J. M. G. Le Clézio : Onitsha

Onitsha
Originalausgabe: Onitsha Editions Gallimard, Paris 1991 Onitsha Übersetzung: Uli Wittmann Kiepenheuer & Witsch, Köln 1993 Taschenbuch: Kiepenheuer & Witsch, Köln 2008 ISBN: 978-3-462-04119-4, 285 Seiten
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Ein Engländer, der in Nigeria arbeitet, holt seine italienische Frau und den Sohn aus Europa zu sich. Der Aufeinanderprall der unterschiedlichen Kulturen und Mentalitäten erschwert ihnen die Eingewöhnung in die noch teilweise an archaische Sitten gebundende Gesellschaft. Aber auch die Weißen untereinander machen sich das Leben nicht gerade leicht.
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Kritik

Landschaftsbeschreibungen, Mythen, Schicksale weißer und schwarzer Menschen unterschiedlichster Bildung und die Verknüpfung ihrer individuellen Lebenswege sowie ein an außergewöhnlichen Vorkommnissen reicher Roman sorgen für gehobene Unterhaltung: "Onitsha".
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Fintan und seine Mutter wollen nach Nigeria reisen, wo sie von einem Mann erwartet werden: Geoffroy Allen. Der Junge kann nicht glauben, dass dies sein Vater sein soll, mit dem sie nun leben würden.

Die Mutter heißt Maria Luise. Ihr zwölfjähriger Sohn nennt sie Maou. Die Italienerin musste aus familiären und kriegsbedingten Gründen mehrmals umziehen, und wohnte zuletzt bei ihrer Mutter in Marseille.

Geoffroy Allen reiste nach Abschluss seines Ingenieurstudiums in London nach Nizza, wo er im Frühjahr 1935 Maria Luise kennenlernte. Sie war sofort verrückt nach dem großen, schlanken, romantischen Engländer. In San Remo verbrachten sie einige Tage miteinander. Gegen Ende des Sommers – da war Maou bereits schwanger – heirateten sie. Er war gleich darauf nach Westafrika aufgebrochen. Dort war ihm ein Posten bei einer Handelsgesellschaft in Onitsha angeboten worden. Der Ort am Niger war überdies günstig als Ausgangspunkt für Geoffroys Vorhaben, nämlich der Spur in die Vergangenheit zu folgen und Ägypten, den Sudan und Meroë, das letzte Königreich am Nil, aufzusuchen.

Im März 1936 brachte Maou in Nizza ihr Kind zur Welt. Die junge Mutter wartete verzweifelt auf Nachricht von Geoffroy, aber Streiks verzögerten die Briefzustellung. Als Italien in den Krieg eintrat, floh sie aus Nizza, denn als Frau eines Engländers musste sie befürchten, in ein Internierungslager gesperrt zu werden. Sie wechselte ihren Namen und fand Zuflucht in einem Ort in den Bergen. Der Krieg verhinderte auch, dass Geoffroy nach Algier reisen konnte, um sie abzuholen. Maou schwärmte Fintan jeden Tag vor, wie schön es in Onitsha bei seinem Vater sein würde. Aber Fintan mochte nichts über Geoffroy hören und war nicht bereit, „mein Vater“ zu sagen. Für ihn war er ein Unbekannter, der ihnen Briefe schrieb: Ich liebe euch, ich erwarte euch in Onitsha, am Ufer des Nigerstroms in Nigeria.

Maou beschließt, mit ihrem Mann in Afrika leben zu wollen. In aller Heimlichkeit trifft sie Vorkehrungen für die Reise und stellt ihre Verwandten vor vollendete Tatsachen. Fintan wird den Tag nie vergessen: Sonntag, 14. März 1948 – der Passagierdampfer Surabaya legt ab. Schon die Zugfahrt von Marseille an die Gironde-Mündung ist aufregend genug. Und dann erst die Schiffsreise. Er ist davon fasziniert, wie die letzten Sonnenstrahlen im Meer aufblitzen und die vornehmen Passagiere auf dem Deck promenieren. Das Dröhnen der Maschinen beeindruckt ihn, und er bestaunt die Matrosen bei ihrer Arbeit. Da nimmt er gerne in Kauf, dass die kleine Kabine, in der er und seine Mutter untergebracht sind, heiß und muffig ist.

Eines Morgens wacht Fintan durch ein seltsames, nicht bestimmbares Geräusch auf. Um die Ursache herauszufinden, schleicht er sich zum vorderen Teil des Schiffs. Auf dem Vordeck sieht er eine Menge Afrikaner, die mit kleinen spitzen Hämmern auf Ladeluken, Rumpf und Spanten einschlagen, um den Rost zu entfernen. Der Lärm – „wie eine harte, schwerfällige Musik, die das Herz erfüllte und die man nicht vergessen konnte“– wird noch mehrere Tage anhalten. Fintan erfährt, dass sich die Schwarzen mit dem Entrosten des Schiffes die Überfahrt für sich und ihre Familien zum nächsten Hafen verdienen. An Deck sind Planen aufgespannt, die als notdürftige Unterkunft für die Männer und Frauen mitsamt den Kleinkindern dienen.

