Ute Michaelis : Beckenbodentraining für Männer

Beckenbodentraining für Männer
Beckenbodentraining für Männer Originalausgabe: Urban & Fischer, München / Jena 2003 ISBN 3-437-45186-3, 141 Seiten
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Harninkontinenz betrifft nicht nur Frauen, sondern auch Männer, vor allem nach einer radikalen Prostatektomie, denn dabei entfernt der Chirurg zusammen mit der Prostata das von der Drüse umschlossene Stück Harnröhre samt dem inneren Schließmuskel. Der Patient muss durch die Physiotherapie während der Rehabilitation (und danach) lernen, den Blaseninhalt allein mit dem äußeren Schließmuskel zurückzuhalten.
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Kritik

Während andere Autorinnen und Autoren besonders auf den Beckenboden der Frau eingehen, konzentriert sich Ute Michaelis in ihrer Broschüre auf ein "Beckenbodentraining für Männer".

Der Urogynäkologe Dr. Ralf Tunn vom Deutschen Beckenbodenzentrum am St.-Hedwig-Krankenhaus in Berlin schätzt die Zahl der an Harninkontinenz leidenden Menschen in Deutschland auf vier bis sechs Millionen; Prof. Daniela Schultz-Lampel, die Direktorin des Kontinenzzentrums Villingen-Schwenningen, rechnet sogar mit acht Millionen („Apotheken Umschau“, 1. Januar 2006, S. 42).

Harninkontinenz (vulgo: Blasenschwäche) betrifft nicht nur Frauen, sondern auch Männer, vor allem nach einer radikalen Prostatektomie (Prostataresektion) etwa aufgrund einer Krebserkrankung (Karzinom). Bei diesem Eingriff, der durch den Bauch (Laparotomie), mittels eines Dammschnittes (Episiotomie) oder transurethral (durch die Harnröhre) vorgenommen werden kann, entfernt der Chirurg nämlich auch das von der im Normalfall walnussgroßen Prostata (Vorsteherdrüse) umschlossene Stück Harnröhre mit dem inneren Schließmuskel, bevor er die verbliebene Harnröhre an den Blasenhals näht. Der Patient leidet unmittelbar nach der Entfernung des Blasenkatheters an Inkontinenz und muss durch Physiotherapie während der Rehabilitation (und danach) lernen, den Blaseninhalt statt mit dem inneren allein mit dem äußeren Schließmuskel zurückzuhalten, der die Harnröhre unterhalb der operierten Stelle umgibt und vor dem Eingriff für die Kontraktionen bei der Ejakulation sorgte.

Dieser Schließmuskel ist willkürlich steuerbar und kann für die neue Aufgabe trainiert werden. Während viele Frauen von sich aus eine Sensibilisierung für ihren Beckenboden entwickeln, hat sich kaum ein Mann vor der Prostata-Operation um seinen Beckenboden oder um den dazugehörenden äußeren Schließmuskel der Harnröhre gekümmert.

Ein Patient, dessen Prostata entfernt wurde, muss erst einmal ein Körpergefühl im Unterleib entwickeln, das ihm hilft, den Beckenboden und den äußeren Schließmuskel bzw. die Harnröhre zu spüren, denn das ist die Voraussetzung dafür, dass er mit dem verbliebenen Schließmuskel den in der Blase angesammelten Urin zurückhalten kann und die Inkontinenz mehr oder weniger gut überwindet. Eine besondere Herausforderung sind dabei Bewegungen, bei denen der Druck auf die Blase erhöht wird (Aufstehen aus sitzender Position, Husten, Niesen – Stressinkontinenz) und längeres Gehen.

Ute Michaelis, die in Bad Nauheim eine auf urologische Rehabilitation spezialisierte physiotherapeutische Praxis betreibt, wendet sich mit in ihrer Broschüre „Beckenbodentraining für Männer. Harninkontinenz und Erektionsstörungen mindern und überwinden“ an Männer, die sich aus den etwa fünfundzwanzig physiotherapeutischen Übungen ein individuelles Trainingsprogramm zusammenstellen möchten. Im Titel steht zwar „Beckenbodentraining“, aber Ute Michaelis geht immer wieder speziell auf den äußeren Schließmuskel der Harnröhre ein.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2005

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