Sigmund Freud : Das Lesebuch

Das Lesebuch
Sigmund Freud. Das Lesebuch Originalausgabe: Hg.: Cordelia Schmidt-Hellerau S. Fischer Verlag, Frankfurt/M 2006 ISBN 3-10-073302-9, 477 Seiten
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

"Sigmund Freud. Das Lesebuch" umfasst 29 von Cordelia Schmidt-Hellerau sorgfältig ausgewählte "Schriften aus vier Jahrzehnten" (1892 – 1932), die nicht nur in die bedeutenden Themenbereiche der Psychoanalyse einführen, sondern auch den Reichtum von Freuds Gedankenwelt erkennen lassen.
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Kritik

"Sigmund Freud. Das Lesebuch" besteht nicht aus einer Kompilation von Zitaten, sondern bis auf zwei Ausnahmen wurden alle Texte von Sigmund Freud als geschlossene Aufsätze veröffentlicht.

Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung von Cordelia Schmidt-Hellerau
  • Ein Fall von hypnotischer Heilung (1892 – 1893)
  • Die Abwehr-Neuropsychosen (1894)
  • Katharina (aus: Studien über Hysterie, 1895)
  • Zum psychischen Mechanismus der Vergesslichkeit (1898)
  • Typische Träume (aus: Die Traumdeutung, 1900)
  • Zwangshandlungen und Religionsübungen (1907)
  • Charakter und Analerotik (1908)
  • Über infantile Sexualtheorien (1908)
  • Der Dichter und das Fantasieren (1908)
  • Der Familienroman der Neurotiker (1909)
  • Beiträge zur Psychologie des Liebeslebens (1910 / 1912)
  • Einige Bemerkungen über den Begriff des Unbewussten in der Psychoanalyse (1913)
  • Märchenstoffe in Träumen (1913)
  • Das Motiv der Kästchenwahl (1913)
  • Der Moses des Michelangelo (1914)
  • Mitteilung eines der psychoanalytischen Theorie widersprechenden Falles von Paranoia (1915)
  • Bemerkungen über die Übertragungsliebe (1915)
  • Trauer und Melancholie (1916 – 1917)
  • Eine Kindheitserinnerung aus Dichtung und Wahrheit (1917)
  • Der Untergang des Ödipuskomplexes (1924)
  • Der Realitätsverlust bei Neurose und Psychose (1924)
  • Einige psychische Folgen des anatomischen Geschlechtsunterschieds (1925)
  • Notiz über den „Wunderblock“ (1925)
  • Die Verneinung (1925)
  • Fetischismus (1927)
  • Der Humor (1927)
  • Zur Gewinnung des Feuers (1932)
  • Warum Krieg? (1932)
  • Anmerkungen

Wer sich Sigmund Freud ohne besondere Vorkenntnisse nähern und statt Sekundärliteratur Ausführungen des Erfinders der Psychoanalyse lesen möchte, findet in diesem Lesebuch neunundzwanzig chronologisch geordnete „Schriften aus vier Jahrzehnten“ (1892 – 1932), von denen keine länger als 32 Seiten ist. Diese von Cordelia Schmidt-Hellerau ausgewählten und zurückhaltend kommentierten Texte führen nicht nur in die bedeutenden Themenbereiche der Psychoanalyse ein, sondern sie lassen auch den Reichtum von Freuds Gedankenwelt erkennen. „Sigmund Freud. Das Lesebuch“ besteht nicht aus einer Kompilation von Zitaten, sondern bis auf zwei Ausnahmen wurden alle Texte von Sigmund Freud als geschlossene Aufsätze veröffentlicht.

Im ersten Text begegnen wir Freud 1892 im Alter von 36 Jahren, noch in seiner vor-analytischen Zeit, in der er mit Hypnose gearbeitet hat. Dann bewegen wir uns mit ihm und seinen sich entwickelnden Ideen über die Vorstellungen und Wünsche auf sein großes Buch Die Traumdeutung zu. Weiter können wir Einblicke gewinnen in Freuds Verständnis der Hysterie, der Zwangsneurose, der Paranoia und der Psychosen. Wir treffen im Original auf die Schlagworte zur Psychoanalyse, die – oft mit einem abfälligen, aber zugleich neugierigen Unterton – ein fester Bestandteil unserer populären Kultur geworden sind, wie etwa der Ödipuskomplex, die Kastrationsangst, der Penisneid, das Unbewusste, die Verdrängung, die Übertragungsliebe etc., und können nachlesen, wie sich Freud selber dazu geäußert hat. Wir werden auf unserem Weg auf einige der schönsten Beispiele von Freuds psychoanalytischer Deutung der Kunst und Literatur, der Religion oder der Kultur stoßen. Und wir werden Freud, immer noch auf der vollen Höhe seiner intellektuellen Kraft, am Ende dieses Buches, 1932, im Alter von 76 Jahren, mit seiner nach wie vor aktuellen Antwort zu Einsteins Frage „Warum Krieg?“ hören.
[…] Die Spanne an Themen, die er mit seinem analytischen Verständnis erschlossen hat […] umfasst Alltag, Liebe, Krieg und Tod, das Unbewusste und Bewusste, Trieb und Verdrängung, Wünsche und Ängste, Normalität und Neurosen, Kunst, Literatur, Mythos, Märchen, Religion, Gesellschaft, Kultur und einiges mehr. (Seite 8f)

Cordelia Schmidt-Hellerau ist Privatdozentin für Klinische Psychologie (Schwerpunkt: Psychoanalyse) an der Universität Zürich, Lehranalytikerin der Schweizerischen Gesellschaft für Psychoanalyse und betreibt als Psychoanalytikerin eine Privatpraxis in Boston. Seit ihrem siebzehnten Lebensjahr beschäftigt sie sich mit Sigmund Freuds Theorien, und man merkt ihr die Begeisterung an.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2006
Textauszüge: © S. Fischer Verlag

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