Michael W. Weithmann : Die Donau
Inhaltsangabe
Kritik
Der Passauer Bibliothekar Michael W. Weithmann führt seine Leserinnen und Leser durch die Jahrtausende, aber nicht auf den ausgetretenen Pfaden, sondern entlang der Donau. Der einzige europäische Strom, der nicht von Nord nach Süd oder umgekehrt, sondern von West nach Ost fließt, verbindet seit dem Fall des Eisernen Vorhangs wieder West- und Osteuropa, grenzte aber in der
Vergangenheit auch nicht selten Nord und Süd voneinander ab.
Michael W. Weithmann beginnt mit der Entstehung der 2860 km langen Donau im Miozän und einer kulturgeographischen Beschreibung ihres Einzugsgebietes auf fünfzig Seiten. Auf weiteren 450 Seiten geht es von der „Venus von Willendorf“ – einer 25 000 Jahre alten kleinen Steinfigur – bis ins 20. Jahrhundert. Die Darstellung endet mit dem politischen Umbruch in den Satellitenstaaten der Sowjetunion, der 1989/90 in Ungarn friedlich anfing und beim Zerfall Jugoslawiens mit hasserfüllten Kriegen einherging.
Klar, dass die blaue Donau dabei nur als roter Faden dienen und allenfalls einen lockeren Zusammenhang der einzelnen Kapitel begründen kann. Wer gleichermaßen aufgeschlossen für die Antike wie für die Zeitgeschichte ist und es aufregend findet, sich einmal nicht auf eine bestimmte Schublade beschränken zu müssen, dem sei dieses faktenreiche, sprachlich gut formulierte Buch empfohlen.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002