Bei einem Landgang in Dakar fällt Maou und Fintan als Erstes ein penetranter Geruch auf. Es riecht nach Erdnüssen und Öl; Rauch erschwert das Atmen.

Diese heiße, aufdringliche Stadt, der gelbe Himmel, in dem das Licht wie ein geheimer Puls schlug, das war als Afrika. (Seite 39)

Auf dem Deck der ersten Klasse lernt Maou den englischen Offizier Gerald Simpson kennen. Es stellt sich heraus, dass der District Officer ebenfalls nach Onitsha reist. Es sei ihm auch schon von Geoffroy Allen erzählt worden, deutet er an. Fintan mag den Engländer mit der Hakennase und dem aufgezwirbelten Schnurrbart vom ersten Augenblick an nicht.

Das nächste Mal ankert der Dampfer in der Bucht von Takoradi. Mit einer Kutsche lassen sich Mutter und Sohn ins Landesinnere bringen. Zum Leidwesen Maous hat Simpson sich ihnen angeschlossen.

Als Maou ein paar Tage später in Lome an Land geht, um sich dort auf den Markt umzusehen, mag Fintan nicht mitgehen, zumal sie sich von dem verhassten Engländers begleiten lässt.

Die Surabaya hat nun bald ihr Ziel erreicht. Deshalb lädt der Kapitän am Abend zu einem Fest ein. Ein Buffet ist hergerichtet, und auf einem Grammofon werden Jazz–Platten gespielt. Maou trinkt reichlich Champagner. Dass sie mit Simpson flirtet, findet Fintan empörend. Es gefällt ihm auch nicht, dass sie die Blicke der Männer auf sich zieht, weil sie sich für den Abend besonders hübsch gemacht hat. Fintan schleicht sich davon und entdeckt im Schatten der Lampions, dass sich die schwarzen Arbeiter auf dem Ladedeck zwischen Seekisten einen Platz zum Schlafen suchen. Während im Salon getanzt und gelacht wird, haben sie sich draußen lautlos niedergelassen. Fintan ist wütend und schämt sich, weil er befürchtet, dass sie trotz der Musik hörten, wie Simpson sich über sie lustig machte, indem er ihr Pidginenglisch nachahmte.

Einen Monat dauerte die Überfahrt. Am 13. April kommen sie bei Regen in Port Harcourt an.

Am Kai stand jener unbekannte Mann von großer, hagerer Statur, mit einer Stahlbrille auf der Hakennase und schütterem Haar, das von grauen Strähnen durchsetzt war. Er trug einen seltsamen Militärregenmantel, der ihm bis auf die Knöchel reichte, eine khakifarbene Hose und […] schwarze, glänzende Schuhe […] Der Mann küsste Maou, ging auf Fintan zu und gab ihm die Hand. […] „Geht es dir gut, boy?“ (Seite 65)

In einem Gewitter fahren sie mit einem verbeulten Ford nach Onitsha.

Das Haus, das in dem sie wohnen werden, heißt Ibusun; das bedeutet in der Sprache der Leute vom Strom: der Ort, an dem man schläft. Es ist ein Holzhaus mit einem Wellblechdach, das viele undichte Stellen hat. Wenn es regnet – und es gibt häufig Wolkenbrüche – läuft Wasser durch die Ritzen. Als Hausbedienstete stehen der Koch Elijah und seine scheue Frau Marima zur Verfügung. Fintan ist begeistert von der riesigen Weite, die man von dem Anwesen aus überblicken kann. Es heißt, dass sich in den nahen Hügeln die letzten Flachlandgorillas verstecken.

Bei einer Erkundungstour zum nahen Omerun-Fluss trifft Fintan einen gleichaltrigen einheimischen Jungen, mit dem er sich anfreundet. Bony kennt sich in der Gegend gut aus, und Fintan erfährt von ihm die Namen der Vögel und der Pflanzen. Zusammen formen sie aus rotem, nassem Lehm kleine Figuren, die sie in der Sonne trocknen lassen, und Bony erklärt ihm, welche Gottheiten er damit darstellen wollte und welche Rolle sie in der Mythologie spielen. Er verrät ihm auch den Ort, wo die Frauen aus der Umgebung im Fluss baden und die Wäsche waschen. Dort darf sich eigentlich kein Junge sehen lassen.

