Brigitte Endres, Alexandra Junge : Paul und der fabelhafte Herr Plümo

Paul und der fabelhafte Herr Plümo
Paul und der fabelhafte Herr Plümo Originalausgabe: Tulipan Verlag, Berlin 2010 Text: Brigitte Endres Bilder: Alexandra Junge ISBN: 978-3-939944-49-2, 50 Seiten
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Ausgerechnet an einem Abend, an dem Paul müde ist und schlafen möchte, weil er den ganzen Nachmittag erfolglos darüber nachgedacht hat, was er in einem Schulaufsatz mit dem Titel "Ein unglaubliches Erlebnis" schreiben soll, liegt ein kleiner fremder Mann in seinem Bett und schnarcht. Nachdem Paul ihn aufgeweckt hat, schlägt Herr Plümo – so heißt der seltsame Fremde – eine Spritztour mit einem roten Spielzeugauto vor. Was Paul nun erlebt, reicht für drei Schulaufsätze ...
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Kritik

"Paul und der fabelhafte Herr Plümo" ist ein empfehlenswertes Kinderbuch. Brigitte Endres erzählt die turbulente Geschichte stringent, mit vielen fantasievollen Einfällen und einer guten Portion Sprachwitz. Das ist spannend und unterhaltsam.
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Paul ist schlechter Laune, weil er einen Schulaufsatz mit dem Titel „Ein unglaubliches Erlebnis“ schreiben soll. Den ganzen Nachmittag saß er vor einem leeren Blatt Papier, aber es fiel ihm nichts ein. Jetzt, am Abend, ist er müde und möchte schlafen. Aber da liegt ein kleiner Mann mit einem gewaltigen Schnurrbart und einer Baskenmütze in seinem Bett und schnarcht. Missmutig stupst Paul ihn an, bis er aufwacht und fragt: „Wer bist du denn?“ Dabei hätte Paul erst einmal eine Erklärung des Fremden erwartet. Der stellt sich schließlich vor; er heißt Viktor Plümo.

Nach einer Weile rückt Herr Plümo zur Seite und macht Paul Platz im Bett. Aber der Junge kann nicht schlafen, denn er muss darüber nachdenken, warum der merkwürdige Mann in seinem Bett liegt. Also stehen sie beide auf. Erst jetzt bemerkt Paul, dass Herr Plümo im Bett die Schuhe angelassen hat. Darauf angesprochen, meint der seltsame Besucher, Paul solle sich mal vorstellen, was passieren würde, wenn plötzlich ein hungriger Löwe aufs Bett spränge.

Paul erschauderte.
„Na also!“, sagte Plümo. „Da ist es fraglos von Vorteil, wenn man die Schuhe schon anhat. Es bleibt einem nämlich keine Zeit mehr zum Schnürsenkelbinden. Das musst du zugeben.“
Paul nickte. Das musste er wirklich zugeben. Trotzdem meldete sich sein Widerspruchsgeist. „Bisher war eigentlich noch nie ein Löwe hier“, wandte er zaghaft ein.
„Das war ja auch nur ein Beispiel“, erklärte Plümo. „Ein Krokodil ist nicht viel gemütlicher. Das kann ich dir sagen!“

Herr Plümo nimmt ein Spielzeugauto in die Hand. Weil es sich um Pauls Traumwagen handelt, ein rotes Cabrio, ermahnt der Junge den Besucher, das Spielzeug nicht kaputt zu machen. Damit, so schlägt Herr Plümo vor, könnten sie eine Spritztour unternehmen. Bevor Paul sich von seiner Verwunderung über den eigenartigen Vorschlag erholt hat, fordert Herr Plümo ihn auf, sich etwas überzuziehen und einen Ball mitzunehmen. Dann rutschen sie am Fallrohr der Regenrinne nach unten.

