Comedian Harmonists

Comedian Harmonists

Comedian Harmonists

Originaltitel: Comedian Harmonists - Regie: Joseph Vilsmaier - Drehbuch: Klaus Richter, nach dem Roman "Comedian Harmonists" von Tilo Köhler - Kamera: Joseph Vilsmaier - Schnitt: Peter R. Adam - Musik: Harald Kloser - Choreografie: Regina Weber - Darsteller: Ulrich Noethen, Ben Becker, Heino Ferch, Max Tidof, Kai Wiesinger, Heinrich Schafmeister, Meret Becker, Katja Riemann, Noemi Fischer, Dana Vavrova, Otto Sander, Michaela Rosen, Günter Lamprecht, Gerard Samaan, Rolf Hoppe, Jürgen Schornagel, Lukas Miko, Johannes Silberschneider, Rudolf Wessely, Susi Nicoletti u.a. - 1997; 125 Minuten

Inhaltsangabe

Angeregt von "The Revellers", einer US-amerikanischen A-capella-Gruppe, beschließt der 20-jährige Berliner Schauspielschüler Harry Frommermann (1906 - 1975, gespielt von Ulrich Noethen) Ende 1927, ein eigenes Vokalensemble zu gründen: die "Comedian Harmonists". Mit ihnen entwickelt er einen besonderen Stil nach dem Motto: "Das Komplizierteste ist, dass es ganz einfach klingen muss."
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Kritik

Joseph Vilsmaier zeigt den Auf- und Abstieg der "Comedian Harmonists" in den Jahren 1928 bis 1935. Der Film ist eine Hommage an das legendäre Vokalsextett in opulenten Bildern und mit einer grandiosen Besetzung.


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Angeregt von „The Revellers“, einer US-amerikanischen A-capella-Gruppe, beschließt der zwanzigjährige Berliner Schauspielschüler Harry Frommermann (1906 – 1975, gespielt von Ulrich Noethen), ein eigenes Vokalensemble zu gründen: die „Comedian Harmonists“. Unter den Herren, die sich auf seine Zeitungsannonce im Berliner Lokal-Anzeiger vom 18. Dezember 1927 bewerben, sucht er fünf aus: Robert Biberti (1902 – 1985, Ben Becker), Roman Cycowski (1901 – 1998, Heino Ferch), Erich Abraham Collin (1899 – 1961, Heinrich Schafmeister), Ari Leschnikow (1897 – 1978, Max Tidof) und den Pianisten Erwin Bootz (1907 – 1982, Kai Wiesinger). Mit ihnen entwickelt er einen besonderen Stil nach dem Motto: „Das Komplizierteste ist, dass es ganz einfach klingen muss.“

Das Debüt Ende September 1928 und die ersten Auftritte der „Comedian Harmonists“ in Berlin kommen beim Publikum gut an. Durch eine Deutschland-Tournee werden sie 1930 auch außerhalb der Reichshauptstadt bekannt. Es ist der Beginn eines Welterfolgs und eines glamourösen Lebens. Titel wie „Veronika, der Lenz ist da“ oder „Mein kleiner, grüner Kaktus“ sind bald in aller Munde.

Die Harmonie unter den Kollegen wird beeinträchtigt, als sich Harry und Robert in die gleiche Frau verlieben: Erna (Meret Becker). Und die sechs naiven Musiker wollen nicht wahrhaben, dass der Aufstieg der Nationalsozialisten ihre Karriere gefährden könnte. Bald werden sie von der Realität aus dem Rausch ihres Erfolges zurückgeholt: Nach einem Konzert in München 1934 dürfen sie im Deutschen Reich nicht mehr auftreten, weil es sich bei Harry Frommermann, Roman Cycowski und Erich Abraham Collin um Juden handelt. Ihr allerletztes Konzert geben sie im Jahr darauf in Norwegen.

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Joseph Vilsmaier schildert den Auf- und Abstieg der „Comedian Harmonists“ in den Jahren 1928 bis 1935. Er veranschaulicht den Zusammenhang zwischen Politik, Kultur und Privatleben. Es ist eine Hommage an das legendäre Vokalsextett in opulenten Bildern und mit einer grandiosen Besetzung. Schattenseiten hat Vilsmaier ausgeblendet, etwa die Tatsache, dass die „arischen“ Mitglieder der „Comedian Harmonists“ wegen des Auftrittsverbots im Deutschen Reich Schadenersatz von ihren jüdischen Kollegen verlangten. So dient der Film über die „Comedian Harmonists“ weniger der sachlichen Information als der populären Unterhaltung.

Literatur über die „Comedian Harmonists“

  • Peter Czada und Günter Grosse: Comedian Harmonists. Ein Vokalensemble erobert die Welt. Hentrich, Berlin 1993, 202 Seiten, ISBN: 3-89468-082-2
  • Eberhard Fechner: Die Comedian Harmonists. Sechs Lebensläufe. Quadriga, Berlin / Weinheim 1988, 452 Seiten, ISBN: 3-88679-174-2
  • Tilo Köhler: Comedian Harmonists (Roman). Kiepenheuer, Leipzig 1997, 296 Seiten, ISBN: 3-378-00603-X
  • Joseph Vilsmaier: Comedian Harmonists. Eine Legende kehrt zurück. Kiepenheuer, Leipzig 1997, 140 Seiten, ISBN: 3-378-01025-8
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002

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