Fintan vertraut seinem Freund an, dass sich nachts schreckeneinflößende Dinge um das Haus herum ereignen und er Schritte im Garten und in den Sümpfen des Omerun hört.

Bony sagte, es sei Oya, die Mutter der Gewässer. Er sagte, es sei Asaba, die große Schlange, die in den Spalten lebt, da, wo die Sonne aufgeht. Nachts musste man mit leiser Stimme mit ihnen sprechen und durfte nicht vergessen, ihnen ein Geschenk dazulassen, auf einem Bananenblatt, im Gras versteckt: Obst, Brot oder sogar Geld. (Seite 89)

Geoffroy kommt von seiner uninteressanten Arbeit in der Handelsgesellschaft meistens erst spät nach Hause. Bis dahin vertrödelt Maou den eintönigen Tag mit Warten auf der Veranda. Das Leben in Afrika hatte sie sich anders vorgestellt. Von Ausritten in den Busch hatte sie geträumt und heiserem Raubtier-Gebrüll am Abend. Raubtiere gibt es nicht – außer in der Prahlerei der Offiziere – und der Urwald ist seit langem verschwunden. Das einzig Befremdliche ist das nachts zu hörende monotone ferne Trommeln der Männer am Fluss, die für den Gott Shango Musik machen. Die wöchentlichen Zusammenkünfte im Haus des District Officers Gerald Simpson bereiten ihr keine Freude; die Gespräche mit den Engländern sind seicht, und deren Verhalten ist ihr zu versnobt.

Gerald Simpson ließ sich sein großes Holzhaus renovieren und plant nun den Bau eines Swimmingpools. Für das Ausheben der Grube erbat er sich vom Residenten Rally Gefangene. Zur Teestunde nehmen gerade die Gäste auf der Terrasse Platz, als die schwarzen Arbeiter eintreffen. An einer langen Kette mit Fußeisen um die Knöchel marschieren sie im Gleichschritt zu ihrer Arbeitsstelle. Maou ist entsetzt, als sie die ausgemergelten schwitzenden Gestalten mit Werkzeugen über der Schulter durch den Garten trotten sieht. Während für die Gäste ein Imbiss serviert wird, ist das Hacken und Schaufeln der Sträflinge in der glühenden Hitze zu hören. Wutentbrannt fordert Maou den Gastgeber auf, den Männern etwas zu essen und zu trinken zu geben. Nach ein paar Schocksekunden reagiert Simpson: Der Boy solle die Häftlinge außer Sichtweite bringen.

Dann sagte der D. O. mit einem ironischen Blick auf Maou: „Nun, so ist es besser, nicht wahr, sie haben einen verdammten Lärm gemacht, jetzt können auch wir uns ein wenig entspannen.“ (Seite 85)

Das verlegene Lachen der Gäste ist noch zu hören, als Geoffroy seine Frau zum Auto bringt. Er verliert kein Wort über den Arbeitstrupp. Aber nach diesem Vorfall bittet er Maou nie mehr, sie zu Simpson oder Rally zu begleiten.

Geoffroy ist an fast keinem der Abende zu Hause. Nachdem Fintan eingeschlafen ist, läuft Maou durchs leere Haus, darauf achtend, auf keinen der Skorpione zu treten. Sie hat mitunter immer noch Fieber, das infolge der Amöbenruhr aufgetreten war, mit der sie sich zwei Monate nach ihrer Ankunft infiziert hatte. In einem Korbsessel sitzend, hängt sie ihren Erinnerungen nach und lauscht dem leisen Dröhnen der Trommeln am Fluss.

Es gab keine Zukunft mehr. Es gab nur noch die tägliche Stille, die die Geschichte aufzehrte. Maou dachte an die schwarze Königin von Meroë, an die unmögliche Reise durch die Wüste. Warum war Geoffroy nicht da? […] Jetzt hatte Maou den Strom erreicht, war endlich in das Land gekommen, von dem sie so lange geträumt hatte. Und alles war so banal. (Seite 97)

Als Fintan sich eines Tages wieder mit Bony trifft, führt ihn dieser hinunter zum Fluss an den Platz, wo sich die Frauen waschen und macht ihn auf ein Mädchen aufmerksam, das etwas abseits der anderen badet. Sie hat zwar ein Kindergesicht, aber ihr Körper ist der einer Frau. Niemand weiß richtig, wohin sie gehört; eines Tages war sie einfach da, mit einer Piroge aus dem Süden gekommen. Es heißt, sie sei eine Prostituierte aus Lagos, habe im Gefängnis gesessen und halte sich oft auf dem Wrack eines englischen Schiffes auf. Ihr Name ist Oya. Sie ist den anderen Mädchen unheimlich, wird von ihnen verspottet und für verrückt gehalten.