Auf der Straße pustet Herr Plümo in den winzigen Auspuff des Cabrios – und bläst es auf, bis es die Größe eines richtigen Autos erreicht hat. Dann muss Paul rasch den Ball in den Auspuff stopfen, damit die Luft nicht wieder entweicht. Er öffnet die Beifahrertüre, aber Herr Plümo deutet auf den Fahrersitz. Also setzt Paul sich hinters Lenkrad.

Als sie zum Tierpark kommen, lässt Herr Plümo ihn anhalten. Der Zoo ist zwar nachts geschlossen, aber Herr Plümo fragt, ob Paul noch keinen Schlüsselbart gesehen habe. Er zwirbelt die rechte Schnurrbartspitze zu einer Art Haken und öffnet damit das Tor. Dann führt er Paul zum Elefantengehege. Das größte der Tiere hilft den beiden nächtlichen Zoobesuchern beim Aufsteigen und trabt los. Plötzlich stellt der Elefant Ohren und Rüssel auf, trompetet aufgeregt und rennt so schnell er kann – bis Herr Plümo ihm Pauls Pantoffel vor die Augen hält. Daraufhin beruhigt sich das Tier wieder und kehrt ins Gehege zurück. Was denn los gewesen sei, fragt Paul. Eine Maus sei ihnen über den Weg gelaufen, erklärt Herr Plümo. Davor habe sich der Elefant erschrocken.

Gern würde Paul mit dem roten Cabrio zur Schule fahren und damit angeben. Aber nachts sind natürlich keine Schüler da. Wieder weiß Herr Plümo Rat. Sie halten vor dem Rathaus. Der kleine Herr klettert auf den Turm, dreht die Zeiger der großen Uhr auf 7.50 Uhr und zurrt sie mit einem ausgerissenen Barthaar fest. Schon wird es hell. Die Straßen beleben sich.

„Zehn Minuten!“, sagte Plümo. „Länger hält das Barthaar nicht, obwohl es an und für sich von fabelhafter Qualität ist. Aber die Zeiger stehen unter Spannung.“

Vor dem Schulgebäude genießt Paul Neid und Bewunderung in den Gesichtern seiner Mitschülerinnen und -schüler. Robert, der ihn sonst immer hänselt, bittet darum, eine Runde fahren zu dürfen. Als die Deutschlehrerin auftaucht, zieht ein anderer Junge gerade den Ball aus dem Auspuff. Zischend entweicht die Luft. Das rote Cabrio schießt in die Höhe und wirbelt herum. Fast gleichzeitig wird es wieder Nacht, und die Turmuhr schlägt dreizehn. Das Barthaar ist gerissen. Als Paul und Herr Plümo auf dem Fensterbrett von Pauls Kinderzimmer landen, ist das rote Cabrio wieder auf die Größe eines Spielzeugautos geschrumpft.

Viktor Plümo verabschiedet sich und tritt ans Fenster. Eh Paul sich versieht, hat sein seltsamer Besucher die Bartspitzen auf Armlänge gedehnt und sie in zwei rotierende Propeller verwandelt. Damit fliegt er los und winkt vom Nachbarhaus noch einmal zurück.

Was für eine unglaubliche Nacht! Was hatte er mit diesem merkwürdigen kleinen Mann nicht alles erlebt! Das reichte für drei Aufsätze!

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„Paul und der fabelhafte Herr Plümo“ ist ein empfehlenswertes Kinderbuch, geschrieben von Brigitte Endres und illustriert von Alexandra Junge. Es ist für Kinder ab acht Jahren geeignet. Brigitte Endres erzählt die turbulente Geschichte stringent, mit vielen fantasievollen Einfällen und einer guten Portion Sprachwitz. Das ist spannend und unterhaltsam. Aufgelockert wird der leicht lesbare Text durch bunte Bilder, mit denen Alexandra Junge einzelne Szenen veranschaulicht.

 

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2011
Textauszüge: © Tulipan Verlag

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.