Gert Loschütz : Ein schönes Paar

Ein schönes Paar
Ein schönes Paar Originalausgabe Schöffling & Co., Frankfurt/Main 2018 ISBN 978-3-89561-156-8, 235 Seiten ISBN 978-3-7317-6133-4 (eBook)
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Philipp Karst, ein 1946 geborener Fotograf, versucht nach dem Tod seiner Eltern deren rätselhafte Beziehung zu verstehen: Herta und Georg lebten 40 Jahre lang getrennt, ließen sich jedoch nie scheiden. Bei seiner Spurensuche erinnert sich Philipp an Gesten und sprachliche Äußerungen der beiden. Es sei die Liebe gewesen, die die Liebe zerstört habe, meint er ...
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Kritik

"Ein schönes Paar" ist ein stiller, subtiler Roman von Gert Loschütz. Weil er nicht als auktorialer Autor auftritt, sondern sich auf die subjektive Perspektive des Ich-Erzählers beschränkt, erfahren wir als Leser auch nicht mehr als dieser, und es bleiben Leerstellen. Die Darstellung folgt den assoziativ verknüpften Gedanken des Protagonisten.
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Georg und Herta

Georg Karst ist 20 Jahre alt, als er 1939 in der kleinen „Ackerbürgerstadt“ Plothow bei Potsdam die zwei oder drei Jahre jüngere Schneiderin Herta zum ersten Mal sieht. Sie arbeitet in einem Bekleidungshaus, das der jetzige Besitzer von einem Juden namens Parvus übernommen hat, träumt jedoch von einer Zukunft als Mannequin in Berlin. Das erzählt sie auch ihrer Freundin Lilo. Georg ist seit zwei Jahren Berufssoldat und in Magdeburg stationiert. Er nutzt jede Gelegenheit, um nach Plothow zu fahren und sich mit Herta zu treffen. Aber im September 1939 beginnt der Krieg.

Während eines Heimaturlaubs im Jahr 1942 heiraten Georg und Herta. Ihr Sohn Philipp wird erst nach dem Krieg geboren.

Überstürzte Flucht

In der DDR übt Georg eine leitende Funktion in einem Stahlwerk in Brandenburg aus, aber Helga sorgt sich um ihn, den Sohn und sich:

„Ich bin die Angst leid, die ich jedes Mal ausstehe, wenn du so spät nach Hause kommst. Jedes Mal stelle ich mir vor, dass du verhaftet worden bist. Oder dich vor irgendwelchen Idioten rechtfertigen musst, die dir nicht das Wasser reichen können. Das hast du nicht nötig! Lass uns gehen, noch sind wir jung.“

Diese Angst, die sie bewog, zu sagen: Wir müssen hier weg. Auch mit dieser Angst kann es begonnen haben, mit der ihrer Liebe entsprungenen Angst, sodass man also vielleicht sagen könnte, dass ihre Liebe es war, die ihre Liebe zerstörte.

Ein paar Wochen nach dem niedergeschlagenen Ungarischen Volksaufstand im Oktober/November 1956  lässt Georg sich endlich von Herta dazu drängen, die Möglichkeiten für eine Übersiedelung in die Bundesrepublik auszuloten. Zu diesem Zweck besucht er einen früheren Kameraden in Hannover, der jetzt in der 1955 gegründeten Bundeswehr dient. Der fährt kurzerhand mit ihm nach Bonn. Erst während des Gesprächs im Verteidigungsministerium wird Georg sich klar darüber, dass er nicht noch einmal zum Militär möchte. Ohne eine Perspektive kehrt er nach Plothow zurück.