Eines Abends schauen die beiden Jungen Oya zu, die nackt im Fluss badet. Als sie aus dem Wasser steigt, bemerkt sie, dass sie beobachtet wird. Ungerührt schlüpft sie in ihr Kleid und macht sich auf den Weg. Fintan sieht, dass Bony ihr folgt und geht ihm nach. Im Schilf entdeckt er Oya, am Boden liegend, wie sie mit Bony kämpft, der sich auf sie geworfen hat. Fintan schlägt wutentbrannt auf Bony ein. Oya befreit sich, wendet sich hasserfüllt Fintan zu und beißt ihn heftig in die Hand.

Geoffroy besucht häufig einen Mann in einem schlossähnlichen Gebäude, das mit einer Sammlung von afrikanischer Kunst angefüllt ist. Der Archäologe Sabine Rodes verfügt außerdem über eine umfangreiche Bibliothek. Die Bücher und Landkarten helfen Geoffroy bei seinen Forschungen über Ägypten. Fintan, der seinen Vater manchmal dorthin begleitet, ist das düstere, mit Statuen und Masken vollgestellte Haus genauso unheimlich wie Mr Rodes selbst. Er hat noch nie einen seltsameren Mann getroffen. Der Zweiundvierzigjährige sieht eher wie ein Jüngling aus und unterscheidet sich von den anderen Engländern durch seine großzügige, spottlustige Art; er ist aber auch zynisch, aufbrausend und verlogen. Er beherrscht die meisten lokalen Dialekte, spricht sowohl italienisch als auch französisch und hört gerne Musik auf seinem Grammofon. Außerdem ranken sich alle möglichen Gerüchte um ihn: Er soll Schauspieler gewesen sein und habe als Spion gearbeitet. Nicht weniger befremdlich ist der herumschleichende schwarze Hausdiener Okawho, den Sabine Rodes als seinen Sohn vorstellt. Sein Gesicht gleicht den ausgestellten Masken, und Wangen und Stirn sind mit violetten Hautritzungen gezeichnet.

Anfangs begleitete Maou ihren Mann, wenn er Mr Rodes besuchte. Sie geht schon lange nicht mehr mit und beschwört ihn, Fintan den Umgang mit dem Engländer zu verbieten. „Dieser Mann ist ein Teufel“, schimpft sie und behauptet, dass von ihm Gefahr ausgehe. Außerdem werde über Okawho geredet, dass er Oya zu seiner Sklavin machen wolle. Nach dieser Auseinandersetzung verbietet Geoffroy seinem Sohn weiteren Kontakt mit Rodes.

Ungeachtet des Verbots fährt Fintan mit Sabine Rodes in einer Piroge den Strom hinauf, um Fische zu fangen. Ein Regenschauer zwingt sie zum Umkehren, aber Rodes will dem Jungen unbedingt noch ein aus dem Fluss ragendes Wrack zeigen.

Zu diesem verrosteten Wrack fahren einige Zeit später Rodes, Okawho sowie Oya und Fintan hinaus. Oya klettert als Erste die Treppe hoch, und Okawho verschwindet sogleich im Rumpf. Fintan tastet sich durch die finsteren Gänge und stößt auf einen Raum, der einmal das Badezimmer war. Dort sieht er auf dem Fußboden Oya liegen. Okawho hat sich auf sie geworfen und hält sie an den Armen fest. Als Fintan sich verschreckt zurückziehen will, stößt er auf Rodes, der unverwandt das Paar beobachtet. Plötzlich hört er einen fürchterlichen Lärm. Er sieht Okawho mit einem Stück abgerissenen Rohr nackt im Halbdunkel stehen und begreift, dass dieser den Spiegel im Badezimmer zertrümmerte. Oya stellt sich mit einem Lächeln im Gesicht neben den Nackten.

Sie sah aus wie eine wilde Kriegerin. Sie stieß einen heiseren Schrei aus, der im ganzen Schiffsrumpf widerhallte. (Seite 153)

Sabine Rodes zieht Fintan mit sich fort. Er solle nicht hinsehen, sagt er. „Sie ist verrückt.“

Maou sah sich in letzter Zeit häufiger in Onitsha um und versuchte, mit den einheimischen Frauen auf dem Markt in Kontakt zu kommen. Jetzt, als sie ihre Katze vermisst, fragt sie die Leute auf Pidginenglisch: „You seen cat bilong me?“ Sie wissen zwar nichts von ihrer Katze, sind aber überaus freundlich und streicheln ihr den Arm. Soviel Herzlichkeit überrascht sie.

