Eoin Colfer : Artemis Fowl
Inhaltsangabe
Kritik
Obwohl Artemis Fowl, der Sohn einer irischen Ganovenfamilie, erst zwölf Jahre alt ist, zählt er bereits zu den besten Dieben im Land, denn er ist nicht nur geschickt, sondern zugleich hochintelligent. Artemis Fowl besitzt Noblesse, kleidet sich stets korrekt und hat ein Faible für Technik.
Als es ihm gelingt, sich durch einen Trick das legendäre „Buch der Elfen“ zu beschaffen und das „Gnomische“ mit Computerhilfe ins Englische zu übersetzen, glaubt Artemis Fowl, den Niedergang seiner Familie aufhalten zu können, denn er weiß nun, dass Elfen und andere Märchenfiguren tief unter der Erdoberfläche einen Goldschatz hüten.
Eiskalt kalkulierend, plant Artemis Fowl, eines der Fabelwesen zu entführen und dann einen Austausch gegen Tonnen von Gold anzubieten. Tatsächlich bekommt er die Elfe Holly Short in seine Gewalt und sperrt sie in ein Schloss bei Dublin. Aber bei den Elfen handelt es sich um kämpferische Wesen, die nicht nur über magische Kräfte, sondern auch über Hightech-Waffen verfügen, und Holly Short ist Captain bei der ZUP (Zentrale Untergrund-Polizei), einer Elitepolizei, deren Mitglieder mit einer Nuklear-Pistole bewaffnet sind, bei der es drei Einstellungen gibt: angeschmort, gut durch, komplett verkohlt. So gerät Artemis Fowl in unvorhergesehene Schwierigkeiten …
Artemis Fowl wird häufig mit Harry Potter verglichen, und tatsächlich handelt es sich in beiden Fällen um die Protagonisten von Fantasy-Jugendromanen, die auch von Erwachsenen gern gelesen werden. Aber die von Eoin Colfer erfundene Figur ist kein Zauberschüler wie der Held in Joanne K. Rowlings Jugendbuchreihe, sondern ein raffinierter Meisterdieb, der bei seinen Coups und Abenteuern modernste Technik verwendet.
Eoin Colfer ist es gelungen, Märchenfiguren und mythische Geschehnisse mit dem menschlichen Alltag und Science-Fiction-Elementen zu verbinden. Dabei setzt er auf temporeiche Actionszenen, Suspense, überraschende Wendungen – und seinen irischen Humor. Stilistisch, in der Originalität der Figuren und im Fantasiereichtum ist Joanne K. Rowling ihrem irischen Autorenkollegen allerdings überlegen.
Eoin Colfer (*1965), der Sohn einer Schauspielerin und eines Schauspiellehrers, wurde zunächst Lehrer und unterrichtete von 1992 bis 1996 in Saudi-Arabien, Tunesien und Italien, bevor er Schriftsteller wurde. Seinen größten Erfolg hatte der Ire bisher mit den Jugendromanen über die Abenteuer von Artemis Fowl: (1) „Artemis Fowl“, (2) „Artemis Fowl. Die Verschwörung“, (3) „Artemis Fowl. Der Geheimcode“, (4) „Artemis Fowl. Die Rache“. 2004 veröffentlichte er dazu unter dem Titel „The Artemis Fowl Files“ Kurzgeschichten und Interviews mit seinen Romanfiguren.
„Artemis Fowl. Die Rache“ gibt es auch als Hörbuch, gesprochen von Rufus Beck.
Eoin Colfer: Bibliografie (Auswahl)
- Artemis Fowl (Artemis Fowl, 2001)
- Benny and Omar (Benny und Omar, 2001)
- Benny and Babe (Benny und Babe, 2003)
- Artemis Fowl. The Arctic Incident (Artemis Fowl. Die Verschwörung, 2002)
- Artemis Fowl. The Eternity Code (Artemis Fowl. Der Geheimcode, 2003)
- The Wish List (Meg Finn und die Liste der vier Wünsche, 2004)
- The Artemis Fowl Files (2004; noch keine deutsche Übersetzung)
- Artemis Fowl. The Opal Deception (Artemis Fowl. Die Rache, 2005)
- The Legend of Spud Murphy (Tim und das Geheimnis von Knolle Murphy, 2005)
Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2005
Eoin Colfer: Artemis Fowl. Die Verschwörung
Eoin Colfer: Artemis Fowl. Der Geheimcode
Eoin Colfer: Artemis Fowl. Die Rache