Bald darauf trifft ein blauer Brief aus dem Bundesverteidigungsministerium ein. Trotz des roten Stempelaufdrucks, dass das Schreiben nur in der Bundesrepublik Deutschland und in Westberlin zugestellt werden dürfe, gelangte es nach Plothow. Georg und Herta sind entsetzt, denn zweifellos entging der Vorgang nicht der Stasi. Eine Anklage wegen Hochverrats ist also zu befürchten. Um nicht verhaftet zu werden, fährt Georg nach Einbruch der Dunkelheit mit dem Rad zum Bahnhof der Nachbarstadt Brandenburg, und es gelingt ihm, sich über Berlin in den Westen abzusetzen. Nachdem er in der „Schieferstadt“ Tautenburg bei Wetzlar eine Bleibe gefunden hat, folgt ihm Herta mit dem Sohn – und einer teuren Kamera. Die kaufte sie vom Guthaben auf dem Sparbuch, weil die Mark der DDR im Westen wertlos wäre.

Eine Kamera wird zum Fluch

Ihre Hoffnung, die Exakta, 6 mal 9 Rollfilm, zu Geld machen zu können, erfüllt sich allerdings nicht. Die Kamera wird zum Fluch, als Georg es leid ist, sich weitere Absagen von Fotogeschäften einzuhandeln. Um Herta den erfolgreichen Verkauf der Kamera vortäuschen zu können, nimmt er an einem Freitagabend 320 D-Mark aus dem Tresor der Tuchfabrik Greiner in Tautenburg, bei der er seit zwei Monaten angestellt ist. Am Montag, dem 1. Juli 1957, will er den Betrag von seinem dann verfügbaren Monatsgehalt zurückerstatten. Aber Jochen Greiner ist nicht, wie erwartet, nach London geflogen und zeigt am Samstag den Diebstahl an. Dabei behauptet er, es seien 12.000 DM gestohlen worden. Vergeblich beteuert Georg nach seiner Festnahme, in dem Tresor hätten gerade einmal 600 DM gelegen.

Philipp entgeht nicht, dass seine Mutter nachts das Haus verlässt. Er schleicht ihr zu einem Pavillon des Unternehmers Jochen Greiner nach. Durch ein Fenster sieht er, was die beiden miteinander treiben. Er zertrümmert die Scheibe und stürzt sich auf Greiner. Ein Splitter reißt ihm den Arm auf, und die heftig blutende Verletzung muss im Krankenhaus genäht werden.

Nachdem der Firmeninhaber die Anzeige zurückgezogen hat, kommt Georg frei.

Trennung

Aber Georg erklärt seinem Sohn nach der Freilassung, dass er anderswo wohnen werde, und als er einige Zeit später zurückkommt, zieht Herta aus. Sie nimmt sich ein Zimmer auf der anderen Seite der Taute, die Tautenburg durchfließt. Dort besucht Philipp sie fast jeden Tag – bis sie Anfang 1958 aus dem Ort verschwindet. In den drei Jahrzehnten ihrer Abwesenheit schickt sie Philipp zwar Postkarten, teilt ihm jedoch nie ihren Wohnort mit.

Aber woher wusste sie meine Adresse?
Drei Städte: Frankfurt, Berlin, Hamburg, wieder Frankfurt, und nicht selten bin ich innerhalb dieser Städte mehrmals umgezogen, und doch kannte sie jedes Mal innerhalb kürzester Zeit die neue Adresse. Woher?

Hin und wieder teilt Herta ihrem Sohn mit, wo und in welchem Bahnhof er sie auf der Durchreise treffen könne. 1987, sechs oder sieben Jahre nach der letzten dieser Begegnungen, kehrt sie nach Tautenburg zurück, und Philipp – der Fotograf geworden ist und in Frankfurt wohnt – entdeckt sie während eines Aufenthalts in der Schieferstadt als Mitarbeiterin eines früheren Bekleidungshauses.

Ich besuchte sie nun öfter. Besuch? Nein, so kann man es nicht nennen, noch nicht. Ich fuhr nach Tautenburg, wartete vor dem Geschäft, das einmal Herzog geheißen hatte und nun etwas mit  Kaufhalle im Namen trug, eine dieser Dutzendbezeichnungen, wartete also an der Ecke, und wenn ich sie herauskommen sah, ging ich ihr in einiger Entfernung nach, damit sie mich, wenn sie sich umdrehte, nicht gleich sah. Es war immer derselbe Weg, den sie nahm, der zwischen Wohnung und Geschäft, Geschäft und Wohnung.
Wohnung? Sie hatte nur dieses eine Zimmer, und sie war Ende fünfzig.