Bei Gerald Simpson ist Maou nicht so gut angesehen. Da war das Vorkommnis mit den Häftlingen an seinem Swimminpool, und überhaupt verhält sie sich nicht wie eine Beamtengattin. Ihre Unabhängigkeitsbestrebungen gefallen ihm ebenso wenig. Auch im Klub wird über die „Querulantin“ getuschelt. Sie solle zurück in ihr „romanisches Land, dessen Akzent und Sitten bis hin zu der dunklen Hautfarbe sie auf so schockierende Weise beibehalten hatte“. Geoffroy wird überdies von Resident Rally vor Simpson gewarnt: dieser habe bereits einen umfangreichen Bericht über ihn zusammengestellt. Rally empfiehlt ihm, seine Versetzung zu beantragen.

Maou ahnt schon länger, dass sie hier nicht gut gelitten ist. Sollte sie Geoffroy sagen, dass sie nicht mehr bleiben können? Sie zieht in Erwägung, mit Fintan wegzugehen, ehe es zu spät ist. Zu spät wofür? Jetzt hatte sie doch langsam ihr Leben in Onitsha eingerichtet und hier gelernt, „was sie nirgendwo anders hätte lernen können“.

Die Langsamkeit, das war es, eine anhaltende, regelmäßige Bewegung, wie das Wasser des Stroms, das dem Meer entgegenfloss, wie die Wolken in der Schwüle der Nachmittage, wenn das Licht das Haus erfüllte und die Blechdächer zu Backofenwänden wurden. Das Leben kam zum Stillstand, und die Zeit verlangsamte sich. Alles wurde unscharf […] (Seite 167)

Auch Geoffroy ist ein anderer geworden. Er sei oft fort und spreche nicht mehr über seine Forschungen mit ihr, beschwert sich Maou, und sie wirft ihm vor, dass „die schwarze Königin“ von Meroë in sein Leben getreten sei und diese stattdessen ihren Platz eingenommen habe. Das beste sei wohl, wenn sie mit Fintan gehe, damit sie ihn bei seinen Fantastereien nicht mehr störe. Geoffroy schaut sie nur hilflos an und weiß nicht was er sagen soll.

Elijahs Frau ist inzwischen etwas zutraulicher geworden. Marima bringt Maou Worte in ihrer Sprache bei, und sie schauen sich miteinander Zeitschriften an. Mit Oya, die eines Tages vor der Einfahrt von Ibusun sitzt, dauert es etwas länger, bis Maou ihr näherkommt. Zunächst läuft sie davon, wenn Maou sie entdeckt. Aber dann gelingt es Maou, Oya bei der Hand zu nehmen und in den Garten zu führen. Maou bestaunt das fremdartige Mädchen.

Sie hatte einen seltsamen Blick, hart und glatt wie Obsidian, erfüllt von einem unbekannten Licht. Die Augenlider waren zu den Schläfen hin geschwungen, zeichneten sich wie eine feine Litze ab, ganz in der Art der ägyptischen Maske, […] Noch nie hatte Maou ein so reines Gesicht gesehen, den Brauenbogen, die hohe Stirn, die leicht lächelnden Lippen. Und vor allem diese mandelförmigen Augen, die Augen einer Libelle oder einer Zikade. (Seite 171)

Da Oya das Haus nicht betreten will, setzen sie sich unter die Bäume. Oya spricht nicht, und so versucht Maou, sich mit ihr in Zeichensprache zu verständigen, wie sie es in ihrer Heimat bei gehörlosen Kindern beobachtete. Anfangs sieht Oya sie gleichgültig an, aber dann fängt auch sie zu gestikulieren an und ahmt die Mimik und den Gang anderer Leute nach. Bald verstehen sie alles, was sich sich gegenseitig mitzuteilen haben. Ihr Verhältnis ist schließlich so vertrauensvoll, dass Oya sich an Maous Schulter lehnt. Eines Tages nimmt Oya die Hand Maous und legt sie auf ihren gewölbten Bauch. Maou spürt die Stelle, wo der Fötus leise bebt.

Als Maou erfährt, dass Oya bei Sabine Rodes lebt, versucht sie alles, um zu erreichen, dass das Mädchen sein Haus verlässt. Sie wendet sich an die Oberin eines Klosters, doch selbst in deren Augen ist Rodes über Moral und gute Sitten erhaben, und es geschieht nichts. Maou zieht sich nur die Rachsucht dieses unversöhnlichen Mannes zu.

Womit zu rechnen war, ist nun eingetreten. Geoffroy kommt mit dem Kündigungsschreiben der United Africa Company nach Hause: nur ein paar Zeilen der Geschäftsleitung ohne Begründung für die Entlassung. Ein Einspruch ist deshalb nicht möglich. Er werde sich das aber nicht gefallen lassen, und er habe auch schon nach London telegrafiert, tobt er. Sie werden fortgehen müssen, und er wird seinen geplanten Forschungen nicht nachgehen können – darum sorgt er sich hauptsächlich. Trotzig behauptet er, er werde noch eine Weile hierbleiben.

