Christiane Neudecker : Sommernovelle

Sommernovelle
Sommernovelle Originalausgabe: Luchterhand Literaturverlag, München 2015 ISBN: 978-3-630-87459-3, 186 Seiten ISBN: 978-3-641-15386-1 (eBook)
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Zwei 15-jährige Gymnasiastinnen wollen sich auf einer Vogelstation engagieren. Der kurze Aufenthalt dort wird zu einem Meilen­stein ihrer Entwicklung. Die Jugend­lichen, die noch glauben, mit ihrem Engage­ment die Welt verbessern zu können, müssen aufgrund ihrer neuen Erfahrungen befürchten, dass der Idealis­mus während des Erwachsen­werdens verloren geht. Die Vogelstation erweist sich nämlich als nutzlos, und obwohl das alle bis auf die beiden Mädchen längst gewusst haben, machen sie weiter ...
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Kritik

Die Ich-Perspektive ermöglicht es Christiane Neudecker, die Gefühls- und Gedankenwelt einer der beiden Hauptfiguren auszuleuchten. "Sommernovelle" handelt zwar von einer Sturm- und Drang-Zeit im Leben der Protagonistinnen, aber Christiane Neudecker entwickelt die atmosphärisch dichte Geschichte ruhig und ohne Effekthascherei.
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Zu Beginn der Pfingstferien 1989 fahren zwei 15-jährige Gymnasiastinnen aus Süddeutschland mit dem Zug nach Schleswig-Holstein, um zwei Wochen lang den Mitarbeitern einer Vogelstation an der Nordspitze von Sylt zu helfen.

Lotte war in den Schulferien mit ihren Eltern meistens nach Italien gereist. Mit ihrem blauen VW-Bus waren sie über den Brenner an den Gardasee gefahren, in die Toskana, oder zu den hoch aufragenden Hotelburgen an den Adria-Stränden von Rimini, von Riccione. Aber ich war wegen meiner wiederkehrenden Mandelentzündungen schon öfter zur Kur an der Nordsee gewesen. Ganze Sommerurlaube hatte ich in Kinderkurheimen auf Föhr, auf Amrum, in St. Peter-Ording verbracht.

Schon die Großmütter der beiden Mädchen waren befreundet, und sie sind es seit der Zeit im Kindergarten. Von Lottes Freundin erfahren wir nur den Spitznamen, mit dem ihre Eltern und ihr Bruder sie rufen: Panda. Die beiden Schülerinnen sind wegen des Reaktorunfalls in Tschernobyl, des sauren Regens, des Robben- und Waldsterbens, der Abholzung des Regenwalds, des Treibhauseffekts und des Ozonlochs besorgt. Sie engagieren sich für den Umweltschutz, ermahnen andere, keine Haarsprays mit FCKW zu verwenden, demonstrieren gegen Massentierhaltung, Atomwaffen, Krieg und für autofreie Sonntage.

Es gab so viele Dinge, gegen die man etwas unternehmen musste.

An die Erstkommunion erinnert Panda sich noch immer gern, aber als sie damals Messdienerin werden wollte, lehnte der Pfarrer es ab, Mädchen oder Frauen auch nur in die Nähe des Altars zu lassen, und in einer Predigt redete er von der „Sündhaftigkeit des Weibes“. Daraufhin wandte sich Panda von der katholischen Kirche ab und wechselte vom Religions- in den Ethik-Unterricht. Sie hat ihr Haar mit Henna und fast alle Klamotten schwarz gefärbt. Besonders stolz ist sie auf ihre schwarzen Dr. Martens-Stiefel („Docs“), für die sie ein ganzes Jahr sparte.

Prof. Dr. Hansjörg Kupfer, der Gründer des gemeinnützigen Vereins „Allianz für Seevogelschutz“ und Betreiber der Vogelstation auf Sylt, hatte die beiden 15-jährigen Bewerberinnen zunächst für zu jung gehalten, aber dann überraschend noch einmal angerufen und zugesagt.

