Julia Albrecht / Corinna Ponto : Patentöchter

Patentöchter
Patentöchter. Im Schatten der RAF. Ein Dialog Originalausgabe: Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2011 ISBN: 978-3-462-04277-1, 216 Seiten
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Der Anwalt Hans-Christian Albrecht war mit Jürgen Ponto, dem Vorstandssprecher der Dresdner Bank, befreundet. Ponto war Patenonkel einer Tochter seines Freundes und umgekehrt. Die Beziehung der beiden Familien nutzte Susanne Albrecht am 30. Juli 1977, um mit zwei weiteren RAF-Mitgliedern in die Villa das Bankmanagers vorzudringen. Er wurde erschossen. Der Terroranschlag traumatisierte Pontos Tochter Corinna ebenso wie Susanne Albrechts Schwester Julia ...
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Kritik

Julia Albrecht und Corinna Ponto zeigen in den von ihnen abwechselnd geschriebenen Kapiteln, wie sie auf den für beide traumatischen Terroranschlag am 30. Juli 1977 reagierten. Dabei ergänzen sich die beiden Perspektiven.
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Am 30. Juli 1977 standen die Koffer von Jürgen Ponto, des Vorstandssprechers der Dresdner Bank, seiner Ehefrau Ignes und ihres Sohnes Stefan bereits gepackt in der Villa in Oberursel. Sie wollten am Abend nach Ecuador fliegen, wo Jürgen Ponto als Kind sechs Jahre lang gelebt hatte. Die zwanzigjährige Tochter Corinna beabsichtigte, zwei Tage später nachzukommen. Sie hatte im Vorjahr das Abitur gemacht und hielt sich gerade in London auf, wo sie während einer Tournee der mit ihr befreundeten japanischen Pianistin Mitsuko Uchida in deren Apartment wohnen konnte.

Am Vortag hatte Susanne Albrecht angerufen und gefragt, ob sie vor der Abreise noch einmal vorbeikommen dürfe. Die sechsundzwanzigjährige Tochter des Hamburger Seerechtsanwalts Hans-Christian Albrecht und dessen Ehefrau Christa hatte auch schon im Mai bei den Pontos in Oberursel übernachtet und sie im Juni nochmals besucht. Jürgen Ponto und Hans-Christian Albrecht waren seit ihrer Jugend und dem gemeinsamen Jura-Studium in Hamburg eng befreundet. Hans-Christian Albrecht war der Patenonkel von Corinna Ponto, und Jürgen Ponto der Patenonkel von Susanne Albrechts dreizehn Jahre alter Schwester Julia.

Christa Albrecht, die Mutter von Susanne und Julia, die aus einer preußischen Offiziersfamilie stammte, war im Alter von neunzehn Jahren nach Hamburg gekommen. Dort arbeitete sie als Bibliothekarin und studierte Orientalistik. 1949 heiratete sie den Seerechtsanwalt Hans-Christian Albrecht, den Spross einer Hamburger Juristenfamilie.

Jürgen Ponto wurde am 17. Dezember 1923 in Bad Nauheim geboren. Seine Großeltern Ida und Ludwig Ponto führten in Lübeck ein Wäsche- und Kurzwarengeschäft. Nach dem Jura-Studium in Hamburg arbeitete er ab 1950 – ebenfalls in Hamburg – bei der juristischen Abteilung der Dresdner Bank. 1946, noch als Student, war er Ignes von Moltke begegnet, die zu diesem Zeitpunkt Klavier studiert und bei einer Gastfamilie in Schweden gewohnt hatte. Ignes von Moltke, die 1929 auf dem schlesischen Gut Kreisau zur Welt gekommen war, hatte im November 1943 bei einem Luftangriff in Berlin beide Eltern verloren. 1964 wurde Jürgen Ponto – der inzwischen mit Ignes verheiratet war – als Nachfolger von Erich Vierhub zum Vorstandssprecher der Dresdner Bank in Frankfurt am Main gewählt und zog mit der Familie nach Oberursel.

