Joanne K. Rowling : Harry Potter und der Stein der Weisen

Harry Potter und der Stein der Weisen
Originalausgabe: Harry Potter and the Philosopher's Stone Bloomsbury Publishers, London 1997 Harry Potter und der Stein der Weisen Übersetzung: Klaus Fritz Carlsen Verlag, Hamburg 1998 335 Seiten
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Nach dem Tod seiner Eltern wuchs Harry Potter bei Verwandten auf und musste unter der Treppe schlafen, während sein verwöhnter Cousin zwei eigene Zimmer hatte. Im Alter von elf Jahren erfährt er, dass er der Sohn eines Zauberers und einer Hexe ist, die der dunkle Magier Lord Voldemort tötete. In der Zauberschule Hogwarts, die Harry Potter nun besucht, findet er heraus, dass Lord Voldemort hinter dem Stein der Weisen her ist, um seine alte Macht wiederzuerlangen. Harry Potter muss handeln ...
mehr erfahren

Kritik

Die Abenteuer Harry Potters sind originell, fantasievoll und spannend. Sorgfältig zeichnet Joanne K. Rowling die Figuren und verbindet geschickt das Leben der Normalsterblichen mit der Welt der Magie, die es zwar nur in der Vorstellung gibt, die sie jedoch überzeugend darstellt.
mehr erfahren

Harry Potter war noch ein Kleinkind, als seine Eltern James und Lily Potter ums Leben kamen. Nach dem Tod seiner Eltern wuchs der Waisenknabe bei seiner Tante Petunia – der Schwester seiner Mutter – und seinem Onkel Vernon Dursley auf, die am Ligusterweg in Little Whinging, Surrey, südwestlich von London, wohnen. Es sind seine einzigen noch lebenden Verwandten, und sie ließen ihn von Anfang an deutlich spüren, wie lästig sie es fanden, sich um ihn kümmern zu müssen. Während Harry Potters dicker Cousin Dudley von seinen Eltern verwöhnt wurde und zwei eigene Zimmer hatte, musste der Pflegesohn in einem alten Schrank unter der Treppe schlafen und immer wieder zurückstehen.

Erst im Alter von elf Jahren erfährt Harry Potter von dem Halbriesen Rubeus Hagrid, dass er der Sohn eines Zauberers und einer Hexe ist. Seine Eltern starben nicht bei einem gewöhnlichen Autounfall, wie er bisher glaubte, sondern wurden von Lord Voldemort mit dem so genannten Avada-Kedavra-Fluch getötet. Seltsamerweise versagten die Zauberkräfte des dunklen Magiers gegenüber dem einjährigen Kind. Von dem missglückten Angriff behielt Harry Potter eine blitzförmige Narbe auf der Stirn. Voldemort scheint nach dem Anschlag vor zehn Jahren seine Macht und vielleicht sogar sein Leben verloren zu haben. Kaum jemand wagt, seinen Namen auszusprechen, denn man erzählt sich, dass er als Geist umgeht und auf eine Gelegenheit wartet, seine alte Macht wiederzugewinnen. Die meisten flüstern nur „du weißt schon wer“, wenn sie Lord Voldemort meinen.

Harry Potter begreift, dass er zwar bei den Muggels – also den Menschen, die nicht über Zauberkräfte verfügen – aufwuchs, aber kein gewöhnlicher Junge ist, sondern zu einer Parallelwelt gehört: die der Hexen und Zauberer.

Harry Potter wird in die Zauberer- und Hexenschule Hogwarts aufgenommen, die vermutlich irgendwo in Schottland liegt und von den Muggels nicht entdeckt werden kann. Hagrid begleitet ihn zu einer Bank in London, bei der die Potters ein beträchtliches Vermögen hinterlassen haben und kauft dann mit ihm Schulsachen ein.

Im Hogwarts-Express, der von Gleis 9¾ im Londoner Bahnhof King’s Cross abfährt, lernt Harry Potter Ronald Weasley kennen, den jüngsten Sohn einer zwar angesehenen, jedoch armen Zaubererfamilie mit sieben rothaarigen, sommersprossigen Kindern. In dem gotischen Schloss Hogwarts gibt es vier nach den Gründern Godric Gryffindor, Helga Hufflepuff, Rowena Raveclaw und Salazar Slytherin benannte Gebäudetrakte. Harry Potter, Ron Weasley und ihre Mitschülerin Hermine Granger, die intelligente und strebsame Tochter einer Muggel-Familie, werden von einem Zauberhut für Gryffindor eingeteilt. Sie befreunden sich. Während der Bahnfahrt lernte Harry Potter auch den schmächtigen Draco Malfoy und dessen zwar dumme, aber starke Freunde Vincent Crabbe und Gregory Goyle kennen. Er ist froh, dass sie ins Haus Slytherin ziehen, denn er möchte mit ihnen möglichst wenig zu tun haben.