Zwei Männer, die jedes Jahr ein paar Wochen auf der Vogelstation arbeiten, holen die Mädchen von der Fähre ab. Sebald und Hiller waren im Zweiten Weltkrieg gemeinsam an der Front. Auf der Station finden die beiden Neuankömmlinge drei weitere Personen vor: „Fräulein Schmidt“ und die Studierenden Melanie und Julian. Melanie ist seit zwei Monaten da; Julian wird seinen einjährigen Aufenthalt in wenigen Tagen beenden. Lotte und Panda sollen sich mit Melanie und Fräulein Schmidt, der griesgrämigen früheren Sekretärin des emeritierten und gerade abwesenden Professors, ein Zimmer teilen, aber sie ziehen es vor, zwei im Garten entdeckte Klappliegen in einen Kellerraum zu schaffen und sich dort notdürftig einzurichten.

Enttäuscht sind Lotte und Panda, als sie erfahren, dass auf der Station keine Vögel gepflegt werden. Der Professor lässt lediglich zählen, sowohl Vögel als auch deren Eier. Bevor er die Station eröffnete, hatte er sich vor allem mit der Hypothese beschäftigt, dass Zugvögel große Teile ihres langen Fluges schlafend zurücklegen. Aber es war ihm nicht gelungen, dafür einen Nachweis zu erbringen.

In der Nähe der Station steht ein Kran fürs Bungeejumping, und die Mädchen beobachten eine junge Frau bei der Mutprobe. Minderjährige benötigen dafür die ausdrückliche Erlaubnis ihrer Eltern. Lotte und Panda rufen von einer Telefonzelle aus abwechselnd zu Hause an, aber als Panda beim nächsten Mal ihre Mutter um die erforderliche Zustimmung bittet, weist diese scharf darauf hin, dass sie andere Sorgen habe. Damit meint sie die Krebserkrankung ihres Mannes.

Hiller nimmt sich Pandas an. Geduldig lehrt er sie, Vögel zu zählen. Das funktioniert nicht, wenn man die einzelnen Tiere eines Schwarmes am Himmel zu verfolgen versucht. Stattdessen muss man eine größere Einheit mit einem Blick erfassen. Panda lernt das wie das Lesen von Texten. Dabei nimmt sie auch nicht Wörter oder gar Buchstaben gesondert auf. In der zweiten Klasse der Grundschule unterstellte ihr eine Lehrerin, den Inhalt eines vorgelegten Kinderbuches bereits vorher gekannt zu haben, aber dann begriff sie, dass Panda so schnell lesen konnte, weil sie komplette Buchseiten mit einem Blick erfasste. Diese Fähigkeit beeindruckt Hiller, zumal er Bücher und Literatur liebt. Er erzählt Panda von dem 1362 bei einer Sturmflut in der Nordsee versunkenen Ort Rungholt und den die Tatsachen ausschmückenden Legenden. Unvermittelt rezitiert er den Satz: „Eine irrsinnige Frau geht in den Dünen um.“ Panda, die der Theatergruppe der Schule angehört, soll herausfinden, woraus dieses Zitat ist. Nach einer Weile tippt sie auf die Novelle „Landvogt von Greifensee“ von Gottfried Keller, aber da wandelt keine der Frauenfiguren in den Dünen.

Während sich Panda von Hiller zeigen lässt, wie man „den Himmel liest“, verliebt ihre noch unerfahrenere Freundin sich in den Studenten Julian. Bei der Abschiedsparty am Vorabend seiner Abreise verschwindet sie mit ihm in den Dünen und schleicht sich erst mitten in der Nacht in den Kellerraum, in dem ihre Liege steht.

Julian ist bereits fort, als es heißt, Prof. Dr. Hansjörg Kupfer sei wieder da. Zunächst lässt er sich allerdings nicht sehen. Als am nächsten Morgen die ersten Amseln zu hören sind, hält Panda sich bereits im Freien auf. Am Fenster der Wohnung des verheirateten Professors im Obergeschoss sieht sie die Silhouette einer nackten Frau, die aufs Meer hinaus starrt: Fräulein Schmidt.

