Anja Klabunde : Magda Goebbels

Magda Goebbels
Magda Goebbels C. Bertelsmann Verlag 1999
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Magda Behrend wurde katholisch erzogen und schwärmte in ihrer Jugend für den Zionismus. Von 1921 bis 1929 war sie mit dem Industriellen Günther Quandt verheiratet. 1930 lernte sie Joseph Goebbels kennen, und im Jahr darauf wurde sie seine Frau. Als das Dritte Reich zusammenbrach, tötete sie ihre sechs Kinder und dann sich selbst.
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Kritik

Die Biografie von Anja Klabunde über Magda Goebbels ist eine stilistisch gelungene und beinahe wie ein Roman zu lesende "Annäherung an ein Leben".

Am 22. April 1945 zieht Joseph Goebbels mit seiner Familie in den „Führerbunker“ unter der zerbombten Reichskanzlei in Berlin. Einen Tag nach dem Suizid Hitlers, am 1. Mai 1945, gibt Magda Goebbels ihren sechs Kindern ein Schlafmittel und vergiftet sie dann in ihren Betten. Kurz nach 22 Uhr steigen Joseph und Magda Goebbels sorgfältig gekleidet die Wendeltreppe hinauf. Sie sprechen kein Wort. Im Freien zerbeißen sie Zyankali-Ampullen, und ein SS-Offizier schießt beiden in den Hinterkopf. Dann werden die Leichen angezündet.

Anja Klabunde schildert das Leben Magda Goebbels‘ in fünfunddreißig kurzen Kapiteln. Sie kleidet die nackten Fakten in die Darstellung plausibler Szenen und erzielt damit eine besondere Spannung, ohne in einen historischen Roman „abzugleiten“. Die allgemeine zeitgeschichtliche Entwicklung erschließt sich aus Abschnitten, die Anja Klabunde so unaufdringlich einstreut, dass „Magda Goebbels. Annäherung an ein Leben“ an keiner Stelle wie ein Lehrbuch wirkt.

Obwohl die in Paris lebende Autorin nicht jedes Detail zuverlässig widergibt und mehr oder weniger nur auf das zurückgreift, was Hans-Otto Meißner zwei Jahrzehnte vor ihr zusammentrug bzw. Magda Goebbels’ Mutter Auguste Behrend nach dem Krieg in einer Illustrierten veröffentlichte, halte ich ihr Buch für lesenswert, weil es stilistisch gelungen ist.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002

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