Bony ahnt, dass sein Freund eines Tages weggehen würde. Deshalb will er ihm noch einen versteckten Ort zeigen: das mbiam-Wasser. Der Weg ist so weit, dass sie über Nacht bleiben müssen. Für Fintan ist die geheimnisvolle Landschaft ein großes Erlebnis.

Es war ein Ort, der alles vergehen ließ, selbst das Brennen der Sonne und die Stiche der giftigen Blätter, selbst Hunger und Durst. Selbst die Stockschläge [seines Vaters]. (Seite 182)

Erst am frühen Morgen kehren sie nach Onitsha zurück. Wegen des Wegbleibens über Nacht schlägt Geoffroy seinen Sohn mit einem Gürtel.

Weil Maou zu wissen glaubt, dass Sabine Rodes als Drahtzieher der Entlassung Geoffroys wirkte, sucht sie ihn in seinen Haus auf, um ihn zur Rede zu stellen und ihn trotzdem zu bitten, bei der Company ein gutes Wort einzulegen. Er geht mit Maou auf unerträgliche Weise arrogant um: Er spricht mit ihr zwar abwechselnd italienisch und französich, aber seine verächtlichen Bemerkungen sind derart verletzend, dass sie am liebsten aufspringen möchte. Dann erwähnt er noch wie nebenbei Geoffroys Leidenschaft für Ägypten, und dass er es gewesen sei, der ihn bei seinen Recherchen unterstützt habe. Geoffroy habe ihr doch bestimmt schon gesagt, dass er zu den mythischen Steinen am Cross-River in der Nähe von Aro Chuku wolle.

Dann ruft Rodes Okawho. Der soll auch gleich Oya mitbringen. Das schwangere Mädchen wird von Rodes wie eine Sehenswürdigkeit vorgeführt:

„Schauen Sie sie sich an, […] sie lässt Ihrem Mann keine Ruhe, sie ist die Flussgöttin, die letzte Königin von Meroë! Sie weiß natürlich nichts davon. Sie ist verrückt und stumm. […] Schauen Sie sich sie an, sieht sie nicht wie eine Königin aus?“ (Seite 198)

Maou schnaubt entrüstet. Oya sei keine Königin und keine Verrückte. Sie sei gehörlos und werde von allen ausgenutzt. Er habe kein Recht, sie wie eine Sklavin zu behandeln. Rodes erwidert, Oya sei jetzt Okawhos Frau. Er habe sie ihm gegeben; er hätte sie aber auch Geoffroy geben können. „Und wer weiß, von wem das Kind ist.“ Maou verlässt zornentbrannt das Haus. – Als Geoffroy von der Auseinandersetzung hört, ist er außer sich und gerät mit Maou in einen heftigen Streit.

Jetzt hält Geoffroy nichts mehr zurück, sich seinen Traum zu erfüllen. Okawho hat eingewilligt, den Engländer in einer Piroge den Cross-River hinauf nach Aro Chuku zu begleiten. Sabine Rodes erfuhr nichts von diesem Vorhaben. In Owerri beginnt die Fahrt auf dem Fluss. Die Nacht verbringen die beiden Männer im Wald, und Geoffroy weiß jetzt, dass er der Erfüllung seines Wunsches nahe ist. Sie sind glückendlich bei den Monolithen angelangt und müssen abermals übernachten. Die Stelle, an der sich Ite Brinyan, der „See des Lebens“, befindet, ist nicht mehr weit. Geoffroy ist übermüdet, hat Sonnenbrand und kann Okawho durch das Labyrinth des Waldes kaum folgen. In der Abenddämmerung kommen sie zu einer Grotte, die die Aussicht zum See freigibt. Sie steigen ins Wasser und waten auf eine Quelle in den Felsen zu. Geoffroy wäscht sich das Gesicht und trinkt das kalte Wasser. Die Erfrischung „löscht das Brennen tief in seinem Innern. Er denkt an die Taufe, nie wird er mehr derselbe sein.“ (Seite 221)

Okawho will jetzt endlich nach Hause, aber sie müssen noch auf eine Piroge warten, die sie mitnimmt und deshalb noch einmal am Fluss übernachten. Am Morgen erwacht Geoffroy mit heftigem Fieber, und in seinem Urin ist Blut.

Geoffroy spürt das Feuer, das sich in seinem Innern wieder entzündet hat, und die Kälte des Wassers, die in Wellen aufsteigt und ihn erfüllt. Er denkt: Alles ist zu Ende. Es gibt kein Paradies. (Seite 223)

Ein Motorboot bringt sie zurück. Geoffroy hat Malaria. Er fantasiert im Fieber, kann nicht aufstehen und isst nicht mehr. Maou begreift, dass er die verordneten Tabletten nicht einnimmt. Zwei Chininspritzen bringen dann Linderung; die Krisen werden seltener.