Bei der ersten Begegnung erweist sich Prof. Kupfer als unwirsch. Er bemängelt, dass Lotte und Panda die Hausordnung nicht unterschrieben haben, die Spenden der Teilnehmer an den Führungen nicht einzeln aufgelistet sind und er das WC nicht abgeschlossen vorfand.

Prof. Kupfer ordnet eine Zählung der Möweneier auf dem Koog an. Melanie geht mit Lotte, Hiller mit Panda. Sobald sie das Brutgebiet betreten, steigen die Möwen kreischend auf.

Dass das Zählen der Möweneier gefährlich werden könnte – darauf war ich überhaupt nicht gekommen.

Obwohl Hiller dazu riet, nicht stehen zu bleiben, blickt Panda gebannt zu einem Falken hoch. Im nächsten Augenblick spürt sie einen Schlag am Kopf: sie wird von drei Möwen angegriffen.

Erwin Sebald hat sich nicht an der Zählung beteiligt. Als er mitbekommt, was passiert ist, hebt er an: „Und das ist genau der Grund, wieso …“ Aber Hiller unterbricht ihn.

„Ist ja nichts Schlimmes passiert“, sagte ich und lächelte Sebald zu. „Ich bin nur ein bisschen erschrocken.“ Sebald schüttelte den Kopf. „Das ist es nicht“, sagte er. „Aber diese lächerliche …“ Er sah zum Flur und brach ab.
Fräulein Schmidt und der Professor betraten das Zimmer. !

Sebald hatte die Arme verschränkt. Er starrte den Professor an. Sein Blick war voller Verachtung.

Panda zweifelt am Nutzen der Zählung. Später fragt sie den Professor. Der spricht von „Auswertungen“. Panda legt nach:

„Sie schicken die Daten nach England und wissen nicht mal, ob die ausgewertet werden?“

„Das geht Sie überhaupt nichts an. Sie haben keine Ahnung von diesen Dingen. […]
Ich hätte Sie und Ihre kleine Freundin niemals hierherkommen lassen dürfen“, sagte der Professor und schüttelte dabei tadelnd seinen Kopf. „Ich hätte mich an meine eigenen Regeln halten sollen. Sie beide sind einfach …“, er suchte das Wort, „Sie sind einfach zu jung.“

Dann trägt er ihr auf, am nächsten Morgen eine Kontrollzählung auf dem Koog durchzuführen.

Hiller und Sebald sitzen auf der Terrasse.

„Wussten Sie das?“, fragte ich und es war mir egal, wie vorwurfsvoll ich klang, „dass die Daten gar nicht ausgewertet werden?“
Sie wirkten nicht überrascht, keiner von beiden.

Hiller sagt leise:

„Manchmal bauen Menschen sich Luftschlösser. Aber das heißt nicht, dass in den Schlossgärten nicht ein paar Blumen wachsen können.“

Melanie richtet den beiden Schülerinnen Grüße von Julian aus. Lotte versteift sich und fragt, wann die Studentin mit ihm gesprochen habe.

„Hat mich gestern angerufen“, sagte sie. […]
„Der ist heilfroh, dass er weg ist“, nuschelte sie […]. „Auch wenn er jetzt erst mal wieder bei seinen Eltern pennen muss.“ […]
„Siehst du ihn denn wieder?“, setzte ich nach. „Sicher“, sagte Melanie. […] „Julian will ja in den Regenwald“, sagte sie, „da gibt’s so eine Aufforstungsstation in Uganda. Vielleicht machen wir das zusammen.“ Ich runzelte die Stirn. „Und dein Studium?“, fragte ich. „Abgebrochen“, sagte sie, „längstens. Was meinst du, warum ich hier bin.“ […]
„Aber ihr habt nicht“, sagte ich, „also, du und Julian, ihr geht doch nicht miteinander oder so was?“ […] „Naja, der ist jetzt nicht mein Freund. Aber klar hatte ich was mit dem“, sagte sie […] und fügte prustend hinzu: „Ist doch nur Sex.“

Lotte springt auf und rennt weg. Für sie endet die erste Liebe gleich mit einer Enttäuschung.