Nachdem Herta zum Herrenausstatter Kröger gewechselt ist, ruft Georg seinen Sohn an und teilt ihm mit, sie sei ins Pflegeheim gebracht worden.

„Kröger und sie, waren allein im Geschäft. Am Mittag ging er in sein Stammlokal, in dem er seit vierzig Jahren zu Mittag aß, und als er zurückkam, bemerkte er vor seinem Schaufenster eine Ansammlung von Leuten. Er drängte sich durch sie hindurch, und da sah er sie: Herta. Sie saß zwischen den Hemden, den Handschuhen und Socken im Schaufenster, eine Schere in der Hand, und schnitt die Hutkrempen ab.“

Dass Georg anrief, um mir etwas über Herta mitzuteilen, war so ungewöhnlich, dass ich mich eine Weile der Illusion hingab, damit sei eine Wende in seinem Verhalten eingetreten, die eine Wende in ihrem Verhalten zur Folge haben würde, eine vorsichtige Annäherung, die es beiden erlaubte, den anderen wieder in den Blick zu nehmen. Ich hielt es für möglich, dass ihr Zusammenbruch, von dem sie sich erstaunlich rasch erholte, sodass man nach einiger Zeit keinen Unterschied mehr zu der Person vor dem Zusammenbruch bemerkte, den Anfang einer neuen Phase einleitete, in der sie so normal miteinander umgingen, wie es getrennt lebende Ehepaare nun einmal taten. Aber das war ein Irrtum. Wenn ich den Versuch machte, ihr etwas von ihm zu erzählen, fiel sie in eine Art Starre, aus der sie erst wieder erwachte, wenn ich von etwas anderem zu reden anfing. Niemals gab sie zu erkennen, dass sie den Inhalt meiner Worte verstand oder auch nur deren Klang vernahm.
Und er machte es ebenso.
In den Wochen nach ihrer Einweisung ins Heim fuhr ich öfter nach Tautenburg als jemals zuvor und danach. Zuerst ging ich zu ihm und berichtete, was mir bei meinem letzten Besuch bei ihr aufgefallen war. Sie hat sich den Knöchel verstaucht, sagte ich beispielsweise. Oder, wenn ich dann zu ihr fuhr: Er trägt sich mit dem Gedanken, die Markise zu erneuern. Kleinigkeiten, Alltagsdinge, aber gerade deshalb, wie ich meinte, besser geeignet, die Wortlosigkeit, die wie eine Wand zwischen ihnen stand, zu überwinden, als es Appelle an die Vernunft gewesen wären. Es war, als suchte ich die ungeschützte Stelle, in die meine Worte eindringen konnten, aber sie zeigten sich so gepanzert, dass sie an ihnen abglitten.

Tod

Eines Nachts ruft Georgs Haushälterin, Frau Roth, Philipp an und unterrichtet ihn über den unerwarteten Tod seines Vaters.

Und noch etwas sagte sie, etwas, dessen Bedeutung mir erst später klar wurde und das sie nur erwähnte, weil sie sich verletzt hatte.
Sie war hereingekommen, hatte, da sie den Lichtschalter nicht gleich fand, seinen Namen gerufen, und als sie ein paar Schritte in die Diele tat, war sie in der Dunkelheit gegen ein Hindernis gestoßen: Die Leiter. Die in die Decke eingepasste Tür, über die man auf den Dachboden gelangte, war heruntergeklappt und die Leiter herausgezogen. Frau Roth arbeitete seit sechzehn Jahren bei ihm, seit seiner Pensionierung, aber das hatte sie noch nicht erlebt. Sie ging nie auf den Dachboden. Deshalb hatte sie nicht damit gerechnet.
Um zehn hatte sie ihn gefunden, um halb elf war der Arzt gekommen und hatte seinen Tod festgestellt. Zu diesem Zeitpunkt wusste sie, dass er tot war, aber es dauerte noch drei Stunden, bis sie sich ein Herz fasste und meine Nummer wählte.

