Peter Høeg : Fräulein Smillas Gespür für Schnee
Inhaltsangabe
Kritik
Im Kopenhagener Hafenviertel stürzt der sechsjährige Junge Jesaja vom Dach und stirbt. Die Behörden halten es für einen Unfall, aber die junge arbeitslose Naturwissenschaftlerin Smilla Q. Jaspersen – die wie Jesaja aus Grönland stammt und im gleichen Haus wohnt – vermutet aufgrund der Spuren Jesajas im Schnee auf dem Dach einen Mord. Schon wegen seiner Höhenangst wäre er nie aufs Dach gestiegen, es sei denn, er fürchtete sich vor jemand.
Auf eigene Faust beginnt Smilla Nachforschungen anzustellen. Jesajas Vater starb 1991 bei einer Grönlandexpedition. (Und seine Mutter begann dem Alkohol zu verfallen.) Bei dieser und einer 25 Jahre zuvor durchgeführten Expedition
muss etwas geschehen sein, das die verantwortliche Forschungsgesellschaft seither zu vertuschen sucht.
Ein Wissenschaftler, den Smilla bittet, die unverständlichen Dialoge auf einer von Jesaja versteckten Tonkassette hörbar zu machen, verbrennt auf seinem Hausboot. Welche Rolle spielt der legasthenische Mechaniker, der mit Smilla im gleichen Haus wohnt, Jesaja natürlich auch kannte und sehr viel Interesse daran zeigt, was Smilla herausfindet?
Durch Bekannte lässt sie sich an Bord eines Schiffes schmuggeln, mit dem die Forschungsgesellschaft zum dritten Mal nach Grönland aufbricht. Während der Reise und am Zielort findet Smilla heraus, wie der Tod Jesajas mit dem seines Vaters zusammenhängt und gerät dadurch selbst in Lebensgefahr.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)Mit „Fräulein Smillas Gespür für Schnee“ gelang dem dänischen Ballett-Tänzer, Schauspieler und Schriftsteller Peter Høeg ein raffiniert aufgebauter, spannender Wissenschaftsthriller.
Smilla Jaspersen, die couragierte, witzig-zynische und von den Reizen der westlichen Warenwelt reichlich kalt gelassene Gletscherforscherin gehört zweifellos zu den prägnantesten Romanheldinnen der letzten Jahre […] „Newton ist mein Bruder im Geiste“, erklärt sie einmal zutreffend, und ihre Liebe zur Mathematik sei größer als die zu den Mitmenschen. Es ist denn auch weniger ihr „Gespür für Schnee“, als ihre scharfe, naturwissenschaftlich geschulte Kombinationsgabe, die sie die mörderischen Umtriebe verblendeter Naturforscher aufdecken lässt. (Klaus Böldl in: Süddeutsche Zeitung, 5. Februar 2005)
Bille August verfilmte den 1992 erschienenen Roman, wurde aber der subtilen Vorlage nicht gerecht und glitt in der zweiten Hälfte in einen plumpen Actionthriller ab: „Fräulein Smillas Gespür für Schnee“.
Eine zweiteilige Hörspielfassung von Valerie Stiegele wurde 1995 vom SWF und NDR produziert (Regie: Hermann Naber, Musik: Peter Zwetkoff; 55 bzw. 56 Minuten).
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002
Bille August: Fräulein Smillas Gespür für Schnee
Peter Høeg: Der Susan-Effekt