Panda ruft von der Telefonzelle aus zu Hause an. Eigentlich drängt es sie, von Lotte, dem unsympathischen Professor und seiner Geliebten, den nutzlosen Daten und so weiter zu erzählen.

Aber plötzlich stellte ich mir vor, wie sie da stand. Wie sie an unserem Klavier lehnte, auf dem wir das Telefon mit der zu kurzen Schnur stehen hatten. Ich sah die Erschöpfung in ihrem Blick, dachte an ihre Schultern, die in den letzten Monaten immer schmaler und schmaler geworden waren.

Statt zu klagen, beteuert Panda ihrer Mutter, dass es ihr gut gehe, und die Mutter berichtet ihr, dass der Vater die letzte Chemotherapie gut vertragen habe.

Lotte und Panda fragen sich, wann man so werde wie der Professor und die anderen.

„Wann kippt das? Die können doch nicht alle schon immer so gewesen sein.“

Sie beschließen, mit dem Frühbus am nächsten Morgen vorzeitig abzureisen.

Panda kann nicht schlafen. Es ist noch finster, als sie aufsteht. Der Bungeekran ist verschwunden. Sie geht in das Zimmer, in dem Julian wohnte und bemerkt, dass von dort eine Treppe nach oben führt. Der Weg ist durch eine Museumskordel mit einem Schild „Privat“ versperrt. Auf einer Ablage an der Wand liegt ein Stapel Briefe. Der oberste ist an Panda adressiert, und sie erkennt die Handschrift ihrer Mutter.

Panda, du wirst wissen, was du tust, stand in kleinen, nach rechts kippenden Buchstaben auf der ersten Seite, In Liebe Mama. Und auf der zweiten: Hiermit bestätige ich, dass meine Tochter, wenn sie es wünscht, den Sprung mit dem Bungeeseil tätigen darf.

Im Morgengrauen schleichen sich Panda und Lotte aus dem Haus. Die beiden Tafeln Luftschokolade, die ihnen der Professor schenkte, die sie allerdings nicht angebrochen haben, hinterlassen sie auf der Ablage an der Treppe zu seinen Privaträumen. Sie sind bereits ein Stück weit weg, als Hiller ihnen von der Tür aus nachruft. Panda läuft noch einmal zurück und umarmt ihn zum Abschied.

Später findet sie in ihrer Jackentasche vier Blätter. Hiller hat ihr die „Sylter Novelle“ von Theodor Storm abgeschrieben. Sie endet mit dem Satz: „Eine irrsinnige Frau geht in den Dünen um.“

25 Jahre später besucht Panda mit ihrer Mutter Sylt und erinnert sich an ihren kurzen Aufenthalt auf der Vogelstation. Die Männer sind zu Hause geblieben. Panda vermutet, dass es die Insel so wie in ihrer Erinnerung gar nicht gibt.

Vielleicht gibt es diese Insel so nur in unserer Erinnerung, nur in diesem einen vergangenen Sommer.

Denn Sylt war es nicht, Sylt kann es nicht gewesen sein. Wir hätten dann mit dem Zug ankommen müssen, nicht mit der Fähre. Wir wären über den Hindenburgdamm gefahren, der das Festland mit der Insel verbindet.

Zunächst sucht sie vergeblich nach der Vogelstation.

Wir liefen langsam, wir betrachteten jedes einzelne Gebäude. Ich konnte das Haus nicht finden.
Dort, wo es hätte sein müssen, gab es ein Hotel, einen Bootsverleih, eine Surfschule, die sich nahtlos aneinanderreihten. Ein einziges Privathaus stand noch da, aber es hatte eine riesige Garage mit breiter Auffahrt und sah ganz anders aus. Auf dem ehemaligen Parkplatz zog sich ein futuristischer Design-Bau in die Höhe.