Susanne verspätete sich am 30. Juli 1977 um eine halbe Stunde. Um 17.05 Uhr klingelte sie in Begleitung eines ein Jahr jüngeren Mannes und einer zwei Jahre älteren Frau, die den Pontos nicht bekannt waren (Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt). Eine weitere Person wartete im Auto (Peter-Jürgen Boock). Der wegen der geplanten Fahrt zum Flughafen bereits anwesende Chauffeur öffnete ihnen. Susanne überreichte Ignes Ponto einen Strauß Heckenrosen. Während Jürgen Ponto eine Vase suchte, setzte Ignes ein Telefongespräch mit ihrer Schwester Renate von Moltke fort. Sie hörte, wie ihr Mann ausrief: „Sie sind wohl wahnsinnig geworden!“ Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt schossen. Jürgen Ponto brach tödlich getroffen zusammen. Die drei Attentäter rannten zum Fluchtauto.

In einem von Susanne Albrecht mit vollem Namen unterzeichneten Schreiben vom 14. August 1977 bekannte sich die RAF zu dem Mordanschlag. Die Autorin diffamierte den Patenonkel ihrer jüngeren Schwester als einen „diese[r] Typen, die in der dritten Welt Kriege auslösen und Völker ausrotten“. Augenscheinlich hatten die Terroristen Jürgen Ponto als Geisel nehmen wollen, um RAF-Häftlinge freizupressen. Als er sich widersetzte, erschossen sie ihn. (Anfangs hieß es, es habe ein Gerangel zwischen den Männern gegeben. Später kam man zu dem Schluss, dass es nicht so war.)

Corinna Ponto erfuhr in London durch einen Anruf ihrer Mutter von dem Anschlag. Mit einer von der Dresdner Bank gecharterten Maschine kehrte sie noch am selben Abend zurück.

Es war kein Nach-Hause-Kommen, sondern Ankunft an einem Tatort. Zu Hause gab es nicht mehr. Polizeiautos standen quer, irgendwo flimmerte ein unermüdliches Blaulicht, Beamte liefen im Haus umher […] Ich fühlte mich blass im Vergleich zu all den kräftigen Energien im Haus.

Für die RAF war er das System, für mich der Vater.

Es blieb für mich ein „Unfall“. Es zählte nur der Tod – das war die Katastrophe. Nicht die Umstände – egal, was dahinterstand. Und das sollte auch jahrelang so bleiben, bis ich nach den RAF-Anschlägen Ende der Achtzigerjahre allmählich auf Motivsuche ging. Und begann, auf das System hinter den Motiven zu schauen.

Julia Albrecht verbrachte den Abend mit ihren Eltern und ihrer Freundin Elisabeth in einem Restaurant. Es war der erste Ferientag nach Abschluss der siebten Klasse im Gymnasium. Als die Albrechts nach Hause kamen, hörten sie noch vor dem Aufsperren das Telefon klingeln. Ignes Pontos Bruder benachrichtigte sie über den Mordanschlag in Oberursel und die Beteiligung Susannes.

Am nächsten Tag flogen Christa und Hans-Christian Albrecht nach Frankfurt, um Ignes Ponto beizustehen. Sie fühlten sich als Schicksalsgemeinschaft. Vor der Beerdigung kehrten sie nach Hamburg zurück, denn als Eltern einer Tatbeteiligten hätten sie dort gestört.

Während der offiziellen Trauerfeier am 5. August 1977 in der Frankfurter Paulskirche flüsterte jemand Ignes Ponto zu, dass im Gartenhaus der Villa in Oberursel ein Feuer ausgebrochen sei. Trotz der Polizeibewachung war es jemand gelungen, dort einen Sprengsatz zu deponieren.

Am nächsten Tag machten sich Ignes, Stefan und Corinna auf den Weg nach New York. Am 9. September beantwortete Ignes Ponto einen Brief Hans-Christian Albrechts. Mit ihrem zweiten, vom 27. November datierten Brief brach sie den Kontakt zur Familie Albrecht ab.