Die Niederkunft Oyas steht bevor, und sie wird in die Krankenstation gebracht. Dort fühlt sie sich jedoch eingesperrt und läuft im Nachthemd davon. Sie rudert zu dem Wrack und schleppt sich die Treppe hoch. Im Badezimmer legt sie sich auf den Boden. Ihr Leib bäumt sich mit jeder Wehe auf. Fintan erfährt von Bony, dass Oya auf das Schiff geflüchtet ist, und sie fahren zu dem Wrack hinaus. Während Fintan auf dem Schiff bleibt, eilt Bony ins Krankenhaus, um Hilfe herbeizuholen. Fintan muss daran denken, dass Oya an derselben Stelle liegt, wo Okawho sie überwältigte. Oya schaut ihn an – es ist soweit. Fintan gibt ihr seine Hand, die sie so fest drückt, dass es schmerzt. Oya schreit auf und stößt das Baby aus. Sie beugt sich vor, beißt die Nabelschnur durch und legt es an ihre Brust.

Im Anwesen Gerald Simpsons bricht ein Aufstand der Sträflinge aus, die das Loch für den Swimmingpool ausheben. Simpson glaubt, mit ein paar Stockschlägen die Aufrührer einschüchtern zu können. Das Gegenteil ist der Fall: Die Häftlinge packen einen Wärter und werfen ihn in die schlammige Grube. Einige können sich von der Kette befreien, fliehen aber nicht, sondern verschanzen sich beim Zaun am Rande des Grundstücks und bedrohen die Engländer. Simpson ist nicht mehr Herr der Lage und alamiert die Kaserne. Soldaten gehen in Stellung, aber die Anweisungen durch ein Megafon sind nicht zu verstehen. Die noch angeketteten Sträflinge stehen im Halbkreis am Rand der Grube. Die Häftlinge, die zum Zaun flüchteten, versuchen den Maschendraht zu durchbrechen. Plötzlich hört man Schreie. Rauch steigt auf. Es wurde geschossen. Die am Grubenrand stehenden Schwarzen sowie die vor dem Zaun versammelten sind zu Boden gestürzt. Die Soldaten stürmen das Gelände und überwältigen die anderen Rebellen.

Als Okawho aus Aro Chuko zurückkommt, geht er nicht zu Sabine Rodes zurück, sondern schläft draußen in der Nähe der Krankenstation. Rodes versteht Okawhos Verhalten nicht und sucht ihn überall. Als er begreift, dass er ihn verloren hat, schließt er sich in seinem finsterem Haus ein.

Okawho kauft eine Piroge und schafft ein paar Töpfe sowieLebensmittelvorräte an. Dann holt er Oya und das Neugeborene aus der Krankenstation ab. Den kleinen Sohn legen sie im Schiff unter ein Dach aus Zweigen und lassen sich den Strom hinunter auf die Mündung zu treiben.

Die Familie Allen wird nun Afrika verlassen. Auch der Arzt rät dazu; in Europa würde Geoffroy leichter gesund werden. Der Umzug ist arrangiert, und Fintan läuft zum letztenmal die Stellen ab, mit denen ihn Erinnerungen verbinden. Er stellt auch noch ein paar Lehmfiguren her; „Götter machen“, wie Bony sagte. Als Maou und Marima voneinander Abschied nehmen, legt die werdende Mutter die Hand auf Maous Bauch. „Kind“, sagt sie und lacht. Wie hat Marima das erraten? Aber es stimmt, Maou ist schwanger mit einem Mädchen, sie wird es Marima nennen.

Ein Jahr zuvor gingen Maou und Fintan am Kai von Port Harcourt von Bord, nun stehen sie wieder hier, um sich zusammen mit Geoffroy nach Europa einzuschiffen.

Zunächst lebt die Familie in London. Fintan wird auf ein Internat in Bath geschickt, wo ihm die Eingewöhnung in die Gemeinschaft schwerfällt. Als Maou 1958 erkrankt, geht Geoffroy mit ihr und der zehnjährigen Tochter in den Süden, nach Nizza. Später kaufen sie sich ein altes Haus in Opio. Maou versucht ihr Glück in der Hühnerzucht, und Geoffroy arbeitet als Bankangestellter in Cannes. Dort besucht Miriam eine Klosterschule. Nach Abschluss der Schule in Bath studiert Fintan an der Universität Bristol Jura. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, nimmt er eine Stelle als Repetitor für Französisch und Latein an seinem früheren College in Bath an. Und er hat Jenny, eine Krankenschwester, kennengelernt; es ist von Heirat die Rede.