Geleitet wird Hogwarts von Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore, einem großen, weisen und gutmütigen Zauberer, der es als einer der wenigen wagt, Lord Voldemort beim Namen zu nennen. Seine Stellvertreterin Minerva McGonagall ist Hauslehrerin in Gryffindor. Ihr für Slytherin zuständiger Kollege ist Severus Snape, ein Lehrer für Zaubertränke, der Harry Potter von Anfang an hasst.

Harry Potter findet heraus, dass in Hogwarts ein geheimnisvoller Gegenstand versteckt ist. Dabei handelt es sich vermutlich um den sagenhaften Stein der Weisen, der seinem Besitzer Reichtum und ewiges Leben verleiht. Offenbar ist der nervöse Professor Quirrell hinter dem Stein der Weisen her. Von dem Lehrer, der stets einen nach Knoblauch riechenden Turban trägt und die Zauberschüler in der Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichtet, hat nämlich Lord Voldemort Besitz ergriffen! Harry Potter und seine Freunde Ron und Hermine müssen handeln, damit der dunkle Magier nicht durch den Stein der Weisen seine früheren Kräfte zurückgewinnt.

nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)

Eine der Ursachen für den sensationellen Erfolg der von Joanne K. Rowling verfassten Buchreihe ist gewiss die geschickt gewählte Identifikationsfigur Harry Potter. Es handelt sich um einen Waisenknaben, der in seiner Kindheit damit leben muss, dass seine Pflegeeltern ihn gegenüber ihrem eigenen Sohn schwer benachteiligen. Aber dann stellt sich heraus, dass er kein gewöhnlicher Junge ist, sondern der Sohn eines Zauberers und einer Hexe. Harry Potter wird von Hogwarts, einer der drei bedeutendsten Zauberschulen Europas, aufgenommen. Damit gehört er zur Elite, zumal die Magier den nicht zauberkundigen Menschen – den Muggeln oder Schlammblütlern – deutlich überlegen sind. Wer würde nicht von so einer Karriere und der Möglichkeit des Zauberns träumen? Außerdem gelingt es Harry Potter und seinen Freunden immer wieder, in einer von Erwachsenen dominierten Welt Herausforderungen zu bestehen. Und es kommt noch dramatischer: In „Harry Potter und der Orden des Phönix“ begreift der Protagonist, dass er der auserwählte Gegenspieler des dunklen Magiers Lord Voldemort ist.

Auch auf andere Themen geht Joanne K. Rowling ein. Beispielsweise befasst sie sich mit Rassenfanatikern („Harry Potter und die Kammer des Schreckens“), und die Todesser weisen Ähnlichkeiten mit der Gestapo auf („Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“).

Einige ihrer Motive hat Joanne K. Rowling Mythen und der Bibel entnommen, aber die Abenteuer Harry Potters sind originell und fantasievoll, witzig und spannend. Immer wieder versteht Joanne K. Rowling es, sowohl junge als auch erwachsene Leserinnen und Leser (es gibt von jedem Band textgleiche Ausgaben für Kinder und Erwachsene) durch unerwartete Wendungen in Atem zu halten. Sorgfältig zeichnet sie die Figuren und verbindet geschickt das Leben der Muggles mit der Welt der Magie, die es zwar nur in der Fantasie gibt, die sie jedoch überzeugend darstellt.

Chris Columbus verfilmte den Roman von Joanne K. Rowling: „Harry Potter und der Stein der Weisen“.

Am 10. Juni 2008 soll bei Sotheby’s in London ein kurzes, eigens für diesen Zweck von Joanne K. Rowling verfasstes Prequel zu der Romanreihe über Harry Potter für wohltätige Zwecke versteigert werden.

nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)
Peter Liendl und Gisela Klötzer - Takimo
"Sternenstaub" ist eine intelligente und spannende Geschichte, die dazu anregt, sich näher mit astronomischen und kosmologischen Fragen zu beschäftigen: "Science und Fiction". – Die dramaturgische und technische Gestaltung ist auf hohem Niveau.
Takimo

 

(Startseite)

 

Nobelpreis für Literatur

 

Literaturagenturen

 

Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.