Detlef Brennecke : Tania Blixen
Inhaltsangabe
Kritik
Karen / Tania Blixen (Kurzbiografie)
In seiner Darstellung beschränkt Detlef Brennecke sich nicht auf das Leben von Karen bzw. Tania Blixen, sondern er unterrichtet uns auch über ihre Vorfahren und geht dabei bis ins 17. Jahrhundert zurück. Dabei übertreibt er ein wenig: Der Teil des Buches, in dem es um die Genealogie geht, ist mit Fakten und Daten überladen. Außerdem wird die Lesbarkeit des Buches durch einen ambitionierten Stil mit geschraubten Formulierungen erschwert. Hier sind zwei Beispiele:
Dinus … so vielsagend die Fügung ist, dass der Stammvater der Dinesens – obendrein in verballhornter Form – den Namen der Maskengottheit Dionysos trug, so wenig ist von jenem Mann zu berichten. Seine Gestalt bleibt im Dämmerschein der frühen Historie verborgen und ist dort lediglich im Rückschluss auszumachen. (Seite 9)
Wie trefflich hatte es sich da gefügt, dass Mary Lucinde Westenholz gleich nach der Hochzeit ihrer Jüngsten auf das gut Folehave umgesiedelt war, knapp eine Stunde Fußwegs von Rungstedlund entfernt. Gestützt auf die ledige Tochter Mary Bess und zum Frommen der unter so peinlichen Umständen vom Kreuz der Männlichkeit erlösten Tochter Ingeborg konnte sie frischauf ein neues, ein Groß-Matrup errichten, einen Hag – wohlgemerkt – der Fürsorge und Nächstenliebe, indessen auch der Gottesfurcht und Sittenstrenge. (Seite 22)
Abgesehen von diesen Kritikpunkten vermittelt die Monografie über Tania Blixen ein facettenreiches und lebendiges Bild der Persönlichkeit und ihres nicht alltäglichen Lebens. Der Text und 459 Anmerkungen zeugen von den profunden Kenntnissen des Autors. Detlef Brennecke geht chronologisch vor und beschäftigt sich an den passenden Stellen sowie in einem Kapitel mit dem Titel „Penisneid und Pyramiden“ auch mit dem literarischen Werk von Tania Blixen.
Wie bei allen Rowohlt Monografien finden wir im Anhang u. a. eine Zeittafel, eine Bibliografie und ein Namensregister.
Detlef Brennecke (* 1944) studierte in Frankfurt am Main Skandinavistik, Germanistik und Anglistik. 1977, fünf Jahre nach der Promotion, wurde er Dozent für Skandinavistik, und 1980 erhielt er den Professorentitel. Er veröffentlichte Bücher über Sven Hedin (1986), Emil Stumpp (1988), Fridtjof Nansen (1990), Roald Amundsen (1995) und beispielweise Titel wie „Von Strindberg bis Lars Gustafsson“ (1989) und „Von Tegnér bis Tanströmer“ (1991).
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Inhaltsangabe und Rezension:
© Dieter Wunderlich 2008
Textauszüge: © Rowohlt
Karen / Tania Blixen (Kurzbiografie / Bibliografie)