Frühjahr 1969: Fintan telefoniert mit seiner Mutter und erfährt, dass Geoffroy im Sterben liegt. Er lässt sich vom College suspendieren, da er nicht weiß, wann er wiederkommen wird, und macht sich sofort auf nach Opio. Nachdem sich Geoffroys Krankheit verschlechtert hatte, gab Maou die Geflügelzucht bis auf ein paar Hühner auf. Sie sei jetzt das geworden, was sie immer schon sein wollte, sagt sie: eine italienische Bäuerin. Geoffroy behielt man nicht mehr im Krankenhaus, weil es keine Hoffnung mehr gibt. In seinem andauernden Dämmerschlaf träumt er bestimmt von Onitsha und der schwarzen Königin von Meroë, vermutet Maou. – Fintan ist nicht mehr rechtzeitig gekommen, um beim Sterben seines Vaters dabei zu sein. Er kann sich lediglich seinen sanften Gesichtsausdruck einprägen, den er vorher bei ihm noch nie sah. – Auch Fintan wird endgültig in den Süden zurückkehren.

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Mit der europäischen Sicht der Dinge kommt man in Nigeria nicht weit. Das muss die aus Italien stammende junge Frau Maou Allen in dem Roman „Onitsha“ von Jean-Marie Gustave Le Clézio sehr bald einsehen. Ihr Mann, ein Engländer, den sie während des Krieges als Achtzehnjährige in Frankreich heiratete und den Sohn gebar, als Geoffroy schon in Afrika war, holt seine Familie nach Onitsha, wo er in einer Handelsfirma arbeitet. Geoffroy hat sich mit seiner gesellschaftlichen Situation abgefunden, obwohl ihn sein Beruf nicht zufriedenstellt. Vielmehr träumt er von der Erkundung eines längst untergegangenen Volkes in Ägypten; es sind die Spuren in die Vergangenheit, die ihn interessieren. Für den zwölfjährigen Fintan ist es wahrscheinlich am leichtesten, sich in der fremden Umgebung zurechtzufinden. Dabei hilft ihm ein gleichaltriger schwarzer Junge, mit dem er sich rasch anfreundet, und der ihm auch mythologische Geschichten erzählt. Problematisch ist sein Verhältnis zu seinem Vater, den er bisher persönlich nicht kannte, und der es ihm auch nicht besonders leicht macht, eine liebevolle Beziehung aufzubauen. Am schwierigsten ist es für Maou, sich zurechtzufinden. Unter den Afrikanern fühlt sie sich verständlicherweise fremd, aber auch im Klub, wo sich die Weißen treffen, wird sie wegen ihres Akzents und das für Engländer zu „romanische“ Aussehen als Außenseiterin behandelt. Ihr selbstbewusstes, unangepasstes Auftreten verhindert ebenfalls ihre Aufnahme in deren Gemeinschaft.

Das geheimnisumwitterte schwarze Mädchen Oya, von der niemand weiß, wo es eigentlich herkommt, und der nicht minder rätselhafte Afrikaner Okawho, den ein kauziger Archäologie als seinen Sohn bezeichnet, verkörpern den exotischen Aspekt der Geschichte. Abwechselnd mit detailreichen Landschaftsbeschreibungen und Naturstimmungen (in Onitsha scheint es sehr häufig und heftig zu regnen) schildert der Autor erschütternde Schicksale und Ereignisse. Trotz der ausführlichen Einschübe über afrikanische und ägyptische Mythologie und Archäologie wird der Roman nie langweilig.

Mit der gleichen Thematik wie in „Onitsha“ – dem Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturen – befassen sich auch Bruce Chatwin („Traumpfade“) und Orhan Pamuk („Die weiße Festung“).

Dem französischen Schriftsteller Jean-Marie Gustave Le Clézio (* 1940) wurde 2008 der Nobelpreis für Literatur verliehen. In der Begründung des Nobelpreis-Komitee heißt es, der Autor sei geehrt worden als „Verfasser des Aufbruchs, des poetischen Abenteuers und der sinnlichen Ekstase, als Erforscher einer Menschlichkeit außerhalb und unterhalb der herrschenden Zivilisation“. (Süddeutsche Zeitung vom 10.10.2008)

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Inhaltsangabe und Buchkritik: © Irene Wunderlich 2009
Textauszüge: © Kiepenheuer & Witsch

Jean-Marie Gustave Le Clézio (Kurzbiografie)

Jean-Marie Gustave Le Clézio: Der Goldsucher

Kazuo Ishiguro - Alles, was wir geben mussten
Kazuo Ishiguro entwickelt eine beunruhigende Zukunftsvision über den Missbrauch der Gentechnologie. "Alles, was wir geben mussten" ist ein bewegender und sehr poetischer Roman auf hohem Niveau.
Alles, was wir geben mussten

 

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.