Jung Chang und Jon Halliday : Mao

Mao
Originalausgabe: Mao. The Unknown Story, 2005 Mao Das Leben eines Mannes Das Schicksal eines Volkes Übersetzung: Ursel Schäfer, Heike Schlatterer, Werner Roller Karl Blessing Verlag, München 2005 896 Seiten
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Während Jung Chang sich in ihrer Jugend für Mao Zedong begeisterte, beschuldigt sie ihn jetzt, für den Tod von Millionen Chinesen verantwortlich zu sein. Jeden Idealismus spricht sie ihm ab; dem gewissenlosen Egomanen sei es nur um Macht und Destruktion gegangen. Der Mao Zedong, den Jung Chang und Jon Halliday in ihrer Biografie porträtieren, war ein zynischer, missgünstiger, intriganter, egomanischer und sexbesessener Despot.
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Kritik

12 Jahre lang sammelte das Ehepaar Jung Chang und Jon Halliday Material über Mao Zedong. Sie recherchierten in Archiven und befragten zahlreiche Zeitzeugen in der Volksrepublik China. Das Ergebnis dieser gründlichen Arbeit ist die bisher umfassendste Biografie über Mao Zedong, in der auch viele Legenden widerlegt werden.

1991 veröffentlichte die seit 1978 in London lebende chinesische Schriftstellerin Jung Chang ihren Debütroman „Wilde Schwäne“ über ihr Leben, das ihrer Mutter und das ihrer Großmutter. „Wilde Schwäne“ spiegelt die dramatischen Umwälzungen in der chinesischen Politik und Gesellschaft im Verlauf der drei Generationen. Der Roman wurde in dreißig Sprachen übersetzt und in mehr als zehn Millionen Exemplaren verkauft.

Zwölf Jahre lang sammelte die Bestseller-Autorin zusammen mit ihrem Ehemann, dem britischen Historiker Jon Halliday, Material über den Gott ihrer Jugend: Mao Zedong. Sie recherchierten in Archiven und befragten zahlreiche Zeitzeugen in der Volksrepublik China. Das Ergebnis dieser gründlichen Arbeit ist die bisher umfassendste Biografie über Mao Zedong, in der auch viele Legenden widerlegt werden.

Während Jung Chang in ihrer Jugend Mitglied der „Roten Garden“ war und sich für Mao Zedong begeisterte, beschuldigt sie ihn jetzt, für den Tod von Millionen Chinesen verantwortlich zu sein und mehr Schuld auf sich geladen zu haben, als Hitler und Stalin. Maos Rolle beim Aufbau der Kommunistischen Partei Chinas hält Jung Chang für marginal,
und sie behauptet, er sei ohnehin allenfalls ein halbherziger Kommunist gewesen. Jeden Idealismus spricht sie ihm ab. Dem gewissenlosen Egomanen ging es nur um Macht und Destruktion („Menschen wie ich sehnen sich nach seiner Zerstörung“). Im Gegensatz zu der Legende, die er sich in seinem Personenkult zulegte, verachtete er die Massen. Die legendäre Schlacht an der Brücke über den Dadu in Sichuan während des Langen Marsches entlarvt Jung Chang als Propaganda-Erfindung. Überhaupt habe Mao Zedong seine Anhänger auf dem Langen Marsch keineswegs angeführt, sondern über weite Strecken sei er in einer Sänfte hinterhergetragen worden. Der Mao Zedong, den Jung Chang und Jon Halliday in ihrer Biografie porträtieren, war ein zynischer, missgünstiger, intriganter und sexbesessener Despot.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2005

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