Christa und Hans-Christian Albrecht wurde vorgeworfen, dass sie die drei Besuche ihrer Tochter in Oberursel zugelassen hatten, ohne die Pontos über Susannes politische Aktivitäten aufzuklären.

Susanne Albrecht war nach dem Abitur in einem Internat in Holzminden nach Hamburg zurückgekehrt, hatte in einem Krankenhaus gejobbt und sich für ein Studium der Pädagogik und Soziologie immatrikuliert. Sie lebte in verschiedenen Wohngemeinschaften, unter anderem mit Karl-Heinz Dellwo und Bernhard Rössner, Sigrid Sternebeck und Silke Maier-Witt. Am 23. Mai 1973 wurde sie wegen ihrer Unterstützung der Hausbesetzer in der Ekhofstraße erstmals von der Polizei erkennungsdienstlich behandelt. Während sie in der Kanzlei des Rechtsanwalts Kurt Groenewold arbeitete – die Corinna Ponto für eine der „Schaltzentralen der Terrorbande“ hält –, engagierte sie sich im „Komitee gegen Folter an den politischen Gefangenen in der Bundesrepublik Deutschland“. Im November 1973 fiel sie an der deutsch-niederländischen Grenze mit fünf Zündkapseln im Gepäck auf. Am 30. Oktober 1974 beteiligte sich Susanne Albrecht an der Besetzung des Büros von Amnesty International in Hamburg. Nachdem die RAF-Terroristen Karl-Heinz Dellwo, Siegfried Hausner, Hanna Krabbe, Bernhard Rössner, Lutz Taufer und Ulrich Wessel („Kommando Holger Meins“) am 24. April 1975 die deutsche Botschaft in Stockholm überfallen und die Attachés Andreas von Mirbach und Heinz Hillegaart getötet hatten, um RAF-Häftlinge in der Bundesrepublik freizupressen (was nicht gelang), durchsuchte die Polizei Susanne Albrechts Wohnung in Hamburg, in der sich Karl-Heinz Dellwo aufgehalten hatte. Als angebliche Verlobte besuchte sie Dellwo dann auch in der Haftanstalt. Dass sie sich selbst der RAF angeschlossen hatte, ahnten die Eltern bis zum Anschlag gegen Jürgen Ponto nicht.

Julia Albrecht litt darunter, an Litfaßsäulen, Anschlagbrettern und Kiosken auf Fahndungsfotos und andere Bilder ihrer Schwester zu stoßen. Und es machte ihr zu schaffen, dass kaum jemand es wagte, mit ihr über die von der Polizei gesuchte Schwester zu reden.

Niemand von meinen Mitschülerinnen und Mitschülern sprach mit mir über das, was geschehen war. Indem alle Welt schwieg, zwang man mir eine Normalität auf, die nicht mehr die meine war. Ich reagierte auf meine Art. Ich wurde auf eine Weise aufmüpfig, die die anderen Kinder erschreckte.

Ich sehnte mich nach ihr und nach einer Erklärung, was passiert war.

Die Albrechts wollten glauben, dass Susanne unter Druck gesetzt worden war und nur deshalb bei dem Anschlag gegen Jürgen Ponto mitgemacht hatte.

Die 13 Jahre ihrer Abwesenheit waren für uns auch geprägt von der stets aufrechterhaltenen Hoffnung, dass Susanne – wenn sie denn wieder auftauchte – eine Geschichte zu erzählen haben würde, die die ungeheure Last ihres Verrats in einem anderen Licht erscheinen lassen würde.

Dreizehn Jahre lang blieb Susanne Albrecht verschwunden. Am 7. Juni 1990 wurde sie in Berlin verhaftet.

Ich war nur euphorisiert davon, dass die Verschwundene wieder da war. (Julia Albrecht)

Als die Angehörigen sie im Gefängnis besuchten, wunderten sie sich darüber, dass ihr Dialekt eher sächsisch als hanseatisch klang. Julia war schockiert, als die Schwester ihr gestand, sie im Lauf der Zeit vergessen zu haben.

