seine finanziellen Sorgen los. Ulysses stellt allerdings eine Bedingung: Nur wenn zugleich „Erinnerungen vom Katheder“ von Vergil Colantuono gedruckt wird, erteilt er seine Zustimmung zur Publikation.

Als Ulysses wieder nach seinem Freund sehen will, wird gerade dessen Xanthos-Rollstuhl verladen. Marina Pelagi bestätigt seine Befürchtung, dass Achilles tot ist. Ob er aufgrund eines Anfalls starb oder sich – vielleicht mit Unterstützung seiner Mutter – das Leben nahm, bleibt offen.

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„Der schnellfüßige Achilles“ spielt in der Regierungszeit Benito Mussolinis (1922 – 1943) in einer italienischen Stadt. Es ist die Geschichte einer Männerfreundschaft unter außergewöhnlichen Umständen. Zart besaitete Leserinnen und Leser werden sich an schrillen Szenen stoßen, die aus derben Masturbationsfantasien stammen könnten. Auch der Fäkalbereich wird nicht ausgespart. Aber die flotte Sprache, ein absonderliches Figuren-Ensemble, aberwitzige Situationen und absurd-komische Darstellungen mit Comic-Elementen machen den Roman „Der schnellfüßige Achilles“ von Stefano Benni zu einem unterhaltsamen Leseabenteuer.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2006
Textauszüge: © Verlag Klaus Wagenbach

Stefano Benni: Von allen Reichtümern

Peter Prange - Die Rose der Welt
Peter Prange verknüpft in "Die Rose der Welt" historische Tatsachen und das Thema Freiheit der Wissen­schaf­ten mit einer fiktiven, farbigen und konfliktreichen Geschichte, die er im ständigen Wechsel zwischen den Handlungssträngen chronologisch entwickelt.
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