Simon Beckett : Schneefall / Ein ganz normaler Tag
Inhaltsangabe
Kritik
Ein ganz normaler Tag
Als am Heiligen Abend in London die Leiche der 76-jährigen Witwe Elaine Williams auf der Straße gefunden wird, geht Detective Chief Superintendent Stephen Nichols von einem rasch aufzuklärenden Mordfall aus, denn neben der Toten wurde der 44 Jahre alte alkoholkranke Obdachlose Anthony Kingston aufgegriffen und es sieht so aus als habe er die Greisin mit einer Flasche erschlagen. Vermutlich überfiel der Betrunkene sie, um sie auszurauben und schlug etwas zu fest zu.
Widerwillig folgt der Ermittler der Empfehlung der Pathologin Riya Parekh, den Rat des forensischen Anthropologen Dr. David Hunter einzuholen.
Der befindet sich auf einer Weihnachtsfeier seines früheren Kommilitonen Jason und dessen Lebensgefährtin Anja. Er hat sich in eine junge Frau verliebt, die allerdings nicht allein gekommen ist, sondern in Begleitung eines arroganten Wertpapierhändlers namens Rupert. David Hunter ist enttäuscht.
Am Tatort stellt er fest, dass Elaine Williams nicht erschlagen wurde, sondern stürzte, sich wegen einiger Einkaufstüten nicht mit den Händen abfangen konnte und mit dem Schädel aufprallte. Aufgrund einer fortgeschrittenen Osteoporose war die Verletzung tödlich.
Auf dem Rückweg begegnet er der junge Frau von der Weihnachtsfeier, die nach einem Taxi Ausschau hält. Rupert ist nicht ihr Freund, sondern der ihrer Mitbewohnerin, die Anjas Einladung wegen einer Erkrankung nicht hatte folgen können. Die junge Frau heißt Kara und arbeitet als Assistenzärztin im St. Bart’s Hospital.
Schneefall
Nachdem ein Schafzüchter in den Grampian Highland zwei Skelette entdeckt hat, zieht die Ermittlerin den forensischen Anthropologen Dr. David Hunter hinzu.
Augenscheinlich handelt es sich bei den Toten um Mutter und Säugling. Die Polizistin geht von einem Mordfall aus, aber David Hunter stellt fest, dass die beiden Skelette Jahrhunderte alt sind. Weil das Schienbein der Frau gebrochen ist, nimmt er an, dass sie nicht mehr weiterkonnte, mit ihrem Baby liegen blieb und starb. Im Lauf der Zeit lagerten sich die Knochen im Boden ab.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)In der Kurzgeschichte „Ein ganz normaler Tag“ wechselt Simon Beckett zwischen zwei Ebenen: Zum einen beobachten wir den verliebten Protagonisten, zum anderen geht es um einen vermeintlichen Mordfall. Die Polizei glaubt, den Mörder gefasst zu haben. Es handelt sich um einen Obdachlosen. Wer kümmert sich da schon um dessen Rechte. Aber David Hunter weist nach, dass die Tote nicht Opfer eines Verbrechens wurde, sondern durch einen Unfall starb.
Selbst für eine wenige Seiten lange Kurzgeschichte ist „Schneefall“ recht banal.
Die Romanfigur des forenischen Anthropologen Dr. David Hunter entwickelte Simon Beckett für die Thriller „The Chemistry of Death“ (2006; „Die Chemie des Todes“, 2006), „Written in Bone“ (2007; „Kalte Asche“, 2007), „Whispers of the Dead“ (2009; „Leichenblässe“, 2009), „The Calling of the Grave“ (2010; „Verwesung“, 2011), „The Restless Dead“ (2017; “ Totenfang“, 2016). Bei „Cat and Mouse“ (2013; „Katz und Maus“, 2013) handelt es sich um eine weitere Kurzgeschichte über David Hunter.
Die deutschen Übersetzungen der vorliegenden Kurzgeschichten „Snowfall“ und „Just Another Day“ wurden zuvor bereits in zwei Anthologien veröffentlicht, „Schneefall“ in Silke Jellinghaus (Hg.): „Tödliche Gaben. Die spannendsten Weihnachtskrimis“ (2009) und „Ein ganz normaler Tag“ in Friederike Ney (Hg.): „Tatort Tannenbaum. Kommissare feiern Weihnachten“ (2012).
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2018
Textauszüge: © Rowohlt Verlag
Simon Beckett: Leichenblässe