Susanne Albrecht hatte sich 1978/79 in einem Ausbildungslager der Palästinenser im Jemen aufgehalten. Am 25. Juni 1979 verübte sie mit vier anderen Terroristen in Obourg nordöstlich von Mons einen Sprengstoffanschlag gegen die Limousine des NATO-Oberbefehlshabers General Alexander Haig (1924 – 2010), bei dem dieser allerdings ebenso wie sein Fahrer unverletzt blieb.

1980 ließ sich Susanne Albrecht in dem 1976 vom DDR-Ministerium für Staatssicherheit für ausgestiegende RAF-Terroristen eingerichteten Forsthaus an der Flut in Briesen westlich von Frankfurt an der Oder eine neue Identität geben. Als Ingrid Jäger, geboren am 10. April 1951 in Madrid, begann sie in Cottbus als Übersetzerin zu arbeiten. Später heiratete sie einen an der Akademie der Wissenschaften der DDR in der Kernforschung tätigen Mann und wohnte mit ihm und ihrem Kind in Köthen (Anhalt). Als sie dort erkannt wurde, zog sie zunächst nach Berlin-Marzahn und später nach Dubna bei Moskau. Am 6. Juni 1990 kam sie von dort nach Berlin zurück. Einen Tag später wurde sie verhaftet.

Innerhalb von sechs Tagen nahm die Volkspolizei im Juni 1990, unmittelbar vor der Bildung der Währungsunion, auch die RAF-Aussteiger Inge Viett, Werner Lotze, Christine Dümlein, Ekkehard von Seckendorff-Gudent, Monika Helbing, Sigrid Sternebeck, Ralf Baptist Friedrich, Silke Maier-Witt und Henning Beer fest.

Der Prozess gegen Susanne Albrecht begann am 25. April 1991 in Stuttgart-Stammheim. Julia Albrecht verschob eigens ihr erstes juristisches Staatsexamen, um an den Verhandlungstagen von Berlin nach Stuttgart fahren zu können. Mit Blick auf die Kronzeugenregelung vom 9. Juni 1989 legte Susanne Albrecht ein umfassendes Geständnis ab. Falls sie ihren Komplizen nicht den Zugang zur Ponto-Villa in Oberursel verschafft hätte, behauptete sie, wäre versucht worden, den Vorstandssprecher der Dresdner Bank auf der Straße aus einem Auto heraus zu entführen. Dabei hätte es wohl Tote gegeben. Sie habe nicht damit gerechnet, dass Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt Jürgen Ponto in seiner Villa erschießen würden.

Obwohl wir es heute und nach all den Jahren besser wissen, obwohl wir wahrhaben mussten, dass es keinen Zwang gab, der auf Susanne ausgeübt worden ist, bleibt das Gefühl: Es kann einfach nicht wahr sein.

Das Oberlandesgericht Stuttgart verurteilte Susanne Albrecht am 3. Juni 1991 zu zwölf Jahren Haft. Aber schon 1993 konnte sie als Freigängerin für eine Stadtteilschule in Bremen arbeiten, und 1996 wurde sie auf Bewährung aus der Haft entlassen. Heute ist sie unter anderem Namen als Deutschlehrerin in Bremen tätig.

Hans-Christian Albrecht starb im Dezember 2007.

Ein halbes Jahr später verabredeten sich Julia Albrecht und Corinna Ponto nach drei Jahrzehnten erstmals wieder und trafen sich auf dem Pariser Platz in Berlin.

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Drei Jahrzehnte nach dem tödlichen Anschlag auf Jürgen Ponto, den Vorstandssprecher der Dresdner Bank, nahm die Schwester einer beteiligten Terroristin Kontakt zur Tochter des Ermordeten auf. Die eine ist jeweils die Patentochter des Vaters der anderen. Julia Albrecht und Corinna Ponto begannen im Sommer 2008 einen Dialog, der sich in dem Buch „Patentöchter. Im Schatten der RAF – Ein Dialog“ niederschlug.