Herta nimmt die Nachricht von Georgs Tod regungslos auf. Deshalb rechnet Philipp auch nicht damit, dass sie zur Trauerfeier kommt. Aber sie folgt dem Zug zum Grab in einiger Entfernung in einem selbst geschneiderten roten Taftkleid. Am Ende der Zeremonie ist sie verschwunden. Philipp holt sie kurz vor dem Heim ein.

„Dann bist du also doch gekommen.“
„Zufall, reiner Zufall. Ich hab einen Spaziergang gemacht und bin zufällig vorbeigekommen.“
Es war ihr wichtig zu betonen, dass sie zufällig zur Beerdigung ihres Manns gekommen war.

Einen Monat später ruft ein Zivildienstleistender aus dem Heim an und benachrichtigt Philipp vom Tod seiner Mutter.

Ein schönes Paar

Bei der Auflösung des Haushaltes seines Vaters stößt Philipp nicht nur auf den Brief, der niemals nach Plothow hätte geschickt werden dürfen und auf die Exakta, 6 mal 9 Rollfilm, Baujahr 57. Den Kontoauszügen entnimmt er verwundert, dass sein Vater dem Heim Geld zukommen ließ. Philipp fragt sich, welche Beziehung dieses Paar hatte, das 40 Jahre lang getrennt lebte, ohne die Ehe scheiden zu lassen.

Das Haus des Vaters steht einige Zeit leer. Als sich ein Paar zur Besichtigung anmeldet, fährt Philipp nach Tautenburg, wartet jedoch im Garten, während Frau Roth die beiden Interessenten herumführt.

Und da hörte ich ihn, während er auf die Luke zeigte, wie durch einen Filter sagen: „Wo geht’s da hin? Zum Dachboden? Darf ich?“ Und hatte im nächsten Moment schon den Holzstab in der Hand, der gewöhnlich in einer Ecke neben der Tür lehnte, und den Haken an der Holzstabspitze in den Metallring gesteckt; die Luke schwang mit einem Kreischen der Metallfeder nach unten, gleich darauf war das Quietschen der Leiter zu hören.
Ich ging zu den Tannen hinunter, die sich wie eine zottige schwarze, jetzt vom Schnee bestäubte Wand vorm Zaun erhoben und bei einem Verkauf als Erste fallen würden, zu Recht, schließlich bestand der Vorzug des Hauses in seiner Lage und dem Blick, den man von hier oben hatte. Man schaute weit über das Tal hinweg, oder hätte es tun können, wenn Georg sich nicht hinter der Tannenwand gegen die Stadt abgeschirmt hätte.
„Herr Karst“, rief Frau Roth, die hinter den beiden die Leiter hochgestiegen war.
Als ich auf den Boden kam, sah ich den Mann in seiner langen Lederjacke unter dem Dachfenster stehen.
„Wissen Sie, was das ist?“
Er nahm die Hand aus der Tasche und zeigte auf etwas zu seinen Füßen. Der Dielenboden bestand aus breiten, grob zurechtgeschnittenen Brettern, die unterm Fenster von unzähligen kleinen schwarzen Punkten übersät waren; Brandflecke. Jemand hatte an diesem Fenster gestanden, geraucht, die Kippen fallen gelassen und die Glut ausgetreten. Ich bückte mich, tastete mit den Fingern darüber und zuckte mit den Schultern.
Keine Ahnung.“
Nachdem sich das Ehepaar verabschiedet hatte, stieg ich noch einmal die Leiter hoch. Es gab drei Fenster dort oben, kleine, in die Dachschräge eingelassene, an den Ecken abgerundete Luken; die eine zeigte nach Osten zum Berg, der hinterm Haus weiter anstieg, die andere nach Süden, zur Batterie, die beiden waren eingerostet und rührten sich nicht, als ich sie zu öffnen versuchte. Nur die dritte, von der aus man über die Stadt sehen konnte, zum gegenüberliegenden Hang, ließ sich auf Anhieb aufdrücken, und nur unter dieser wiesen die Bretter Brandlöcher auf.
Das Heim auf der anderen Stadtseite lag im Dunkeln, nur die obere Fensterreihe war erleuchtet; davor zog sich die Reihe kleiner Balkons entlang, von denen einer zu Hertas Zimmer gehört hatte. So wie er ihr Fenster und ihren Balkon sehen konnte, hatte sie einen freien Blick auf sein Haus gehabt, das heißt, das Dach, und mit einem starken Glas, einem Feldstecher, hätte sie sogar die Luke sehen können, an der er stand.
Ja, so könnte es gewesen sein