Erst als Panda ihre Freundin Lotte auf Madagaskar anrufen möchte und mit ihrem Handy auf der Suche nach einer besseren Verbindung ein Stück aufwärts geht, entdeckt sie die frühere Station. Sie läuft zurück. Ihre Mutter unterhält sich mit einem Mann namens Piet, den sie gerade kennen gelernt hat. Von ihm erfährt Panda, dass Prof. Dr. Hansjörg Kupfer tot ist.

„Ist gestorben“, sagte er, „vor längerem schon.“ Stumm setzte ich mich neben meine Mutter. „Und die Station?“, fragte ich schließlich. Jetzt sah er wütend aus. „Verkauft worden. Eine Schande. Der Koog, die Station. Ein ganzes Lebenswerk zerstört.“ Er schlug mit seiner Hand auf die Tischplatte. „Er hat unschätzbare Arbeit geleistet“, sagte er. „Für die Natur, die Vögel. Der Mann war seiner Zeit weit voraus.“

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Christiane Neudecker (* 1974) erzählt in ihrer „Sommernovelle“ von zwei 15-jährigen Gymnasiastinnen, die sich in den Pfingstferien 1989 als ehrenamtliche Helferinnen auf einer Vogelstation engagieren wollen. Die Zug- und Seevögel, die in der „Sommernovelle“ eine wichtige Rolle spielen, symbolisieren die Weite und Freiheit, nach der die beiden Heranwachsenden sich sehnen. Der kurze Aufenthalt dort wird zu einem Meilenstein ihrer Entwicklung. Die Jugendlichen, die noch glauben, mit ihrem Engagement die Welt verbessern zu können, müssen aufgrund ihrer neuen Erfahrungen befürchten, dass der Idealismus während des Erwachsen­werdens verloren geht. Die Vogelstation erweist sich nämlich als nutzlos, und obwohl das alle bis auf die beiden Mädchen längst gewusst haben, machen sie weiter. Der als Forscher gescheiterte Leiter kommt auf die Insel, weil er dort mit seiner Geliebten zusammen sein kann, ohne befürchten zu müssen, von seiner Ehefrau überrascht zu werden.

Erzählt wird die Coming-of-Age-Story von einem der beiden Mädchen, allerdings – wie sich im letzten Kapitel der „Sommernovelle“ herausstellt – mit einer Verzögerung von 25 Jahren, also aus der Erinnerung. Die Ich-Perspektive ermöglicht es Christiane Neudecker, die Gefühls- und Gedankenwelt der Figur auszuleuchten.

„Sommernovelle“ handelt zwar von einer Sturm- und Drang-Zeit im Leben der Protagonistinnen, aber Christiane Neudecker entwickelt die atmosphärisch dichte Geschichte ruhig und ohne Effekthascherei.

Die Sprache ist nicht ganz frei von Schludrigkeiten.

Gleich würde die Chorstelle einsetzen, die mochte ich am meisten.

Grammatikalisch sächliche Begriffe wie Mädchen oder Fräulein verbindet Christiane Neudecker grundsätzlich mit weiblichen Pronomina. Auch wenn viele das tolerieren, ist es sprachlich unsauber.

Das Mädchen mit den Zöpfen streckte mir ihre vom Hubba Bubba umspannte Zunge heraus.

Außerdem übertreibt es Christiane Neudecker mit Adjektiven, und dabei kommt es zu Sprachschnitzern. Ein „durstiger Inselboden“ mag noch angehen, aber was hat man sich unter einem „wirren Zirkel“ vorzustellen? Bei einem spaltbreit geöffneten Fenster handelt es sich nicht um eine weite Öffnung, also ist „kleiner Spalt“ zumindest in diesem Zusammenhang tautologisch, und mit „kurzen Shorts“ schießt Christiane Neudecker in der „Sommernovelle“ den Vogel ab.

 

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2016
Textauszüge: © Luchterhand Literaturverlag

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.