Den vor allem mit der Geschichte der Täter verbundenen Deutungsanspruch zu hinterfragen, der jahrzehntelang die RAF-Rezeption geprägt hat, mag nebenbei geschehen, sollte aber nicht das Hauptmotiv sein.

In abwechselnd von Julia Albrecht und Corinna Ponto geschriebenen Kapiteln zeigen sie, wie sie auf das für beide traumatische Ereignis reagierten. Dabei ergänzen sich die beiden Perspektiven. Während es Julia Albrecht augenscheinlich vor allem darum geht, sich die lange Zeit verdrängte Schuld ihrer Schwester Susanne einzugestehen und sich auf dieser Grundlage mit der Tochter des Mordopfers zu versöhnen, bemüht Corinna Ponto sich, die Hintergründe des Terroranschlags beispielsweise durch das Studium von Dokumenten des BStU (Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik) aufzuklären.

Elektrisierend der Satz in einer MfS-Kurzauskunft vom 15. August 1978: „Der Einsatz der S. A. [Susanne Albrecht] erfolgte 1977 bei dem Attentat auf Ponto, Jürgen, da sie früher Verbindungen zur Familie Ponto unterhielt und die Regimeverhältnisse im Hause Ponto kannte.“

Corinna Ponto geht offenbar davon aus, dass Brigitte Mohnhaupt, Christian Klar und Susanne Albrecht nicht mit wenigen Komplizen zusammen handelten, sondern von Geheimdiensten instrumentalisiert wurden.

Es war ganz gewiss kein deutscher „Baader Meinhof Komplex“, sondern ein international vernetzter Ost-West-Komplex. Ein System der professionell geschulten und eingesetzten Doppelgesichter. Die RAF war ein nationaler Vorläufer des heutigen internationalen Terrorismus.

Die Aktionen hatten System, und dahinter stand ein System […] Das System, das dahinterstand, waren Finanziers und Auftraggeber, deren Namen wir auch nach nun bald vierzig Jahren nicht kennen.

Im Blickfeld hat Corinna Ponto vor allem das DDR-Ministerium für Staatssicherheit. In den Stasi-Unterlagen taucht der Name Susanne Albrecht bereits auf einer Einreisenotiz in die DDR vom 4. Juni 1972 auf, dann wieder auf einer Such-Karteikarte vom 1. Februar 1979. Zwei „Operativvorgänge“ über die RAF („Stern I“, „Stern II“) sollen bei der Wende fünfunddreißig Aktenordnern gefüllt haben, von denen alle bis auf fünf vernichtet wurden. Aus den Unterlagen beim BStU geht laut Corinna Ponto hervor, dass sich Oberst Günter Jäckel, ein Referatsleiter beim Ministerium für Staatssicherheit, von Mai 1977 bis Aug 1979 zur Erfüllung eines operativen Auftrags in der Bundesrepublik aufhielt, also auch in der Zeit, als Jürgen Ponto ermordet wurde und im sogenannten „Deutschen Herbst“. Corinna Ponto fragt sich, was seine Aufgabe war.

Zu dem Mythen gehört für Corinna Ponto auch, dass die bundesdeutschen Sicherheitsbehörden bis zur Wiedervereinigung nichts von den RAF-Aussteigern wussten, die in der DDR unter neuen Identitäten lebten. Ihrer Meinung nach war dem BKA spätestens 1986 bekannt, dass Susanne Albrecht und Silke Maier-Witt in der DDR lebten.

Corinna Pontos Spekulationen über eine Verwicklung von Geheimdiensten in den Terror der RAF sind allerdings unzureichend mit Argumenten untermauert und gehören deshalb in den Bereich der Verschwörungstheorien.

 

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2011
Textauszüge: © Verlag Kiepenheuer & Witsch

RAF

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Der gesellschaftskritische Roman "Ein Tropfen Geduld" dreht sich um Jazz und das Zusammenleben von Schwarzen und Weißen in den USA. William Melvin Kelley entwickelt die gut durchdachte, teilweise tragikomische und von der ersten bis zur letzten Seite mitreißende Handlung stringent und lakonisch, chronologisch und ohne romantische Verklärung.
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