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Gert Loschütz beginnt seinen Roman „Ein schönes Paar“ mit dem Ende, mit dem Tod der Eltern des Ich-Erzählers Philipp Karst. Der 1946 geborene Fotograf versucht sich ein Bild von Herta und Georg Karsts rätselhafter Beziehung zu machen. 1942 hatten die beiden geheiratet. Nach Georgs überstürzter Flucht aus der DDR in die Bundesrepublik war die Familie 1957 vorübergehend örtlich getrennt, aber kurz nachdem Herta und Philipp ihm nachgezogen waren, trennte sich das Paar – allerdings ohne die Ehe scheiden zu lassen. Es sei die Liebe gewesen, die die Liebe zerstört habe, meint Philipp. Er geht der Paradoxie dieser unergründlichen Liebesbeziehung nach, ohne deren Geheimnisse aufklären zu können. Weil Gert Loschütz nicht als auktorialer Erzähler auftritt, sondern sich auf Philipps subjektive Perspektive beschränkt, erfahren wir auch nicht mehr, und es bleiben Leerstellen.

Bei seiner Spurensuche erinnert sich Philipp an Gesten und sprachliche Äußerungen der Eltern. Dabei vermischen sich Szenen aus Vergangenheit und Gegenwart. Das ungeordnete Vor und Zurück folgt Philipps Assoziationen.

„Ein schönes Paar“ ist ein stiller und subtiler Roman ohne jede Effekthascherei.

Unübersehbar sind Parallelen zur Biografie des Autors Gert Loschütz, obwohl er die Orte Genthin und Dillenburg durch die fiktiven Städte Plothow und Tautenburg ersetzt.

Gert Loschütz wurde am 9. Oktober 1946 in Genthin geboren. 1957 verließen seine Eltern mit ihm die DDR und siedelten sich in Dillenburg an. 1965, ein Jahr vor dem Abitur, reiste er als Schiffsjunge nach Archangelsk. 1966 begann er an der Freien Universität Berlin Geschichte, Soziologie und Publizistik zu studieren. Zwei Jahre später lud man Gert Loschütz zur geplanten letzten Tagung der Gruppe 47 im tschechischen Rokokoschloss Dobříš ein, die jedoch wegen des Einmarsches der Truppen des Warschauer Pakts nach dem Prager Frühling abgesagt werden musste. 1972/73 lebte Gert Loschütz mit Elfriede Jelinek in Berlin zusammen. Von 1977 bis 2000 wohnte er in Frankfurt/Main. Dann kehrte er nach Berlin zurück.

Seit 1971 ist Gert Loschütz freier Schriftsteller. Er schreibt Lyrik und Prosa, Romane, Theaterstücke, Hör- und Fernsehspiele. Seine Romane „Dunkle Gesellschaft. Roman in zehn Regennächten“ (2005) und „Ein schönes Paar“ (2018) wurden für den Deutschen Buchpreis nominiert.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2019
Textauszüge: © Schöffling & Co.

Charles Willeford - Miami Blues
"Miami Blues" ist ein spannender, hard boiled Kriminalroman, in dem es nicht um die Entlarvung eines Verbrechers geht, sondern um das deprimierende Milieu, in dem sich die ambivalenten Figuren bewegen. Charles Willeford ist es auch gelungen, eine dichte Atmosphäre zu evozieren.
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.