Valmont

Valmont
Inhaltsangabe
Kritik
Die Handlung des Films „Valmont“ spielt unmittelbar vor der Französischen Revolution.
Die intrigante Marquise de Merteuil (Annette Bening) wird von ihrem Liebhaber Conte de Gercourt (Jeffrey Jones) verlassen. Als Madame de Volanges (Sian Phillips) ihre fünfzehnjährige Tochter Cécile (Fairuza Balk) mit ihm verheiraten will, plant Madame de Merteuil, sich an ihrem früheren Geliebten zu rächen und die Eheschließung zu vereiteln. Sie erschleicht das Vertrauen der naiven Klosterschülerin und überredet sie, ihrem Musiklehrer, dem schwärmerischen Chevalier Danceny (Henry Thomas), Liebesbriefe zu schreiben. Dann sorgt sie dafür, dass Madame de Volange die Billets findet und ihrer Tochter den weiteren Umgang mit Danceny verbietet. Parallel dazu animiert sie den Viconte de Valmont (Colin Firth) dazu, das unschuldige Mädchen zu deflorieren.
Valmont, der sich für einen unwiderstehlichen Verführer hält, fühlt sich zur gleichen Zeit durch die Tugendhaftigkeit der zweiundzwanzigjährigen Madame de Tourvel (Meg Tilly) herausgefordert, die bei seiner Tante Madame de Rosemonde (Fabia Drake) zu Gast ist. Die attraktive junge Frau, deren Ehemann im Ausland zu tun hat, wurde jedoch von Madame de Volange vor dem bekannten Frauenhelden gewarnt und ist deshalb auf der Hut. Außerdem käme es ihr nie in den Sinn, ihren Mann zu betrügen. Das reizt Valmont um so mehr, und er setzt alle seine Verführungskünste ein – bis er Madame de Tourvel überzeugt hat, dass seine Liebe echt ist. Sie verliebt sich in ihn und geht mit ihm ins Bett. Am Morgen nach der Liebesnacht kauft sie auf dem Markt ein. Als sie nach Hause kommt, ist Valmont bereits fort.
Parallel dazu erfüllt Valmont den Wunsch der Marquise de Merteuil und defloriert Cécile. Als Danceny erfährt, dass Valmont in die Intrige gegen ihn verwickelt war, fordert er ihn zum Duell. Dabei kommt Valmont ums Leben. Am Sarg vertraut Cécile der Tante des Toten an, dass sie von ihm schwanger ist. Kurz darauf heiratet sie den ahnungslosen Conte de Gercourt, und Madame de Rosemonde zwinkert ihr in der Kirche zu.
Madame de Tourvel legt Blumen an Valmonts Grab.
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Fast gleichzeitig verfilmten Stephen Frears („Gefährliche Liebschaften“) und Milos Forman den Briefroman „Gefährliche Liebschaften“ von Pierre Ambroise François Choderlos de Laclos. Stephen Frears hielt sich dabei enger an die literarische Vorlage als Milos Forman.
Den raffinierten Roman habe ich mit großem Vergnügen gelesen, beide Filme mehrmals gesehen, und ich weiß am Ende doch nicht, welche Filmversion mir besser gefällt. Ich finde sie beide ausgezeichnet.
Weitere Verfilmungen des Romans von Pierre Ambroise François Choderlos de Laclos: Bei Roger Vadim („Gefährliche Liebschaften“, 1959) spielt die Handlung im Paris der Fünfzigerjahre. – Der Regisseur und Drehbuchautor Roger Kumble („Eiskalte Engel“, 1999) verlegte den Plot in die Neunzigerjahre, nach Manhattan, und machte aus dem Vicomte de Valmont, der Marquise de Merteuil und Madame de Tourvel die Privatschüler Sebastian, Katryn und Annette. Dieses Umfeld passt jedoch nicht zu der eleganten Raffinesse des Romans von Pierre Ambroise François Choderlos de Laclos. – In dem zweiteiligen Fernsehfilm (195 Minuten) von Josée Dayan aus dem Jahr 2003, der ebenfalls in der heutigen Zeit spielt, sind Catherine Deneuve (Isabel de Merteuil), Rupert Everett (Valmont), Nastassja Kinski (Marie) und Leelee Sobieski (Cécile) zu sehen. Ebenfalls 2003 verfilmte auch der koreanische Regisseur Je-yong Lee den Roman. Sein Film „Untold Scandal“ spielt während der Chosun-Dynastie (18. Jahrhundert) in Korea.
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002 / 2010
Pierre Ambroise François Choderlos de Laclos: Gefährliche Liebschaften
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