Gabriele Wohmann : Ausflug mit der Mutter

Ausflug mit der Mutter
Ausflug mit der Mutter Erstausgabe: Luchterhand Verlag 1976
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Ein Jahr nach dem Tod des Vaters fasst "die Tochter" nach einem Besuch bei der seit einem Jahr verwitweten Mutter den Entschluss, sich schreibend mit der Mutter zu beschäftigen, um ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen. Sie befürchtet, nur so in der Lage zu sein, der Mutter zuzuhören und sie nicht zu vernachlässigen.
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Kritik

Bei "Ausflug mit der Mutter" handelt sich um psychologische Betrachtungen einer Tochter über ihre Beziehung zu ihrer verwitweten Mutter.
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Ein Jahr nach dem Tod des Vaters fasst „die Tochter“ nach einem Besuch bei der allein lebenden Mutter den Entschluss, sich schreibend mit ihrer Mutter zu beschäftigen, denn sie hält die dabei erforderliche Denkarbeit für die „extremste Zuwendung“ und will damit ihr schlechtes Gewissen beruhigen. Sie und ihre in der Schweiz verheiratete ältere Schwester sowie die beiden Ehemänner sind beruflich stark eingespannt. Deshalb fällt es ihnen schwer, sich genügend um die Mutter zu kümmern.

Einmal überlegt „die Tochter“, sie und „der Schwiegersohn“ könnten „die Mutter“ einladen, eine Woche gemeinsam in einem Hotel zu verbringen, aber sie schweigt und beruhigt ihr Gewissen damit, dass die Mutter nichts von diesem Gedanken und der Möglichkeit ahnt und die Tochter auch so für genügend liebevoll hält.

Der einzige Enkel ist Mitte zwanzig und strebt die Promotion an. Für seine Großmutter ist das eine völlig fremde Welt, aber sie bemüht sich auch nicht, etwas davon zu verstehen.

An ihrer jüngeren Tochter bemängelt sie Äußerlichkeiten wie einen abgerissenen Mantelsaum oder eine unpassende Kleidung. Gedanklich leben Mutter und Tochter in verschiedenen Welten, und es fällt der Tochter nicht leicht, der Mutter zuzuhören, wenn sie beispielsweise von ihrer Gartenarbeit erzählt.

Als die Tochter und der Schwiegersohn vorhaben, für ein paar Tage zu der älteren Tochter und deren Ehemann in die Schweiz zu reisen, weihen sie die Mutter vorsichtshalber erst kurz vorher in den Plan ein, aber sie würde dennoch gern mitfahren. Statt die Witwe in dieser lebensbejahenden Absicht zu bestärken und sie zu ermutigen, zählen die beiden Töchter am Telefon alle möglichen „in Wohlmeinen verpackten Bedenken“ aus der Sicht der Mutter auf und bringen sie davon ab.

Der Beendigung des Manuskripts sieht die Tochter mit gemischten Gefühlen entgegen, weil sie befürchtet, dass sie der Mutter danach nicht mehr zuhören wird. Es geht um die Angst vor der eigenen Unfähigkeit, sich ausreichend um die Mutter zu kümmern.

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Die Darmstädter Pfarrerstochter Gabriele Wohmann (1932 – 2015) studierte in Frankfurt am Main Philologie, Philosophie und Musikwissenschaft und arbeitete danach als Lehrerin. Seit 1956 veröffentlicht sie Essays, Gedichte, Erzählungen, Romane, Hörspiele und Theaterstücke. Ihr Roman „Ausflug mit der Mutter“ erschien 1976. Es handelt sich um die psychologische Betrachtung einer Tochter über ihre Beziehung zu ihrer verwitweten Mutter. Obwohl die Darstellung vermutlich autobiografisch ist, verwendet Gabriele Wohmann keine Namen, sondern schreibt auch von sich in der dritten Person („die Tochter“).

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2005

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